Erfahrungsgemäß werden gerade von kleinen und mittleren Unternehmen die Themen Know-How-Sicherung, Softwaresicherheit, und Patente gerne unterschätzt.
Zwei jüngere Artikel weisen darauf erneut hin (siehe Weiterführende Informationen). Besonders der Beitrag über die Softwarepatente hat es mir heute angetan, da er das Thema umfassend abdeckt.
Das Know-How von innovativen deutschen Firmen ist nicht nur für Kunden interessant, sondern leider auch für die schwarzen Schafe.
Zur Zeit geistern e-Mails durch die Presse, die aus dem engsten Umfeld des syrischen Präsidenten stammen, und angeblich von Hackern beschafft wurden. Dort mag es ja einem höheren Zweck dienen – bei Know-How Verlust sieht die Sache schon anders aus.
Der Handelsblatt-Artikel →Hacker aus Fernost übernehmen die Kontrolle beschreibt die inzwischen üblichen Szenarien, und geht dabei insbesondere auf den Fall Nortel ein – diese Firma wurde systematisch ausspioniert.
Im Sinne einer eigenen Vermeidungsstrategie sind die weiterführenden Information in der Zusammenfassung →Die Methoden der Hacker besonders hilfreich.
Dort werden die üblichen Verdächtigen behandelt, wie Viren, Pishing, Trojanische Pferde, Systemlücken, Sniffer, Keylogger, etc, und es werden die Gegenmaßnahmen vorgestellt.
Berichte über Patente und Patenstreitigkeiten tauchen inzwischen immer häufiger in der Presse auf. So waren gerade neulich zum Beispiel Patentstreitigkeiten zwischen Apple und einigen seiner Wettbewerber ein Hauptthema der Presseberichterstattung.
Inzwischen fällt es auch großen Firmen immer schwerer, zuverlässig sicherzustellen, daß es zu keinen (ungewollten) Patentverletzungen kommt. In Artikel →Kalter Krieg um Patente Eskalliert stellt das Manager Magazin die wesentlichsten Informationen zu diesem Thema vor, und geht auch auf neue Trends in diese Bereich ein.
Innovationen, sowie Forschung und Entwicklung sind bekanntermaßen ja nicht billig. Früher waren Patente den echten Erfindungen vorbehalten und haben dort eine Schutzfunktion ausgefüllt.
So war und ist die grundlegende Idee des Patentwesens, daß man den Erfindern einer neuen technischen die Möglichkeit geben will, diese Innovation für eine zeitlang exklusiv anbieten zu können, um so ihre Kosten decken zu können.
Inzwischen haben Patente aber auch eine strategische Funktion übernommen, und dienen immer mehr dazu, die Wettbewerber auf Abstand zu halten. Zudem werden sie zunehmend als handelbares Kapital gesehen, wie der Artikel darstellt, und werden heute schon für teilweise banale Entwicklungen eingereicht:
Um ihre Erfindungen und Patente zu monetarisieren, bedient sich eine Vielzahl von Unternehmen mittlerweile so genannter Patentverwertungsgesellschaften. Diese häufig auch als Patenttrolle oder Patenthaie bezeichneten Akteure, treiben für die von ihnen betreuten Patente Lizenzgebühren ein, nicht alle mit feinen Mitteln.
Wegen der Entwicklung der Patente in Richtung Kapital ist in letzter Zeit eine hitzige Diskussion über die Frage entbrannt, ob Software patentierter sein darf, oder nicht.
Hieran will ich mich nicht beteiligen, sondern mir vielmehr die Frage stellen wie man in der Produktentwicklung mit Patenten umgehen sollte. Hierbei will ich zwei Aspekte herausgreifen.
Im Rahmen der Produktentwicklung kommt man fast zwangsläufig mit den diversen Facetten der IP „Interlectual Property“ in Berührung.
In meinem Verständnis ist es essentiell auf zwei Themen zu achten, wenn man sich mit der Entwicklung von Produkten befaßt:
Es läge zwar nahe, wenn man sich Wettbewerbsprodukte näher anschaut, wenn man seine eigenen Produkte entwickelt. Aus meiner Erfahrung sprechen jedoch mindestens zwei Gründe dagegen, die nichts mit der Patentfrage zu tun haben.
Daher: Statt sich zu detailliert mit Wettbewerbsprodukten zu befassen, sollte man sich besser auf die eigenen Kunden konzentrieren, und lieber mehr Energie auf die Frage verwenden, wie sich diese Kunden begeistern lassen.
Gerade deutsche Ingenieure sind sehr konservativ, und reden nur dann von Patenten, wenn sie an grundlegenden Neuerungen arbeiten. Dies ist in der heutigen Zeit aber nicht mehr ausreichend, wie die zitierten Artikel zeigen.
Im Rahmen der Entwicklungstätigkeit zu einem Produkt sollte man sich, und seine Kollegen vielmehr mehr als ein mal auch bei kleineren Neuerungen ernsthaft fragen, ob hierdurch geistiges Eigentum entsteht, das sich u.U sogar verwerten läßt.
Zudem sollte man die eigenen Entwicklungen IP-fest ablegen, um so in der Lage zu sein, nachzuweisen, wer welche Idee wann hatte. Dies hilft einem zu verhindern, daß man nur deshalb in Schwierigkeiten läuft, weil jemand Anderes die eigenen Ideen früher schützen läßt, als man selbst.
In diesem Zusammenhang hat das Institut für freie Berufe, Nürnberg in →Schutz des Geistigen Eigentums formuliert:
Merke: Geschützt ist die Idee erst, wenn Sie wirklich schon „geschöpft“wurde. Das heißt, solange man nichts „niedergeschrieben“ (realisiert) hat, ist das Geisteswerk (die Idee) auch nicht geschützt
Hier finden Sie die weiter oben erwähnten weiterführenden Artige:.
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: