Mädchen in Technikberufen – Fortsetzung

In Deutschland läuft ja gerade eine Debatte zum Thema „Frauen in Führungspositionen“. Zum Beispiel hat ja gerade die Telekom zwei neue weibliche Vorstände berufen. Trotzdem wird auch überall davon gesprochen, daß viele Frauen noch nicht qualifiziert sind für höhere Positionen.

Ein wichtiges Element in der gesamten Debatte ist der geringe Anteil von Frauen in technischen Berufen, und damit die Frage, wie man Mädchen dazu animieren kann, sich in Technikberufen ausbilden zu lassen (zu dem Ungleichgewicht siehe meine früheren Artikel zum Thema).

Google hat gerade die Preisträger der Google Science Fair bekanntgeben. Es handelt sich allesamt um Mädchen in unterschiedlichen Altersgruppen. Auch die Herangehensweise der jungen Menschen an ein Forschungsprojekt ist recht interessant, und so eine Nachricht wert.

Google Science Fair

Google initiiert ein Vorhaben, das Ähnlichkeit mit unserem Jugend-Forscht Wettbewerb hat. Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen erforschen nach wissenschaftlichen Methoden eine Fragestellung, und stellen einen Bericht darüber her. Sie erstellen demnach quasi eine kleine Doktorarbeit nach wissenschaftlichen Kriterien.

Wie in →Hats off to the winners of the inaugural Google Science Fair nachzulesen ist, haben in diesem Jahr drei Mädchen gewonnen, die sich mit Fragestellungen aus den Bereichen Medizin und Biologie befassen. Gerne schliesse ich mich den Glückwünschen an – gut gemacht – meine Glückwünsche.

Die drei Mädchen heißen, und forschen, wie in folgendem Zitat aus dem obigen Artikel im Google Blog nachzulesen:

  • Lauren Hodge in the 13-14 age group. Lauren studied the effect of different marinades on the level of potentially harmful carcinogens in grilled chicken.
  • Naomi Shah in the 15-16 age group. Naomi endeavored to prove that making changes to indoor environments that improve indoor air quality can reduce people’s reliance on asthma medications.
  • Shree Bose in the 17-18 age group. Shree discovered a way to improve ovarian cancer treatment for patients when they have built up a resistance to certain chemotherapy drugs.

Forschungsansatz

Die drei Mädchen haben in ihren Arbeiten wissenschaftliche Methoden verwendet, wie man auf der eigenen Webseite sehen kann (siehe die Projektbeschreibungen auf →Science Fair). Hier einmal als Beispiel der Projektbericht des jüngsten Mädchens (→Project), in der man die Vorgehensweise gut sehen kann.

In der Projektbeschreibung finden Sie zunächst ein Video mit dem Projektbericht, dann aber auch die ganze Arbeit, inclusive Ergebnis. Für ein so junges Mädchen ist es eine sehr professionelle Darstellung!

Lauren dokumentiert für ihr Projekt die folgenden Teile:

  • Summary: Zusammenfassung von Arbeit und Ergebnis
  • Step 1: Angaben zur Person
  • Step 2: Problembeschreibung. Hierbei geht es ihr um die Beschreibung ihres Untersuchungsgegenstandes, und auch um die Gründe, warum sie diese Frage klären will.
  • Step 3: Angabe der Hypothese, und damit der vermutete Grund für das Problem, das sie untersucht.
  • Step 4: Forschungsansatz, und damit die Beschreibung der Vorgehensweise mit der sie die Hypothese beweisen oder widerlegen will.
  • Step 5: Experiment. Hier beschreibt sie die Vorgehensweise bei der Datenbeschaffung, sowie den Versuchsaufbau
  • Step 6: Daten. Hier behandelt sie die Messwerte, und die sonstigen gewonnenen Daten
  • Step 7: Beobachtungen. Hier beschreibt sie, was sie in den Daten und den Datenauswertungen beobachtet.
  • Step 8: Schlussfolgerung. In diesem Kapitel zieht sie Rückschlüsse und versucht hiermit, die ursprüngliche Hypothese zu verwerfen, oder als wahr zu erkennen.

Am Schluss gibt sie die zitierten Werke an, und macht so kenntlich, wo sie fremdes Gedankengut verwendet hat.

Die Vorgehensweise ist relativ universell auch in anderen Projekten anzuwenden. Seien es Marktstudien, Projekte in denen man Anforderungen von Kunden sammelt, oder ein Produktreview.

Fazit

Liebe Mädchen. Schaut Euch die Projektberichte einmal genauer an. Daraus kann man mehrere Dinge lernen, die für die spätere Berufstätigkeit wichtig sind, wie zum Beispiel der Vortrag zum Projekt, oder die technische Vorgehensweise.

Man kann aber auch sehen, daß Technik, und Naturwissenschaft Spass machen kann. Man kann hier die Welt beobachten, und lernt Methoden, mit denen man ich selbst Klarheit darüber verschaffen kann, warum manche Dinge sind, wie sie sind.

Weiterführende Informationen

… auf www.Produkt-Manager.net

In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:

Kontakt

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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