Viele Studien sprechen dafür, daß sich die Berufswelt aufgrund der wachsenden Digitalisierung in den nächsten Jahren grundlegend ändern wird.
Daher wird das lebenslange Lernen immer wichtiger. Der neue Newsletter von PragmaticMarketing.com bring eine weitere Idee: Mitarbeiter sollten konstant auf ihren eigenen Markenwert achten, und diesen fördern.
Pragmatic Marketing ist eine amerikanische Firma, die sich bereits seit vielen Jahren auf Schulungen im Bereich Produktmanagement und dort auf den Sektor „Software“ spezialisiert hat. Die Referenten kommen überwiegend aus der IT, und kennen sich deshalb mit den spezifischen Gegebenheiten aus.
Mir persönlich hat deren Ausbildungsprogramm beruflich sehr viel weitergeholfen. Auch heute noch lese ich regelmäßig den Pragmatic Marketer, einen Newsletter, den man sich als PDF Datei herunterladen kann.
Der aktuelle Newsletter (siehe Titelbild, und anliegenden Link) behandelt das Branding, bzw die Markenbildung, und beleuchtet dieses Wissensgebiet aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Der Artikel „Branding Yourself as a Product“ passt recht gut zu dem absehbaren Trend, wonach sich die Arbeitswelt aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung rasant ändern wird. Die Autorin schlägt vor, daß Mitarbeiter sich, und ihre eigenen Qualifikationen als eine Art Marke begreifen. Sie formuliert es zwar sehr überspitzt, denkt aber aus meiner Erfahrung grundsätzlich in die richtige Richtung – gerade wegen dieser Änderungsdynamiken.
Ähnlich wie im Bereich der physischen Produkte stehen Arbeitnehmer vor der Frage, wie sie auf existierenden oder neuen Märkten mit existenten Produkten oder neuen Produkten erfolgreich werden.
Kernstück ist die eigene „Produkt“ Strategie, die man – wie bei den physischen Produkten – zudem periodisch einer Überprüfung unterziehen sollte. Anders gesagt – man sollte seinen eigenen Markt verstehen, und man sich regelmäßig die Zeit nehmen, um zu verstehen, wohin sich die Märkte bewegen, und welche Qualifikationen notwendig sind, um dieser Bewegung folgen zu können (und man sollte dann die Qualifikationen aufbauen).
Ähnlich wie mit einem neuen Produkt steht man gelegentlich vor der Herausforderung, sich neuen Aufgaben zu stellen, was durchaus Ähnlichkeiten mit einem „Product Launch“ hat. Um die Suche im Fall der Fälle reibungslos durchführen zu können, sollte man sich schon vorher strategisch vernetzen (hierbei kommt dem einen LinkedIn Profil eine wichtige Rolle zu), und man sollte auch überprüfen, welche Informationen über einen selbst das Netz bereits hat.
Ebenso wichtig ist es, regelmäßig die eigenen Qualifikationen zu prüfen, um sich konstant in konkreten Schritten zu entwickeln, und, um hinterher diese Qualifikationen zu vermarkten. Hierfür benötigt man – analog wie in der Produktentwicklung – eine Roadmap, d.h sollte wissen, wohin die Reise gehen soll, und man sollte herausfinden, welche Faktoren auf dieser Reise für einen selbst wichtig sind.
Den Techniken des Produktmanagements ist es egal, ob man sie verwendet, um begehrenswerte und erfolgreiche Produkte zu entwickeln und zu vermarkten, oder, ob man sie dazu benutzt, um selbst voranzukommen. Insofern ist die Idee nicht verkehrt, just diese Techniken auch für sich selbst zu benutzen.
Im Angesicht eines sich rapide ändernden Arbeitsumfeldes wäre es zudem fast töricht, wenn man sich aufgrund des Tagesgeschäfts zu wenig Zeit nimmt, um über langfristige Themen nachzudenken. Nicht umsonst gehört es zu den Binsenweisheiten, dass die Entwicklung des ersten Produkts einer jungen Firma nicht einmal das komplexe Problem ist. Die Kür besteht darin, trotz Tagesgeschäft ein gutes zweites oder drittes Produkt zu entwickeln.
Aus meiner Sicht, und so wie es die Autorin sagt, ist insbesondere wichtig, daß man sich eine Strategie überlegt, und, daß man eine Vorstellung von der Roadmap hat. Dabei sollte man jedoch den strategischen Teil weiter fassen, als die Autorin es tut. Zum Thema Karriere gehört ja nicht nur der Beruf, sondern man hat auch einen privaten Teil, der damit im Einklang stehen sollte.
Sie sieht die notwendigen Qualifikationen für beruflichen Erfolg eher in den weichen Bereichen, wie Kommunikation oder Empathie. Ich denke, dass auch die technischen Inhalte nicht zu kurz kommen sollten. Um erfolgreich zu sein, muss man auch verstehen, wann sich technische Brüche abzeichnen, und welche Potentiale neue Technologien haben.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.
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