Unternehmensgründung und Scheitern

Heute wurde gemeldet, daß Deutschland bei Technologiegründungen nur den 14ten Platz einnimmt. Auf der anderen Seite scheitern gerade junge Unternehmen in den ersten Jahren.

Deshalb lohnt es sich, mal wieder auf das Thema „Unternehmengründung“ zu schauen.

Wenige innovative Gründungen

Der DIHK meldete in dem anliegenden Artikel „DIHK: Deutschland bei innovativen Gründungen nur auf Rang 14“ kürzlich, daß Deutschland derzeit bei technologischen Gründungen nicht sonderlich weit vorne steht.

Hier die angeführten Gründe:

Mangelnder Unternehmergeist, geringe Risikobereitschaft, steuerrechtliche Hürden und die gute Lage am Arbeitsmarkt tragen nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) maßgeblich dazu bei, dass hierzulande immer noch zu wenige Betriebe gegründet werden.“

Unternehmergeist läßt sich schulen, und Risikobereitschaft läßt sich begrenzen. Besonders diese/ die ersten beiden Punkte fallen in die Domäne des Produktmanagement, weil dieser Fachbereich Lösungen anbieten kann,

  • Um systematisch Geschäftsideen zu entwickeln, und
  • Um eine Gründung (in vielen Aspekten) so auszugestalten, daß sie überschaubar riskant ist.

Denken Sie nur an die Systematiken , die ich hier unter dem Brennpunkt „Innovation“ bespreche, oder nehmen Sie sich die Ansätze und Methoden wie den Business Case zum Beispiel.

Scheitern

Nicht nur wird wenig gegründet, auch fallen viele Unternehmen früh wieder aus. So kommt eine ähnliche staatliche Studie zum Beispiel zu dem Ergebnis, daß viele Gründungen relativ früh aus produktbezogenen Gründen scheitern.

In den Artikeln „Warum junge Unternehmen binnen fünf Jahren oft scheitern“ und „Ursachen für das Scheitern junger Unternehmen in den ersten fünf Jahren ihres Bestehens“ heißt es hierzu:

„Zunächst einmal sind Gründe für das Scheitern in der Geschäftsidee selbst zu sehen. Ist diese nicht tragfähig, geht sie am Markt vorbei oder werden die Produkte nicht effizient hergestellt, hat das Unternehmen kaum eine Chance.“

Auch hier bietet der Fachbereich des Produktmanagement einige Ansätze an, die einem Gründer dabei helfen können, tragfähige Produkte zu entwerfen.

Beispiele hatte ich weiter oben genannt, oder denken Sie an Methoden wie das Design Thinking, die man verwenden kann, um Produkte zu entwickeln, die gut zu den Kundenwünschen passen.

Qualifikationen

Dieselben Studien führen auch Qualifikationsdefizite ins Feld, indem sie behaupten:

„Vielfach gründen technisch versierte Fachleute, die jedoch zu geringe kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse mitbringen. Aus diesem Grund ist das Unternehmen nahezu zum Scheitern verurteilt. Denn bei geringen betriebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kenntnissen kommt es sehr oft zu teils massiven Fehlentscheidungen.“

Übersetzt bedeutet dies, daß eine duale Ausbildung, wie der Wirtschaftsingenieur, oder der Wirtschaftsinformatiker sehr gut auf den Start in die Selbstständigkeit vorbereitet, und prädestiniert ist für technologieorientierte Gründungen.

Fazit

Das gleiche Wissen, daß man über einem sachgerechtes Produktmanagement ansammelt, hilft jungen Unternehmern offenbar auch bei ihrer Gründung.

Dies kann ja nur bedeuten: Entweder sollten Sie sich deshalb mit ProduktmanagerInnen zusammentun, oder Sie sollten selbst ein paar Jahre in dem Bereich Erfahrungen sammeln – sofern Sie an ein eigenes Unternehmen im Technologiesektor denken.

Mal so als Idee.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

Comments are closed.