„Internet of Things“ – Daten zum Marktpotential

Inzwischen werden auch im Fernsehen Werbespots über das Thema „Industrie 4.0“ gesendet. Dort läuft das Thema jedoch unter dem Namen „Wirtschaftswunder 4.0„.

Es lohnt sich daher, sich das Marktpotential näher anzusehen, und Informationen zum erwarteten gesamtwirtschaftlichen Nutzen.

Wearables

Im Blog der Weltbank ist ein Beitrage erschienen, der einige Angaben zum den Anwendungsszenarien und Marktgrößen im Bereich Wearables behandelt, d.h den Geräten, die am Körper getragen werden (siehe den Link zum Artikel „Media (R)evolutions: The future of the Internet of Things and wearables in den weiterführenden Informationen).

Dort können Sie nachlesen, daß sich das Marktsegment „Internet of Things“ in den nächsten Jahren ähnlich dynamisch entwickeln wird, wie die Smartphones. Im Bereich der Wearables gehören Fitnessbänder und Smartwatches zu den Wachstumsbereichen. Beide Sektoren befinden sich in einem Bereich des exponentiellen Wachstums.

Interessant am Rande: Speziell die Weltbank sieht Wachstumschancen bei Geräten zur Datenerfassung bei Flüchtlingen und bei Geräten zur Geburtenkontrolle. Beide sind offenbar Bereiche, die für Armut verantwortlich sind, wie es dort heißt:

„Similarly, according to the United Nations Population Fund, family planning is a key factor in reducing poverty. Nevertheless, around 225 million women who want to use family planning methods are unable to do so because they lack access to information, services, or support.“

Wearables scheinen also nicht nur Gimmicks zu sein, sondern man kann sie auch einsetzen, um die Lebenssituation von Menschen zu verbessern – und der Markt ist attraktiv.

Bitkom-Studie

Die Bitkom hat eine Studie veröffentlicht, die sich auf das Teilgebiet der „Industrie 4.0“ beschränkt, und dort insbesondere das volkswirtschaftliche Potenzial dieser Technologie abschätzt.

Neben einleitenden Worten zur Studie werden ab ca S. 20 die einzelnen Geräteklassen und Technologiefelder prägnant dargestellt, also zum Beispiel erklärt, wobei es sich bei „Embedded Systems, intelligente Objekte und Cyber-Physische(n) Systeme (CPS)“ handelt (siehe „Bitkom: Industrie 4.0 – Volkswirtschaftliches Potenzial für Deutschland„).

Ab ca S. 25 nimmt die Studie Bezug auf den Wettbewerbstheoretiker Porter, und stellt sein Modell einer industriellen Wertschöpfungskette vor. Diese Wertschöpfungskette wird an den Beispielen der Landwirtschaft und der Fahrzeugindustrie exemplarisch ausgearbeitet.

Das Beispiel aus dem Artikel zeigt sehr gut, daß die Vernetzung die industriellen Wertschöpfungsprozesse auf unterschiedlichen Ebenen ändert. Beispiele für solche Änderungen der Wertschöpfung im Bereich Landwirtschaft sind:

  • „Präventive Fehlervermeidung – Kein Stillstand während der Erntezeit
  • Automatisches Regeln der Erntegeschwindigkeit z.B. angepasst an Ertrag, Treffpunkt zum Überladen des Erntesgutes“

Auf S. 36 ist dort eine Tabelle abgedruckt, die das Potential für die einzelnen Sektoren, und für die Bundesrepublik insgesamt auflistet.

Demnach erwartet man das größte Potential nicht etwa in der IT Industrie, sondern vielmehr in den Sektoren „Chemische Industrie„, „Maschinen- und Anlagenbau“ und „Elektrische Ausrüstung“ (jeweils +30% Potential durch Industrie 4.0 in den Jahren 2013-25).

Bezogen auf die Gesamtbruttowertschöpfung in Deutschland werden im selben Zeitraum immerhin noch über 11% erwartet, bzw. jährlich 1,27% Wachstum durch die Industrie 4.0.

Diese Zahlen zeigen sehr deutlich, wie wichtig es ist, daß Mittelstand und Großindustrie am Ball bleiben, und sich nicht etwa das Heft in Sachen Industrie 4.0 aus der Hand nehmen lassen.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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