„Internet of Things“ und die Arbeitswelt von morgen

In der „Wirtschaftswoche“ ist eine Reihe von Artikeln erschienen, in denen die Folgen beschrieben werden, die die „Industrie 4.0“ auf die Arbeitswelt von morgen haben wird. Gleichzeitig wird am Beispiel eines Joghurts gezeigt, wie eine solche Fabrik der Zukunft funktioniert.

Sie finden die Links, die zu dieser Presseschau gehören ganz am Ende in den weiterführenden Informationen. Hier will ich die Inhalte nur kurz anreißen, um Ihnen Appetit auf mehr zu machen.

Konsortium

Der Artikel „Industrie 4.0: Erste Schritte zur digitalen Revolution handelt von der Wichtigkeit einer Referenzarchitektur, d.h. der genormten Netztopologie für das Internet der Dinge. Eine solche Referenzarchitektur ermöglicht, daß sich Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander austauschen können.

Ohne die einheitliche Sprache des Internet der Dinge kann es für jeden Anbieter und Nutzer sehr teuer werden, da man sich selbst um die Kompatibilität der Geräte kümmern muss.

Die USA sind inzwischen ein Vorreiter auf dem Gebiet des Internet der Dinge, und haben ein Konsortium gegründet, das sich diesem Thema widmet. Jetzt ziehen die Europäer nach und etablieren ebenfalls ein solches Konsortium, das bei der Fraunhofer-Gesellschaft angesiedelt ist „und einen sicheren Datenraum für all die Firmen einrichten soll, die sich an gemeinsame Standards halten“, wie es dort heißt.

Wirtschaftswelten 2025

Die beiden Artikel „Serie Wirtschaftswelten 2025: Wie wir in Zukunft arbeiten werden und „Serie Wirtschaftswelten 2025: So erlebt ein Joghurt die Industrie 4.0“ zeigen auf, wie sich die Arbeitswelt durch das Internet der Dinge ändern wird.

Die Artikel sind zu umfangreich, und gehen auf zu viele Aspekte ein, um sie hier in gebührender Form zusammenzufassen.

Interessant finde ich die Einschätzung, daß die Entwicklung der Fabrik der Zukunft diesmal auch die hochbezahlten Bürojobs betreffen wird, und daß sich dort die folgenden Trends abzeichnen:

„Rationalisierung hieß bisher: Gering Qualifizierte landen draußen. Neue Maschinen und intelligente Software aber treffen die besser Qualifizierten. Die Sicherheit für Denkarbeiter oder Führungsleute schwindet.“
„Wer in dieser Welt gut abschneiden will, muss das Lernen lernen und möglichst nie damit aufhören. Das sei wichtiger als eine bestimmte Ausbildung.“
„Für Bauer ist aber klar: „Die Aufgaben der Zukunft sind: koordinieren, steuern, entscheiden und beraten.“

Weiter geht es mit einer Beschreibung, wie die Fabrik der Zukunft funktionieren wird, und wie sich die Ansäte zur Fabrikautomation, die es thematisch ja schon lange gibt, inhaltlich verändern.

Hierzu wird mit dem Artikel im Prinzip gezeigt, was die neuen cyberphysischen Systeme ausmacht, und wie die Fertigung der Zukunft im Internet funktioniert.

Die Schlüsselzitate aus diesem Bereich sind für mich:

„Das ist der große Unterschied zwischen Industrie 4.0 und klassischer Automatisierung. Aktuell werden die Maschinen in den meisten Lebensmittelfabriken noch von einem Zentralrechner gesteuert. Künftig sollen die Anlagen über das Internet oder eine andere Dateninfrastruktur miteinander sowie mit den Produkten kommunizieren, direkt oder mit ihrem Datenschatten.“

„Der Vorteil gegenüber heute: Erstens können die Maschinen – je nach Auslastung und Art der Produkte – blitzschnell entscheiden, in welcher Reihenfolge sie welche Arbeitsschritte erledigen. Dafür haben sie eine Palette an Werkzeugen, aus der sie sich selbstständig bedienen. Zweitens erlauben die Daten, ein Produkt automatisch durch die Fertigung zu schleusen.“

Kreativität

Der letzte Artikel „Industrie-Innovationsindex: Industriekonzerne kaufen Kreativität einbehandelt die Innovationshemmnisse auf die insbesondere die großen Unternehmen treffen.  

Die Schlüsselinformationen dort sind:

  • Wegen der herrschenden Risikoangst fällt es insbesondere großen Unternehmen schwer, kreative neue Produkte zu entwickeln. Man kauft daher gerne, die kleinen, innovativen Firmen auf.
  • Selbst dann wenn Firmen Innovationen zugekauft haben, stehen sie oft vor dem Problem, das sie das neu erworbene Wissen nicht konsequent genug nutzen.

Konkret heißt es dort zum Mengengerüst konkret:

„Doch mit dem reinen Einkauf der kreativen Ideen ist es nicht getan. In mehr als 40 Prozent der Industrieunternehmen werde das extern erworbene Wissen nicht konsequent genutzt. Nur elf Prozent der Firmen nutzen dieses Know-how systematisch, 45 Prozent zum Teil.“

Fazit

Das Internet der Dinge macht sich auf, die Fabriken und die Arbeitswelt rasant zu ändern. Diesmal betrifft der Wandel nicht nur die unqualifizierte Arbeit. Vielmehr ändern sich derzeit auch die qualifizierten Jobs grundlegend.

Wichtige Bausteine sind die genormte Netzwerktopologie und die Veränderung der Innovationszyklen, gerade auch in großen Unternehmen – zumindest dann, wenn Deutschland auch in Zukunft an der Spitze mitspielen will.

Die erwähnten Artikel zeige die einzelnen Facetten auf, und ermöglichen Ihnen so einen schnellen Einstieg in das Thema.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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