Die vierte industrielle Revolution nimmt an Fahrt auf

Viele Beobachter sprechen davon, daß das Internet of Things die Arbeitswelt nachhaltig ändern wird. Kürzlich hat in Fellbach bei Stuttgart der SAP Executive Summit 2014 stattgefunden, der wohl einen wichtigen Schritt hin zu einer gemeinsamen Strategie Deutschlands bedeutet.

Dieser Artikel geht der Frage nach, was sich wohl konkret ändern wird.

Wachsende Bedeutung

Am Ende des Artikels in den „weiterführenden Informationen“ finden Sie Referenzen der Firmen Siemens, SAP und Festo, sowie eine Rede des Herrn Staatssekretär Dr. Schütte, die er anlässlich des SAP Executive Summit 2014 gehalten hat.

Diese Materialien machen deutlich, daß das Thema zunehmend in der Industrie und in der Politik ankommt. Sie zeigen ebenfalls auf welche Änderungen mit im Zeitalter der Industrie 4.0 auf uns zukommen werden, und wie wichtig es ist, daß wir uns das Thema nicht von anderen Ländern aus der Hand nehmen lassen.

Einstieg

Hierbei finden Sie in der Rede des Staatssekretärs einen breiten Einstieg in das Thema. Er beginnt damit, daß er den Begriff des „Internet of Things“ definiert, um dann den Marktzustand aufzuzeigen, in dem sich das Thema seiner Meinung nach derzeit befindet.

Schlussendlich geht er auf die Beiträge der Politik ein, und betont die Rolle der Unternehmen.

Eine Kernthese ist diese: Aus seiner Sicht werden sich im Rahmen der Industrie 4.0 die IT und die Industrie zunehmend vermischen, und in der Folge müssen sich die Arbeitsprozesse ändern. Dies wiederum wird zu geänderten Qualifikationsanforderungen führen – oder hier im Original:

„Industrie 4.0 bedeutet die Verschmelzung von IT und Industrie, nicht bloß eine intensivere Verbindung.

Die gegenüber Industrie 4.0 als Vorreiter einzuordnenden Unternehmen sind nicht nur sehr handfest, wie es typische „Metaller“ nun mal sind, sondern haben schon konkrete Ideen von Arbeitserleichterungen und Effizienzgewinnen durch den IT-Einsatz. In einigen Köpfen steckt da die Idee von der Steuerung einer Fabrik per Smartphone. Das ist die praktische und attraktive Seite.

Industrie 4.0 bedeutet aber weit mehr, nämlich die Vernetzung mit Kunden und Zulieferern und die schnelle Koordination von Nachfrage mit den Produktionskapazitäten. Hierfür sind die Produktionsprozesse in den nächsten Jahren grundlegend neu zu organisieren. …

Zukunftsfähige Qualifikation. Industrie 4.0 bedeutet massive Änderungen – insbesondere bei Arbeitsprozessen und Arbeitsinhalten. Daher ist eine weitere Frage, die zunehmend gestellt wird, die nach den Qualifikationsbedarfen der Facharbeiter in den Betrieben, der praxiserfahrenen Ingenieure und vor allem in der Ausbildung, die neue Mitarbeiter mitbringen sollten. …“

Dr. Schütte, betont, wie die beteiligten Unternehmen, daß nicht nur alte Märkte sich ändern, sondern, daß neue Märkte entstehen – auch hier ist seine Sicht sehr interessant, weil sie die Chancen betont:

„Entscheidend ist: Dieser Wandlungsprozess ist kein Nullsummenspiel, bei den es Verlierer geben muss. Hier entstehen völlig neue Märkte mit ganz neuen Chancen. Verlieren wird hier allein der, der sich nicht darauf einlässt und die Entwicklung zu ignorieren versucht.

Konkrete technische Beispiele

Die Website der Firma Siemens erklärt besonders die technischen Aspekte des Wandels sehr anschaulich, und fokussiert hierbei auf die industriellen Aspekte des Themas.

Zwei kleine Beispiele unter vielen stehen in diesem Zitat, und machen deutlich, welcher Nutzen aus der Verknüpfung von IT und Industrie zu erwarten ist:

„Natürlich steckt hinter dem Internet der Dinge weit mehr als plakative Aktionen dieser Art. Es wird beispielsweise für technische Optimierungen eingesetzt. So steuert eine Software von Siemens die Windräder eines Windparks so, dass die Gesamtausbeute des Windparks möglichst groß und sein Verschleiß möglichst gering ist. Im künftigen Smart Grid für unsere Stromversorgung sollen Verbraucher wie Waschmaschinen, Kühlanlagen oder Kompressoren mit dem Netz kommunizieren, um Angebot und Nachfrage möglichst genau auszugleichen.“

Konkrete Geschäftsanwendungen

Im Internet der Firma SAP finden sich viele Informationen über konkrete Projekte und Fallbeispiele.

Für den Einstieg besonders geeignet sind die Beiträge zur Frage, wie das Internet der Dinge die Geschäftswelt ändern wird (und warum). Auch gut für den Einstieg geeignet sind die Beiträge über die Kundenerfahrungen aus diversen Co-Innovationsprojekten, die zu diesem Thema laufen.

Dort finden sich beispielsweise Informationen über die Anwendungen zur Preventive Maintenance, die deutlich machen, wie eine Mischung aus Hardware und Software ganz neue Services entstehen lassen, oder es werden die Ansätze diskutiert zur integrierten Fertigung.

Lernen

In der oben erwähnten Rede, aber eben auch in den Beispielen der Industrie wird deutlich, daß sich die Qualifikationsanforderungen ändern, und in welche Richtung sich diese entwickeln.

Auf diesem Gebiet bietet die Firma Festo Didactic praktisch orientierte Fortbildungsmaterialien an. Zum einen kann man dort Modellanlagen beziehen, mit denen man seinen Nachwuchs schulen kann.

Zum anderen zeigt die Website so viele unterschiedliche Automatisierungslösungen, daß man sich hier einen guten Überblick verschaffen kann.

Ein Beispiel ist das folgende Video, daß aus einer Kooperation der Firmen SAP und Festo Didactic hervorgegangen ist, und das funktionsfähige Modell einer automatisierten Anlage zeigt, die in der Lage ist, in der Losgröße 1 zu fertigen. Diese Anlage vermittelt einen ersten Eindruck von den heutigen technischen Möglichkeiten auf dem Gebiet.

http://www.youtube.com/watch?v=eI_XxsunVfg&feature=youtu.be

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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