Wahrhafter Erfolg

Nach meinem letzten Artikel über Emotionen generell, und die Art und Weise, wie sie unser (unternehmerisches) Handeln bestimmen können, widme ich mich heute der Frage wie man zu wahrhaftem Erfolg kommt.

Auch hier lassen sich Denkanstöße, die eher dem Selbstcoaching dienen, vortrefflich auf den betrieblichen Alltag des Produktmanagements übersetzen.

Wahrhafter Erfolg in der Sicht der indischen Kultur

In dem → Technokontakte-Blog bin ich auf einen interessanten Artikel von Prof.Dr. Volker Zotz gestoßen mit dem Titel → Sich nicht im Wege stehen! Darin fasst er wesentliche Aspekte seines Buches → Kamasutra im Management: Inspirationen und Weisheiten aus Indien zusammen, das sich mit den indischen kulturellen Weisheiten befasst. Der Artikel bringt einige interessante Einsichten, die ich hier nicht wiedergeben kann. Daher lege ich Ihnen nahe, den Artikel komplett zu lesen.

Die für mich jetzt und hier interessantestem Punkte stecken in den folgenden Aussagen:

„Um wahrhaft Erfolg zu haben, muss ich meine hausgemachten Hindernisse erkennen. Wo projiziere ich, gebe ich mir selbst bequeme Antworten auf meine Fragen, statt die Realität sprechen zu lassen? Wo drehe ich mich mit meinen Gewohnheiten im Kreis, indem ich immer wieder nach demselben Muster funktioniere? Von ehrlichen und erschöpfenden Antworten auf diese beiden Fragen hängt unmittelbar der Spielraum ab, den ich zum Handeln habe. Je weniger ich mir mit Projektionen und Gewohnheiten selbst den Weg versperre, umso deutlicher erkenne ich objektive Hindernisse, die zweifellos immer bestehen….

Als eine wichtige Lehre der indischen Klassiker folgt aus dem Gesagten: Es gewinnt, wer sich von Gewohnheiten, Projektionen und Erwartungen befreit und doch absichtsvoll seine Ziele und Zwecke verfolgt. Keiner steht einem dabei mehr im Weg als man sich selber. „

Anwendung

Viele Produkte entstehen als Fortführung eines bestehenden Produktes, getreu dem Motto, „was uns stark gemacht hat, wird uns stark erhalten“. Zum Beispiel werden Automobile seit Jahrzehnten verfeinert und verbessert. Im Grunde genommen handelt es sich dabei aber nach wie vor um das ursprüngliche Konzept, das → Carl Benz entworfen hat, und das → Bertha Benz erstmalig hier in der Region getestet hat. Heute steht die Welt vor neuen Anforderungen, wie zum Beispiel dem Klimawandel, und der Resourcenverknappung. Zumindest die Antriebstechnik im Automobilbau sollte überdacht werden. Nur, es geht erst schleppend voran.

Aktienmarkt

Oder nehmen Sie den Aktienmarkt: Wie oft haben normale Anleger Geld verloren, weil sie dachten, ein Aufwärtstrend würde sich nie abflachen. Die Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass dies eine irrige Annahme war.

Dinge, wie das Festhalten an althergebrachten Antrieben bis es garnicht mehr anders geht, oder das Setzen auf die ewige Hausse haben oft damit zu tun, dass sich Menschen, und Unternehmen scheuen, Gewohnheiten aufzugeben, Wissen zu verlernen, oder Erwartungen umzuformulieren. Nach meiner Erfahrung zeitigt es durchaus Erfolge, über disruptive Technologien nachzudenken, auch wenn sie das Stammgeschäft schädigen könnten. Wenn Sie es nicht tun, irgendwer anders wird es tun.

Ein weiterer Aspekt ist die Offenheit, d.h die Fähigkeit, entstehende Trends frühzeitig zu erfassen, und sich so mit dem Groundswell zu verbinden, dass man diese Anzeichen wahrnehmen kann, der diese Trends ankündigt (siehe hierzu Charlene Li und Josh Bernoff → Facebook, You Tube, Xing & Co. Gewinnen mit Social Technologies).

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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