Mission Management 2.0 – Teil 2

In Teil 1 des Artikels → Mission Management 2.0 ging es um die Grundthese, dass die hergebrachten Managementtechniken an ihre Grenzen stossen. Es wurden alternative Lösungswege aufgezeichnet, von denen einige das Produktmanagement betreffen.

Der zweite Teil der Artikelserie (siehe → Mission Management 2.0 – Teil 2) zählt weitere Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf. Er (Hamel  → Das Ende des Managements: Unternehmensführung im 21. Jahrhundert bietet zudem den Lesern die Möglichkeit, die Vorschläge zu bewerten und zu kommentieren.

Aufgaben des PO

Die folgenden Vorschläge betreffen meiner Meinung nach den Aufgabenbereich des Produktmangements:

  • Schaffen Sie interne Märkte für Ideen, Talente und Resourcen
  • Beflügeln Sie die Fantasie Ihrer Mitarbeiter
  • Berücksichtigen Sie bei der Führung Netzwerkeffekte

Interne Märkte

Bei der Förderung von Innovationen geht es letztendlich auch darum, einer Idee Resourcen zuzuordnen. Der Autor schlägt vor, nicht wie bisher über Ideen hierarchisch abzustimmen, sondern die Bewertung und die Auswahl einem (internen) Markt zu überlassen.

Wie uns die volkswirtschaftliche Ebene zeigt, sind Marktmechanismen perfekt dazu geeignet, einen Ausgleich zu finden zwischen Angebot und Nachfrage. Sie stellen diesen Ausgleich flexibler und besser her, als andere Systeme hierzu in der Lage sind. Ich halte den Ansatz eines internen Marktes für Innovationen daher für sinnvoll. Dies bedeutet, dass man weniger entscheidet, und dafür mehr Freiraum gibt, damit sich Innovationen entwickeln.

In einem Buch über die Firma Google habe ich hierzu eine interessante Idee gefunden. Dort wird den Mitarbeitern der Freiraum eingeräumt, dass sie auch an nicht-aufgabenbezogenen Projekten arbeiten. Einzelne Mitarbeiter mit einer Projektidee stellen diese der Allgemeinheit vor und finden so Mitstreiter, die freiwillig an der Idee mitarbeiten.

Da sowohl die Ideen ungelenkt entstehen, als auch die Zuordnung von Mitarbeitern zu Projekten ohne Eingriff erfolgt, handelt es sich um solch einen internen Markt. Die Firma Google zählt wegen dieser Methoden unbestritten zu einer der derzeit innovativsten Firmen.

Auf der volkswirtschaftlichen Ebene haben wir allerdings auch gelernt, dass Märkte unter bestimmten Bedingungen versagen können. Diese Möglichkeit besteht auch dann, wenn man rein unternehmensinterne Märkte verwendet. Daher ist es sinnvoll, über die entsprechenden Grenzen eines freien Marktes nachzudenken. Auch sollte man bestimmte Themenbereiche und Aspekte des Marktes regulieren.

Kreativität

Innovation und Kreativität hängen eng zusammen. Während früher Forschungsabteilungen eingerichtet wurden, denen die Aufgabe übertragen wurde kreativ zu arbeiten, wird es in Zukunft immer wichtiger, dass das gesamte Unternehmen innovativ wird.

Auf der einen Seite ist es hierzu notwendig, das Unternehmen den kreativen Rahmen so vorgeben, das ein kreatives Klima entsteht (siehe z.B. das o.a Beispiel der Firma Google). Auf der anderen Seite müssen auch die Mitarbeiter einsehen, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem lebenslanges Lernen, und lebenslange Partizipation immer wichtiger wird.

Netzwerkeffekte

Ich habe an dieser Stelle bereits mehrfach über die Entwicklung hin zu Netzwerken geschrieben (In der Zukunft treten weniger Unternehmen gegeneinander an, sondern es werden vielmehr flexible Netzwerke von gleichberechtigten Partnern entstehen).

Das soziale Web, und Themen wie Crowdsourcing, sind weitere Entwicklungen aus dem Internet, die zunehmend in die reale Wirtschaft Einzug halten.

Die Zukunft wird daher sicher weniger dem alleswissenden Produktmanager gehören, sondern vielmehr den Kollegen, die in der Lage sind Kunden und Partner als gleichberechtigt wahrzunehmen, und zu orchestrieren.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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