Digital Imaginaries – Africas in Production – Ausstellung im ZKM

Zum Ausklang des Jahreswechsels habe ich das ZKM in Karlsruhe besucht und mir u.a. die Ausstellung „Digital Imaginaries – Africas in Production“ angesehen. Darin geht es um die Digitalisierung in Afrika.

Ausstellung

Afrika wandelt sich derzeit rapide schnell, und ein großer Teil von diesem Wandel wird von der Digitalisierung bestimmt. Wie Sie der weiter unten verlinkten Webseite entnehmen, handelt es sich hierbei um ein Recherche- und Ausstellungsprojekt in mehreren Städten, das diesen digitalen Wandel darstellt und erforscht.

Oft hat man, wenn man an Afrika denkt, eher die dort häufig vorzufindenden prekären Lebensumstände vor Augen, oder man denkt an die politische Instabilität. Jedoch ist der Kontinent jung, und viele Länder haben inzwischen eine hohe Abdeckung mit Mobilfunkverträgen. Deshalb entstehen vielerorts durchaus kreative Gemeinden, die sich mit der Entwicklung von Mobilfunkapps befassen oder mit digitalen Diensten und Lösungen generell.

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt aus unterschiedliche Arbeiten. In vielen dieser Arbeiten wird deutlich, daß dort gerade eine Makerszene heranwächst, die sich wissensmäßig und im Hinblick auf die Fertigkeiten nicht verstecken muss.

Ursprünglich hat sich die globale Makerszene aus einer Grasswurzelbewegung heraus entwickelt, bei der es zunächst einmal um das gemeinsame Lernen, das Produzieren und das Problemlösen geht, und erst dann um kommerzielle Interessen.

Speziell in Afrika sind solche kooperativen Strukturen nichts Neues – Dörfer haben seit jeher so funktioniert. Auch ist die gegenseitige Unterstützung viel stärker ausgeprägt, als man es hier gewohnt ist. Deshalb fallen die neuen kooperativen Ansätze, die das gemeinschaftliche Produzieren in den Vordergrund stellen auf fruchtigen Boden. In der Ausstellung werden einige konkrete Ausstellungsstücke gezeigt, die dies thematisieren.

Weitere Werke befassen sich mit der Digitalisierung durch den Elektroschrott, der in viele afrikanische Länder exportiert wird. So werden unterschiedliche Werke gezeigt, die rein aus Schrott entstanden sind. Beispiele sind ein funktionsfähiger 3D-Drucker, aufgebaut aus alten Computerteilen, sowie ein Makerspace, der aus Altmetall zusammengeschweißt wurde.

Gleichzeitig arbeiten andere Künstler bildnerisch mit diesen Schrottteilen. Ein Beispiel sind die Kleidungsstücke, die aus alten Tasten einer Computertastatur nachgebildet wurden, oder die Wandbilder, die aus geflochtenen Kabeln bestehen.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 17.03.2019 und ist zu empfehlen, wenn Sie Interesse daran haben zu verstehen, wie die zunehmende Digitalisierung die Welt ändert, und was dieser Wandel konkret bedeutet.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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