Innovationsfähigkeit: Bedeutung und Training

In der letzten Zeit habe ich zum Thema „Ausbildung für ProduktmanagerInnen“ geschrieben.

Heute geht es um zwei ergänzende Teilfragen, die, wenn man den Berichten glaubt, nach wie vor wichtig sind.

  • Welche Bedeutung hat die Innovationsfähigkeit (meiner Firma) für die unternehmerische Zukunft?
  • Kann man Innovationsfähigkeit schulen, und wenn ja, wie?

Die Bedeutung der Innovationsfähigkeit

Die folgende Aufsätze machen klar, wie wichtig die Innovationsfähigkeit für den unternehmerischen Erfolg ist, und, daß entsprechende fachliche Fähigkeiten bei den Mitarbeitern immer wichtiger werden.

„Future Skills“

Prof. Dueck arbeitet und publiziert zu Innovationsthemen, die auch hier in dem Blog behandelt werden. In dem folgenden Videobeitrag spricht auf seine üblicherweise unterhaltsame Art vor Studenten über wichtige Qualifikationen, und wie man dort hinkommt:

Der Videobeitrag zeigt, daß in Zukunft dieselben übergreifenden Kenntnisse und Fähigkeiten erforderlich sind, die man auch benötigt, um innovationsfähig zu bleiben.

Schwerpunktthema „Innovation“

Das RKW – Kompetenzzentrum (Verweise unter den“weiterführenden Informationen“ am Artikelende) hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei, unternehmerisch erfolgreich zu werden (und zu bleiben).

Man sieht sich selbst in helfender Verantwortung:

Das RKW Kompetenzzentrum ist eine gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungseinrichtung des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V. und bundesweit aktiv……

Mit Informationen, Beratung und Weiterbildung stehen wir mittelständischen Unternehmen zur Seite.

Das Thema Innovationsfähigkeit des Mittelstandes steht hierbei inzwischen ganz oben auf der Prioritätenliste, wie das folgende Zitat zeigt:

Innovationen sind der Schlüssel zu Wachstum und Beschäftigung. Doch im Gegensatz zu den wenigen „Hidden Champions“ haben die meisten Mittelständler dabei noch Nachholbedarf. Wir zeigen ihnen, aber auch der Politik, wie sie Innovationen gezielt vorantreiben können.

Man bietet entsprechende Materialien und Tools an, um Mittelständler zu unterstützen. Dies zeigt zweierlei:

  • Noch nicht jedes Unternehmen hat die Bedeutung der Innovationsfähigkeit erkannt, obwohl sie wichtig ist
  • Es gibt umfangreiche und gute Materialien, um hierbei gedanklich aufzuholen.

Innovationsfähigkeit schulen

Vielen Mitarbeitern, die im Produktmanagement ausgebildet sind, stellt sich die Frage, wie sie ihre eigene Innovationsfähigkeit „on-the-job“ verbessern und schulen können, ohne gleich für Monate die Schulbank zu drücken.

Die folgenden Ratschläge habe ich aus mehreren Quellen zusammengesucht, und sie aus fachlicher Sicht gewichtet.

Generell sollte man sich demnach als Mitarbeiter in unterschiedlichen Bereichen weiterentwickeln, wobei nicht jeder Bereich gleichbedeutend ist, was zum Beispiel den fachlichen Fokus angeht.

  • Auf der einen Seite sicherlich nicht verkehrt, dass man sich formal weiterbildet.
  • Auf der anderen Seite helfen einem aber auch gezielte Projekte bei der personellen Weiterentwicklung.
  • Oder es kann die fachliche Unterstützung durch erfahrene Experten oder zum Beispiel Blogger gesucht werden („Coaching“), „bei denen man in die Lehre geht“

Formales Lernen

Maßnahmen des formalen Lernens nehmen den kleinsten zeitlichen Raum ein (10-15% der Zeit).

Zum Beispiel kann man zur Abrundung des Fachwissens Bücher lesen, oder Sie können an formalen Trainingsveranstaltungen teilnehmen, oder Sie können Webinare buchen und absolvieren.

In meinem kleinen Bücherladen (siehe Seitenleiste unter diesem Artikel) finden Sie entsprechende Leseempfehlungen. Die unterschiedlichen Quellen für Webinare habe ich in einigen älteren Artikeln schon häufiger angesprochen (Beispiele sind die MIT World, oder i-Tunes U).

Ich persönlich nutze inzwischen auch ganz gerne YouTube für diese Art der Fortbildung-am Besten surfen Sie dort einmal selbst, und hangeln sich von einem zum nächsten interessanten Video. Man findet dort sehr viel.

On-the-job

Projektarbeit on-the-job ist sicherlich die effektivste Methode, um sich weiterzuentwickeln. Dieser Teil nimmt daher naturgemäß den größten zeitlichen Raum ein (60-70%).

Folgende Schritte sind (in Ergänzung zum Tagesgeschäft) sinnvoll:

  • Man sollte regelmäßig und viel den Markt beobachten, um herauszufinden welche technologischen und ökonomischen Entwicklungen sich abzeichnen. In meiner Erfahrung lassen sich hierfür Dienste gut nutzen, bei denen man sich in Nachrichtenkanäle einschreibt und diese regelmäßig scannt (z.B. diesen Blog oder Twitter).
  • Man sollte sich eine Vision erarbeiten und sich im Klaren darüber sein, welche Fähigkeiten man selbst besitzt und wo die Reise hingehen soll.
  • Die eigenen Ideen für innovative Produkte sollte man durchaus mit vertrauten Kollegen besprechen, um herauszufinden ob die Ideen tragfähig sind.
  • Man sollte oft und unvoreingenommenen mit Kunden oder Partnern zusammenkommen, um zu verstehen, welche Anwendungsprobleme in der Welt wichtig sind, bzw welche Herausforderungen bestehen.
  • Sehr gut eignen sich auch Kongresse und Messen, um einen ersten Einblick in zukünftige Technologien zu bekommen.
  • Es ist auch sehr hilfreich, dass man sich (intern oder extern) Leute sucht, die einen Vordenkerstatus besitzen. Um  deren Gedanken aufzugreifen, sollte man regelmäßigen Kontakt zu solchen Vordenkern suchen (z.B. auf Kongressen) oder man kann deren Publikationen verfolgen.
  • In vielen Unternehmen gibt es die Möglichkeit, Vorträge zu organisieren oder mit internen Inkubatoren zu sprechen. Diese und ähnliche Möglichkeiten könnten Sie nutzen, um an Feedback in Echtzeit heranzukommen.

Coaching

Verfahren wie Coaching, Shadowing oder Mentoring laufen darauf hinaus, daß man mal eine Zeit „mit erfahrenen Kollegen mitläuft“, um zu lernen, wie diese Leute vorgehen. Hinsichtlich des Zeitbedarfs nehmen solche Maßnahmen das Mittelfeld ein (15-20%).

Beispiele, neben formalen Coachingsessions, die nach eigenen Gesetzen ablaufen sind:

  • Man kann erfahrene Kollegen interviewen, um die Interessenschwerpunkte zu erkennen.
  • Man sollte formales Feedback erfragen (Vorgesetzter, Kunde, Kollege)
  • Ein persönliches Netzwerk wirkt unterstützend, will aber auch gepflegt sein.
  • Über communities kann man gut virtuelle fachliche Kontakte pflegen.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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