Entwurfsmethodiken zum „Rapid Prototyping“ – Der Designsprint

Innovation hat sehr viel mit agilen und flexiblen Methoden zu tun, „mit denen man schnell neue Ideen probieren kann“. Bekanntermaßen sind lange, unflexible Entwicklungszyklen hier ja eher nachteilig, alleine schon, weil man am Anfang der Entwurfsarbeit oft nicht weiß, was am Ende herauskommen soll, und man daher auf Iterationen angewiesen ist.

Google Ventures haben eine längere Artikelserie zu einer sehr flexiblen Entwicklungsmethodik herausgebracht, die wie die agile Entwurfsmethodik in der Softwareentwicklung funktioniert – angewandt auf ein Projekt.

Der Autor bespricht relativ detailliert eine Vorgehensweise, die man anwenden kann, um relativ schnell und iterativ gute Produkte zu entwickeln.

Der Entwurfszyklus im Überblick

Die erste Artikel der Serie (siehe die verlinkten Verweise am Ende unter „weiterführende Informationen“) gibt einen Überblick über ein mehrtägiges Projekt, an dessen Ende ein neues Produkt entstanden ist.

Die Vorgehensweise ähnelt ein wenig der „Design Thinking“ Methode, endet jedoch mit dem Entwurf eines Prototypen und dessen Validierung.

Das folgende Zitat aus dem unten angefügten Artikel verdeutlicht die Vorgehensweise inclusive der einzelnen Arbeitsergebnisse.

  • Before the sprint: Prepare – Get the people and things you need.
  • Day 1: Understand – Dig into the design problem through research, competitive review, and strategy exercises.
  • Day 2: Diverge – Rapidly develop as many solutions as possible.
  • Day 3: Decide  – Choose the best ideas and hammer out a user story.
  • Day 4: Prototype  – Build something quick and dirty that can be shown to users.
  • Day 5: Validate  – Show the prototype to real humans (in other words, people outside your company) and learn what works and what doesn’t work.

Zunächst geht es darum, das Problemverständnis zu schärfen, dann entwickelt man sehr viele Lösungsalternativen und wählt die beste Alternative aus. Zu dieser Alternative erstellt man einen Prototypen und den validiert man beispielsweise mit Kunden.

In den weiterführenden Artikeln beschreibt der Autor die einzelnen Aspekte der Entwurfsmethodik detaillierter. Beispielsweise geht er auf die Vorgehensweise ein, um ein Storyboard zu entwickeln, bzw die Grundlage eines Programmablaufs festzulegen.

Anwendung der Methode

Meiner Meinung nach zeigt die Artikelserie sehr gut auf, wie Sie bei sich vorgehen könnten, um Produkte zu entwickeln. Die Beschreibung lässt vermuten, dass der Autor sehr viel Projekterfahrung auf diesem Gebiet hat.

Der generelle Ablauf, der in den einführenden Artikel behandelt wird, ist im Prinzip kein Hexenwerk. Viel interessanter finde ich die vielen praxisgetriebenen Hinweise in den weiterführenden Artikeln. Beispielsweise wenn es darum geht, wie man die Nachteile des Brainstorming überwinden kann, indem man die Projektteilnehmer dazu anleitet „still“ zu arbeiten, und zu bewerten.

Gut finde ich, dass auch im Detail einige sehr innovative Herangehensweisen zu entdecken gibt. Beispielsweise gefällt mir die Methodik „Crazy Eights“, die dazu zu dient, in möglichst schneller Folge Bildschirmentwürfe zu erstellen. Auch gefällt mir die Idee sehr gut, zuerst auf Papier zu arbeiten, weil hierbei jeder mitmachen kann.

Alles in Allem eine sehr interessante Methodik, sehr detailliert beschrieben.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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