Die energetischen Effekte der Digitalisierung

Im ZDF war am Wochenende eine Sendung über den Energieverbrauch des Internets zu sehen, der meiner Meinung nach Werbung verdient hat.

Leute, die Software entwickeln, können sich einige wertvolle Denkanstöße aus diesem Beitrag mitnehmen.

Energie

Der Beitrag  auf planet e. „Stromfresser Internet“ thematisiert einen Zusammenhang, den man sich nicht oft klar macht, wenn man das Internet benutzt, oder, wenn man Software oder Technologien für das Internet entwickelt: Diese Technologie ist mit einem immensen Energieverbrauch verbunden.

Der folgende Film (verfügbar bis Sept 2019) geht auf mehrere Aspekte ein. So werden z.B. mehrere große Rechenzentren von Innen gezeigt, und die großen Notstromaggregate, die notwendig sind, um den Reservestrom zu produzieren, falls der öffentliche Strom einmal ausfällt.

Auch kommen Forscher zu Wort, die darüber berichten, welche Datenmengen heutige Autos bereits produzieren, und was zu erwarten ist, wenn es selbstfahrende Autos gibt. Oder es wird ein Vorhaben aus Norwegen vorgestellt dort Rechenzentren mit Hilfe von erneuerbaren Energien zu betreiben. Sehr informativ, und neu.

Die einleitende Website (siehe Link im Anhang) liefert zudem einige Fakten, die einen zum Nachdenken anregen. So heißt es dort und im Film, daß zum Betrieb der Rechenzentren, die für das Internet unterhalten werden, alleine hier fünf Großkraftwerke notwendig sind. Global sind es sogar 40 Großkraftwerke.

Gleichzeitig erfährt man, daß dieser Strom auch aus fossilen Brennstoffen erzeugt wird, und, daß die Abwärme, die ein solches Rechenzentrum produziert nicht weiterverwendet wird, sondern ungenutzt in der Umwelt landet.

Aktuell wird intensiv über den Hambacher Forst berichtet, den Braunkohleabbau, und die Energiewende generell. Alle diese Berichte bekommen einen schalen Beigeschmack, wenn man von der Verschwendung hört, die beim Betrieb des Internet anscheinend gang und gäbe ist.

Meiner Meinung nach sollte man sich den Fernsehbeitrag zum Anlass nehmen, um darüber nachzudenken, wie gravierend die energetischen Konsequenzen des eigenen Softwaredesigns sein können. Vielleicht kommen ja ein paar Ideen dabei heraus, wie man das Internet energieeffizienter machen kann.

Manche der Ideen muss man einfach nur umsetzen. Wenn es z.B. in Schweden möglich und lukrativ ist, die Abwärme des Rechenzentrums zum Heizen zu benutzen, sollte das auch hier möglich sein.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph).

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