Unternehmensgründung in der Schweiz

Sehr viele schweizerische Unternehmen werden von Ausländern gegründet. Deutschland stellt die zahlenmäßig größte Gruppe unter den ausländischen Gründern.

Ein Grund für das agile Gründungsgeschehen ist die Innovationskraft der Schweiz und die hohe Qualität des Standortes gerade auch für IT Unternehmen.

Es lohnt sich also ein Blick über den Tellerrand.

Gründungsgeschehen

Wie die weiter unten referenzierten „Expat-News“ unter Berufung auf jüngere Studien melden, sind im Jahre 2013 über 6% der insgesamt mehr als 55.000 neuen Unternehmen in der Schweiz von Deutschen gegründet worden.

Dabei sind die einzelnen Kantone unterschiedlich beliebt – wie dort weiter zu lesen ist. In manchen Gebieten, wie Genf oder dem Tessin stellen die ausländischen Gründer sogar oft die prozentual größte Gruppe.

Man könnte vermuten, daß die aus der Presse hinreichend bekannte Steuergesetzgebung den Hauptgrund darstellt. Bei näherem Hinsehen hat die Schweiz jedoch noch viel mehr zu bieten, als seine Steuergesetzgebung.

Wettbewerbsfähigkeit

Eine der wohl wichtigsten Fragen, die jeder neue Unternehmer im Rahmen der Gründung klären sollte, ist die Frage nach der Wettbewerbsfähigkeit. Was nutzt am Ende das schönste Unternehmen, wenn der Wettbewerb und nicht man selbst die besseren Produkte oder Dienstleistungen anbieten kann.

Dabei hängt die Wettbewerbsfähigkeit der meisten Unternehmen unmittelbar von der Wettbewerbsfähigkeit  des Heimatlandes ab, oder läßt sich zumindest nicht davon trennen.

Wie der neue Wettbewerbsbericht („The Global Competitiveness Report„) des World Economic Forum zeigt, ist die Schweiz diesbezüglich sehr gut aufgestellt. Genaugenommen belegt das Land in Sachen „globale Wettbewerbsfähigkeit“ den ersten Platz noch vor Singapur, den USA und Deutschland.

Ein noch viel positiveres Bild ergibt sich im Bereich „höhere Ausbildung und Training„. Hier liegt die Schweiz im vorderen Bereich, während Deutschland nicht einmal in der Spitzengruppe erwähnt wird. Diese Kennzahl ist deshalb wichtig, weil sie erahnen läßt, daß die potentiellen Mitarbeiter einen hohen Ausbildungsstand vorzuweisen haben. Gerade dies ist für technologieorientierte Unternehmen sehr wichtig.

Auch beim Indexwert der „Innovation“ sieht man die Schweiz auf Platz 2, und z.B. Deutschland auf Platz 6 im weltweiten Ranking. Sie können also davon ausgehen, daß die Schweizer mindestens  genau so innovativ sind, wie die Baden Württemberger.

Diese wenigen Vergleichszahlen zeigen bereits sehr deutlich, daß der Schweizer Standort sehr gut geeignet ist, um ein wissensintensives Unternehmen zu gründen.

Einen weiteren Aspekt entnimmt man der gegenwärtigen Tagespresse: Während der Euro immer mehr an Wert verliert, ist der Schweizer Franken nach wie vor eine Hartwährung.

Die Geschichte hat dabei bewiesen: Ländern mit einer harten Währung wachsen langfristig viel stärker, als Weichwährungsländer. Dies liegt u.a. daran, daß die harte Währung dafür sorgt, daß sich die Unternehmen verbessern müssen, um produktiver zu werden, während die Unternehmen in Weichwährungsländern diesen Druck weit weniger verspüren.

Gründung

Für Ausländer aus der EU ist die Gründung und der anschliessende Aufenthalt im Lande relativ einfach zu bewerkstelligen. Einmal erlauben diverse Abkommen mit der EU den Zuzug in die Schweiz, und zudem wird die Gründung selbst von staatlichen Stellen mit Rat und Tat unterstützt.

Im angefügten „KMU Portal der Schweizer Eidgenossenschaft“ und auf den Seiten der „Switzerland global Enterprise“ finden sich diverse Hilfestellungen für die praktische Umsetzung der Gründung.

Ähnlich wie in Deutschland setzt eine erfolgreiche Existenzgründung in der Schweiz ein tragfähiges Konzept voraus, und auch der Markt sollte im Rahmen einer Marktanalyse genau studiert werden. Insofern kann man viele der hier gewohnten Vorgehensweisen nahtlos übertragen – über viele dieser Techniken finden Sie in einem Blog mehr Informationen.

Unterschiede gibt es bei den Rechtsformen (und den notwendigen Einlagen), sowie bei der Wahl des eigentlichen Standortes: neben Bundesteuern fallen nämlich in der Schweiz auch lokale Steuern an, und die können stark variieren.

Mitarbeitersicht

Sich mit seinem neuen Unternehmen für den Standort Schweiz zu entscheiden, wirft die Frage nach den beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten auf.

Hierzu ist auf der bereits erwähnten Webpräsenz der  „Switzerland global Enterprise“ ein durchaus erfolgversprechender Beitrag zu lesen:

„Im neusten Global Talent Competitiveness Index (GTCI) belegt die Schweiz erneut den ersten Platz. 2014 liegt die Schweiz vor Singapur und Luxemburg. Der Index bewertet 93 Nationen in Bezug auf Attraktivität und Entwicklungsmöglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte. Ein wichtiger Grund für das erfolgreiche Abschneiden der Eidgenossen ist nebst hoher Lebensqualität oder stabiler Wirtschaftslage das duale Bildungssystem mit der Wahl von Berufslehre oder akademischer Laufbahn.“

Weiterführende Informationen

Spätestens mit der Gründung geht es um die Frage der Ausstattung der Geschäftsräume. Dieser Artikel wird von der KAISER+KRAFT unterstützt, dem nach eigenen Angaben in Europa führenden B2B-Versandhändler für Betriebs-, Lager- und Büroausstattung. 

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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