„Open Codes“ am ZKM und das Human Brain Project

Über die Ausstellung „Open Codes – Leben in digitalen Welten“ am ZKM in Karlsruhe bin ich auf das „Human Brain Projekt“ gestoßen.

Dieses EU-Projekt erforscht das menschliche Gehirn und Denken. Es bietet darüberhinaus eine Infrastruktur, in der man z.B. mit virtuellen Robotern experimentieren kann.

Ausstellung

Wie ich bereits in einem separaten Artikel geschrieben habe, veranstaltet das  ZKM in Karlsruhe derzeit eine interessante Ausstellungsreihe über die Digitalisierung, genannt „Open Codes“. Dort geht es auf hohem inhaltlichen Niveau um Themen wie „Industrie 4.0“, „Deep Learning“, „Machine Learning“, „Robotik“, „Programmieren“, etc und die entsprechende Geschichte. Ich war inzwischen mehrfach da, und entdecke nach wie vor neue Inhalte.

Besucher, wie ich erhalten nicht zuletzt über die vielen Exponate jeweils einen umfassenden Überblick über den jeweils dargestellten Themenbereich. Ich halte sie für eine unbedingt empfehlenswerte Ausstellung.

Diverse Lehrstühle des Karlsruher KIT arbeiten an Digitalisierungsthemen. U.a. deren Arbeitsspektrum wird in längeren Videos eingehend gezeigt. In einem dieser Videos ging es um das (unten verlinkte) “ FZI Forschungszentrum Informatik“, das u.a. am „Human Brain Project“ beteiligt ist.

Human Brain Project

Der unten aufgeführte Link leitet Sie zur Homepage des „Human Brain Projects“, das u.a. von der EU gefördert wird, und im Bereich der Spitzenforschung agiert. Dieses Projekt widmet sich insbesondere der Erforschung des menschlichen Gehirns, und arbeitet an der Entwicklung von intelligenter Software, die analog wie das Gehirn arbeitet („künstliche Intelligenz'“).

Auf der Homepage heißt es hierzu:

„The Human Brain Project is a H2020 FET Flagship Project which strives to accelerate the fields of neuroscience, computing and brain-related medicine.

This acceleration will be achieved by a strategic alignment of scientific research programmes in fundamental neuroscience, advanced simulation and multi-scale modelling with the construction of an enabling Research Infrastructure.“

Als Nicht-Mediziner interessiert mich insbesondere die Anwendung der dort gewonnenen Erkenntnisse, z.B. im Bereich der „HBP Neurobotics Platform“.

Neurobotics Platform

Das letztgenannte Teilprojekt des „Human Brain Projects“ entwickelt eine Neurorobotics Platform. Diese Plattform gestattet es Modelle künstlicher Gehirne mit virtuellen Robotern zu verbinden und die Funktionsweise des virtuellen Gehirns auszuprobieren.

Die Plattform besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Roboter Designer – hier kann man Roboter gestalten, die dann später in eigenen Versuchen verwendet werden können. Solche Roboter können mit Sensoren und Aktoren ausgestattet sein oder auch mit realistischem Muskelgewebe.
  • Umgebung Designer – hier wird die Umgebung in 3D gestaltet.
  • Versuchsdesigner – zum Aufbau der konkreten Versuche, inklusive der jeweiligen Auslöser und Ereignisse auf die der Roboter reagieren soll.
  • Virtueller Coach – eine Laufzeitumgebung, die dazu dient die Versuche (automatisiert) auszuführen, oder die man verwendet um Lernaufgaben zu erledigen.

Weiterhin ist es möglich, den auf der Plattform gestalteten Roboter mit neuronalen Netzwerken zu verbinden, und diese auf spezialisierter, hochperformanter Hardware auszuführen. 

Literatur

Die erwähnten Websites liefern neben der eigentlichen Plattform diverse Inhalte, die der Aus- und Weiterbildung dienen können. Beispielsweise deckt der Blog ein breites Themenspektrum ab. Oder man findet dort aufgezeichnete Trainingssessions, oder schriftliche wissenschaftliche Texte, bis hin zu kompletten Trainingscurricula. 

Einen Nutzer kann man sich auf der Homepage anlegen, und kann dann direkt loslegen.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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