Tom Hulme, ein Direktor bei der Innovationsberatung IDEO schlägt vor, auf Fokusgruppen zu verzichten. Stattdessen sollte man neue Produkte bereits im Entwurfsstadium testweise in den Markt bringen, um sie mit dem dort gesammelten Feedback zu vervollkommnen.
Fragt sich, ob dies eine gute Idee ist, daß man gleich an den Markt geht.
In dem oben gezeigten Video argumentiert Hulme, daß Fokusgruppen nicht viel bringen, da deren Feedback nicht repräsentativ sei.
Stattdessen schlägt er vor, im Entwurfsstadium bereits Tests in einem realen Markt zu machen, um so Ideen einzuholen.
Weiterhin schlägt er vor, das Produkt online zu testen, noch bevor es entwickelt wird. Er nennt eine Firma Singer, die hiermit seine sozialen Spiele testet, indem sie neue Spielideen im Internet postet.
Als dritte Maßnahme schlägt er vor, Mockups herauszubringen, um bei realen Kunden Feedback zu sammeln.
In Artikel →The 7 Deadly Sales Sins Committed By Startups behandelt die erste Sünde den Fall des Unternehmers, die daraus besteht, daß der Unternehmer die Anforderungen des Kunden nicht kennt, und zudem falsche Annahmen macht.
1. Not Understanding Your Customer: Many startups make generalizations as to what their customers want. There may be a specific market for your product or service, but each customer’s challenges are going to be different. I’ve seen founders conduct poor research into their prospective customer before pitching them, and then fail to ask those customers specific questions in regards to their unique needs and pain-points.
Neben den weiteren Sünden, die in dem Artikel behandelt werden, zeigt dies, wie wichtig „guter“ Feedback ist, und Kenntnis der Kundenbedürfnisse.
Zunächst einmal fällt mir auf, daß Hulme in seinem Video relativ einfache Produkte bespricht. Dort mag es gut sein, daß Fokusgruppen nicht der Weisheit letzter Schluss sind, und ggfs zu einseitig sind, um repräsentative Resultate zu erhalten.
In der Entwicklung komplexer technischer Produkte habe ich persönlich sehr gute Erfahrungen mit Fokusgruppen gesammelt, und würde sie dort befürworten.
Es mag zwar sein, daß jedes einzelne Mitglied der Fokusgruppe einseitig argumentiert. Trotzdem kommt es bei komplexen Produkten, oder Geschäftsprozessen darauf an, daß man Informationen sammelt über die unterschiedlichen Ausprägungen bei echten Verwendern. D.h man ist hier genau an den „einseitigen“ Erfahrungen interessiert – jedoch an der Summe, und nicht an den Einzelerfahrungen.
Meiner Erfahrung nach kommt es deshalb eher darauf an, daß man die Fokusgruppe ausgewogen zusammensetzt, um so die einzelnen Unterschiede abzudecken.
Meiner Erfahrung nach ist es möglich, mit bestimmten Entwicklungen so zu verfahren, wie von Hulme vorgeschlagen, und Grobkonzepte online zu posten, um Feedback zu sammeln.
Für wirklich relevante Ideen würde ich jedoch davon abraten. Artikel →3 Parts of a Patent Every Startup Should Know About geht auf einen wichtiges Gegenargument ein – Interlectual Property Rights. Ohne sich Ideen ausreichend gesichtert zu haben, ist es demnach gefährlich, Ideen zu laut herauszuposaunen.
Gleichwohl ist es manchmal hilfreich, über den vorgeschlagenen Mechanismus Feedback zu sammeln – allerdings eher bei Entwicklungsprojekten, für die es auch Feedback gibt.
Dies ist nicht überall der Fall. Insbesondere, wenn es um komplexe Projekte geht.
Im Internet finden Sie weiterführende Artikel, in denen Sie mehr Informationen über die vorgestellten Konzepte:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: