Mythos Globalisierung

Passend zur Urlaubszeit, hier einige Ideen zur Globalisierung, die ich in der Ausgabe 1/2009 der Zeitschrift brand eins gefunden habe.

Der Artikel → VÖLKER, HÖRT DIE SIGNALE! stellt die Mythen und die Fakten gegenüber, und zeigt so, dass die Globalisierung eine Erfolgsgeschichte ist, obwohl sie in der öffentlichen Meinung gerne für diverse Missstände verantwortlich gemacht wird.

Globalisierungsmythen

In dem lesenswerten Artikel werden die folgenden Mythen behandelt:

  • Mythos 1: Globalisierung ist neu
  • Mythos 2: Globalisierung macht uns arm
  • Mythos 3: Globalisierung macht uns arbeitslos
  • Mythos 4: Globalisierung zerstört die Umwelt
  • Mythos 5: Globalisierung macht dem Nationalstaat den Garaus
  • Mythos 6: Globalisierung macht alles gleich
  • Mythos 7: Globalisierung ist politisch nicht steuerbar

Positiver Einfluss der Globalisierung

Meiner Erfahrung nach sind die positiven Einflüsse der Globalisierung nicht zu übersehen, und nicht erst eine Erscheinung der jüngeren Geschichte.

Hier einige weiterführende Argumente für diese Einschätzung:

  • Der Artikel zählt diverse Beispiele aus den letzten 400 Jahren auf, und bezeichnet die 1920er Jahre, als den vorläufigen Höhepunkt der ersten Globalisierungswelle. Ich würde sogar noch weiter zurückgehen. So haben die Ägypter, und später die Römer zur Globalisierung ihrer damaligen Welt beigetragen, indem sie beispielsweise intensiv Handel betrieben haben. Von vielen Grundlagen, und Spezialisierungsvorteilen, die damals gelegt worden sind, profitieren wir noch heute.
  • Paul Krugman hat in seiner früheren Arbeiten die Ökonomie der Globalisierung studiert, oder Ricardo hat Modelle aufgestellt, mit denen sich der Handel zwischen Volkswirtschaften erklären lässt (→ Ricardo-Modell). Demnach ermöglicht die Globalisierung eine internationale Arbeitsteilung. Diese erlaubt es den einzelnen Staaten, sich auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen sie einen Wettbewerbsvorteil haben. Die Spezialisierung führt zu ökonomischen Vorteilen für beide Seiten. Dieses Prinzip kann man auch im Kleinen sehen. Letztendlich erzeugen Unternehmen nach demselben Prinzip der Spezialisierung einen Mehrwert, der den einzelnen Interessengruppen zugute kommt.
  • Globalisierung, und internationaler Handel führen auf der einen Seite zur Verlagerung von Arbeit an Billigstandorte. Auf der anderen Seite führen sie zu Exporten, und Einkommen, welches es ohne Handel nicht geben würde. Selbst die Verlagerung von Arbeitsplätzen hat auch positive Aspekte. So kann sich eine Volkswirtschaft auf höherwertige Tätigkeiten konzentrieren, sobald einfachen Tätigkeiten verlagert sind. Voraussetzung hierfür ist es, dass die betroffenen Mitarbeiter in die neuen Wirtschaftssektoren aufgenommen werden. Hierfür ist der Faktor Bildung sehr wichtig.
  • Grundsätzlich kann eine Firma zwei verschiedenartige Strategien anwenden, um international tätig zu werden. Sie kann zum einen daran arbeiten, – zu niedrigen Kosten – ein möglichst globales Produkt herzustellen, das unverändert global verkauft wird (Beispiele: Softdrinks, Fast Food). Auf der anderen Seite ist es möglich, Produkte herzustellen, die stark auf die lokalen Bedürfnisse eingehen. In der Praxis ist zu beobachten, dass in den meisten Fällen Mischstrategien verwendet werden (selbst bei den vermeintlich globalen Produkten). Dies spricht dafür, dass Globalisierung zwar auf der einen Seite dafür sorgt, dass Menschen Zugang zu Produkten anderer Regionen haben, dass sie auf der anderen Seite aber auch lokale Besonderheiten unterstützt.

Weniger Naivität

Ich halte es für sinnvoll, die Globalisierungsthematik etwas weniger negativ zu sehen, als es in letzter Zeit vielfach geschieht. Auch sollten wir nicht der Versuchung erliegen, denselben Fehler von 1929 zu wiederholen, und unsere Volkswirtschaften abschotten.

Unter dem Strich profitieren wir von der globalen Wirtschaft, und sollten unser Produktmanagement dementsprechend ausrichten.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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