Kreativitätstechniken

In Rezessionen, wie der gegenwärtigen Wirtschaftskrise, besteht die Gefahr, dass Unternehmen sich einseitig darauf fixieren, Risiken und Kosten zu vermeiden.

Viele Manager sind der Überzeugung, dass Stillhalten, Abwarten und Kostenkontrolle durch die Krise hilft. Ideen und Innovationen sind riskant, und mit Kosten verbunden. Es besteht deshalb die Gefahr, dass gerade heute an Innovationsprojekten, und an dem kreativen Umfeld gespart werden.

Europäisches Jahr der Innovation

Europäisches Jahr der Kreativität

Europäisches Jahr der Kreativität

Sparen an Innovation und Kreativität wäre jedoch an der falschen Stelle gespart. Kurzfristig können neue Ideen neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, oder dazu beitragen, dass bestehende Geschäftsmöglichkeiten besser und effizienter genutzt werden. Langfristig sind Innovationen verantwortlich für die Zukunft unserer Gesellschaften, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung anlässlich des → Europäischen Jahres der Kreativität und Innovation bemerkt:

„Kreativität und Innovation sind zentrale Elemente der heutigen wissensbasierten Gesellschaften Europas, um den Chancen und Herausforderungen der Globalisierung wirksam begegnen zu können. Beide sind eng verknüpft, denn persönliche Kreativität ist unabdingbare Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft.“ – Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Heute will ich in die Themenbereiche Kreativität und Kreativitätstechniken einführen.

Innovation und Kreativität

Innovation und Kreativität hängen eng zusammen. Dabei existiert derzeit noch keine einheitliche Definition des Begriffes der Kreativität. Oft wird das Modell verwendet, das Mel Rhodes in den 1960ier Jahren entworfen hat. Demnach besteht der Begriff der Kreativität aus den folgenden Grundelementen (den vier Ps der Kreativität):

  • Kreative Person: Personen sind gekennzeichnet durch unterschiedliche Kreativitätsstile.
  • Kreativer Prozess: Es existieren diverse Methoden der kreativen Herangehensweise an eine Aufgabenstellung, und an den kreativen Prozess.
  • Kreatives Produkt: Inwieweit das Ergebnis einer kreativen Handlung als kreativ angesehen wird, hängt auch von dem (gesellschaftlichen) Messsystem ab.
  • Kreatives Umfeld (engl. press). Viele Leute sagen, dass ihnen die besten Ideen unter der Dusche kommen. Dies ist nicht von der Hand zu weisen, weil das menschliche Hirn für eine kreative Leistung ein Umfeld benötigt, welches sowohl entspannend ist, als auch inspirierend.

Im → Creaffective Blog von Florian Rustler finden Sie einige gute Beschreibungen, und weiterführende Informationen

Folgender Wikipedia-Artikel enthält eine gute Einführung das Thema → Kreativität.

Kreativitätstechniken

Für viele betriebliche Problemstellungen ist der Lösungsweg bekannt. E handelt sich hierbei um wohlstrukturierte Probleme. Beispiele sind die Auftragserfassung, die Produktion, oder die Rechnungsstellung. Ideenfindungsprozesse und andere kreative Abläufe zeichnen sich dadurch aus, dass der Lösungsweg unbekannt ist. Solche Probleme bezeichnet man als schlechtstrukturiert, bzw unstrukturierte Probleme.

Für die Klasse der schlechtstrukturierten Probleme existieren unterschiedlichste Techniken und Methoden, die  Einzelpersonen oder Teams dabei unterstützen, kreative Ergebnisse zu erzielen, und Ideen zu erzeugen. Obwohl es sich hierbei meistens um Methoden handelt, die die Ideenfindung in Teams unterstützen, können einige Methoden auch von Einzelpersonen angewendet werden.

Man unterscheidet folgende Methodentypen:

  • Intuitive Methoden: Mit diesen Methoden kann man innerhalb eine kurzen Zeit sehr viele Grundideen erarbeiten, die erst im Anschluss zu Konzepten ausgearbeitet werden. Deshalb beinhalten intuitive Methoden oft einen Auswahl- oder Bewertungsschritt. Die intuitiven Methoden sind darauf ausgelegt, die Kreativität der Teilnehmer zu steigern, indem Gedankenassoziationen gefördert werden, und indem das Unterbewusstsein der Teilnehmer angesprochen wird. Ein prominentes Beispiel ist das bekannte Brainstorming-Verfahren.
  • Diskursive Methoden: Hierbei handelt es sich um Verfahren, die das systematische Suchen unterstützten. Man versucht das Problem so in seine kleinsten Bestandteile zu zerteilen, dass es vollständig, eindeutig und überschneidungsfrei beschrieben ist.  Die Verfahren bestehen aus einzelnen logisch aufeinander abfolgenden Schritten, die systematisch dazu führen, Lösungen für diese Einzelbestandteile zu entwickeln.
  • Mischtypen: Methoden, die aus diskursiven Elementen und aus intuitiven Elementen bestehen.

In folgenden Artikeln finden sich weiterführende Informationen und Übersichten:

Beliebte Methoden

Ich habe persönlich mit mehreren Methoden Erfahrungen gesammelt. Die folgenden Methoden haben mir besonders geholfen in diversen kreativen Prozessen:

  • → Edward de Bono6 Hüte Methode: Hierbei nehmen die einzelnen Gruppenmitglieder fest definierte Rollen ein (symbolisiert durch einen der Denkhüte), und diskutieren die Problemstellung aus der Sicht der jeweils zugeordneten Rolle. Das Verfahren hilft über den Perspektivenwechsel der einzelnen Teilnehmer besonders gut dabei, eingefahrene Denkmuster zu verlassen.
  • Mind-Mapping: Ziel dieser Methode ist die Erstellung eines grafischen Assoziagramms, d.h. der visuellen Darstellung eines Themengebietes. Die Methode erlaubt es ein komplexes Thema auf einen Blick zu erfassen. Diese kognitive Technik kann auch sehr gut dazu verwendet werden, Protokolle und Mitschriften zu erstellen.
  • Morphologischer Kasten (oder auch TRIZ-Methode): Mit dieser analytischen Methode werden Probleme in ihre Bestandteile zerteilt, und in allen Dimensionen vorurteilsfrei betrachtet, und gelöst. Diese Methode eignet sich besonders dann, wenn es auf Vollständigkeit ankommt.

In den folgenden Filmbeiträgen finden sich weitere Informationen über die Funktionsweise dieser Methoden.

Innovation and 6 Hats Methode

Mind Mapping

Morphologischer Kasten/ TRIZ

Folgende Quellen enthalten eine gute Einführung in die TRIZ Methode:

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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