Buchbesprechung – The Making of Design

Am Wochenende habe ich mir das im Titel erwähnte Buch von Gerrit Terstiege ausgeliehen, und darin gelesen. Wer mehr über die Arbeitsweisen im  Bereich der Produktentwicklung und im Design wissen will, ist meiner Meinung nach dort gut aufgehoben.

Weil mir das Buch gut gefallen hat, möchte ich es heute kurz besprechen, und Ihnen die Lektüre ans Herz legen.

Der Designprozess

Der Autor ist ein Chefredakteur einer Design-Zeitschrift mit dem Namen „form„, und kennt sich daher in der Materie aus, und das merkt man.

Er erklärt in seinem Buch anhand von verschiedenen Projektbeispielen die unterschiedlichen Vorgehensweisen beim Entwurf eines neuen Produktdesigns.

Dabei geht er auf Beispiele aus ganz unterschiedlichen Industrien und von unterschiedlichen Designern ein und bildet somit ein breites Spektrum der Anforderungen ab.

Ich kann hier nur auf wenige Beispiele eingehen,  und empfehle Ihnen, sich das Buch zu besorgen, wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind. Weiter unten und rechts finden Sie einen Link, der Sie zu einem Händler führt.

Wenn Sie diesen Link benutzen, bekomme ich eine kleine Provision, ohne, daß Sie mehr zahlen müßten.

Dieter Rams

Das Buch wird eingeleitet mit einem Interview, das der Autor mit dem Übervater des Produktdesigns geführt hat. Dieter Rams geht hierbei auf die frühen Jahre bei seinem Arbeitgeber, der Firma Braun ein.

In diesem Interview erfährt man interessante Details über seine definierende Rolle bei der Entwicklung des Berufsbildes des Designers, und man lernt nebenbei kennen, wie und warum sich die Entwicklung seines Arbeitgebers hin zu einem  designorientierten Unternehmen abgespielt hat.

Interessant sind auch die Fotos, weil sie sowohl einige reale Produkte zeigen, als auch die typischen Arbeitsplätze und Werkzeuge eines Designers. Bleibt festzuhalten, daß Rams offenbar auf die gute alte Art arbeitete: mit Papier und Bleistift.

Braun Rasierer

Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit dem Entwurf eines Rasiergerätes für Herren. Hier werden die ersten Entwurfskizzen des Entwicklers gezeigt, aus denen auch hervorgeht auf welche Details es dem Verantwortlichen Designer (Roland Ullmann) bei seinem Entwurf ankam.

Interessant sind ebenfalls die Funktionsskizzen, aus denen man die funktionelle Ausstattung ersehen kann, sowie die Genese der verschiedenen Volumenstudien, die aus Acryl hergestellt wurden, bis endlich die finale Form gefunden wurde. Solche Volumenstudien ähneln dem realen Produkt, und erlauben  es dem Designer, das Produkt bereits im Entwurfsstadium zu erfahren.

Dieser Entwurf zeigt, daß sich das Design und die Produktentwicklung nicht nur auf die Hardware beschränken muß. Vielmehr scheint es bei einem Rasierapparat auch auf den ausgewogenen Klang anzukommen, weshalb wohl auch Sound Designer zum Einsatz kommen, welche die Eigentöne des Gerätes so lange optimieren, bis es auch klanglich passt.

Fazit

Mir gefällt das Buch sehr gut, weil es unterschiedliche Herangehensweisen verschiedener Entwickler aus unterschiedlichen Bereichen zeigt, und weil dem Leser erklärt wird, in welchen Schritten ein gebrauchsfertiges Produkt entsteht.

Dabei zeigen die Artikel auch, wo die Inspirationen herkommen, und wie kompliziert es ist, die endgültige Form zu finden, die  jeweils eine Mischung ist aus dem Aussehen des Gerätes und dessen Funktion.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

Comments are closed.