Acht Grundregeln der Innovation

Die Unternehmensberatung McKinsey&Company hat einen längeren Bericht verfaßt, der sich mit den acht Grundregeln der Innovation befaßt.

Hierzu kann ich an einigen Stellen praktische Erfahrungen beisteuern.

Grundregeln der Innovation

Die am Artikelende referenzierte Studie befaßt such mit den Innovationsprozessen in großen Unternehmen. Gerade diese Unternehmen sind ja oft gut im Ausführen, tun sich aber schwer mit der Innovation.

Um diesen Unternehmen zu helfen, hat McKinsey über mehrere Jahre verschiedene Firmen befragt, und die ermittelten Erfolgsfaktoren auch im Hinblick auf ihre Eignung gruppiert, das Unternehmensergebnis zu verbessern.

Diese Faktoren sind:

  • Für wie wichtig hält die Firma die Entwicklung von Innovationen, und hat sie entsprechende Ziele?
  • Wählt man geschickt aus, welche Ideen man verfolgt, und sieht man ein ausreichend großes Budget vor?
  • Hat man einen guten Überblick über Märkte und einen Einblick in Geschäftschancen, um so die richtigen Ideen voranzubringen?
  • Entwirft die Firma zusammen mit der Innovation passende Geschäftsmodelle, um den größten Nutzen aus der Innovation zu ziehen?
  • Ist man schneller am Markt, als der Wettbewerb?
  • Bringt man die Innovationen im richtigen Umfang in die richtigen Marktsegmente?
  • Ist man in der Lage auf ein großes Partnernetzwerk zurückzugreifen?
  • Sind die Mitarbeiter motiviert, werden sie belohnt, und sind sie so organisiert, daß sie Innovationen hervorbringen?

Interessanterweise, oder, wie zu erwarten war, sind die besonders erfolgreichen Unternehmen in Bezug auf diese Erfolgsfaktoren besser aufgestellt, als die weniger erfolgreichen Unternehmen.

Darüberhinaus sind die einzelnen Faktoren auch absolut unterschiedlich wichtig. Interessanterweise sind hier die erfolgreichen Unternehmen besonders gut aufgestellt bei den Zielen, der Identifikation von Chancen, und der Mobilisierung der Mitarbeiter.

In der Praxis

In meiner Berufspraxis hat sich eine ähnliche Reihenfolge als nützlich erwiesen.

Im Hinblick auf die Innovationskraft besonders wichtig ist jedoch, daß die Firma der Innovation einen hohen Stellenwert beimißt.

Die eine Richtung sind die Ziele, aber vielleicht noch wichtiger ist, daß die Mitarbeiter wahrnehmen, daß die Firma das Thema für wichtig hält. Normalerweise müssen sich Mitarbeiter ja Zeit nehmen, um über neue Produkte nachzudenken. Hierfür benötigen sie aber auch die mentale Rückendeckung.

Genauso wichtig ist, daß die Firma und die Mitarbeiter in der Lage sind neue Trends aufzunehmen. Hierfür benötigt man gute Kontakte zu Kunden und Kundenproblemen, und man benötigt den Überblick über Technologien (vorhandene und neue).

Normalerweise sollte man sich daher regelmäßig die Zeit nehmen, um auch auf dem fachlichen Stand zu bleiben.

Das Erfolgskriterium „Geschäftsmodelle“ ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Innovative Produkte gehen oft Hand in Hand mit neuen Vermarktungsansätzen, d.h man sollte beide Teile stets zusammen sehen. Dies gilt speziell im Internet.

Der Portfolioprozess ist ebenfalls besonders wichtig. Wenn Unternehmen zu viele Ideen gleichzeitig verfolgen, kommt normalerweise nichts Gutes dabei heraus.

Man sollte deshalb aufpassen, daß man soviel streicht, wie möglich, um sich auf wenige Themen, aber dies richtig zu konzentrieren.

Das Kriterium der Geschwindigkeit halte ich demgegenüber für weniger wichtig, es seinen man fährt eine Strategie des „Winner takes it all“. Viel wichtiger, als der Erste zu sein, ist normalerweise, daß das Produkt gut durchdacht ist, und qualitativ gut – auch wenn die Umsetzung Zeit kostet.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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