Ein Artikel im heutigen Manager Magazin (online) handelt von der Kreativität und stellt die Stufen des kreativen Denkens vor.
Demnach besteht das menschliche Hirn aus zwei Hirnhälften, die unterschiedliche Rollen einnehmen, und die innerhalb des kreativen Prozesses unterschiedliche Aufgaben erledigen (linke Hirnhälfte „analytisches Denken“, rechte Hirnhälfte „laterales Denken“).
Heute will ich auf zwei Faktoren eingehen, die unmittelbar mit der Kreativität zusammenhängen, aber oft vernachlässigt werden. Dabei handelt es sich einmal um die Rolle der Aus-, Fort- und Weiterbildung, und dann handelt es sich um die Rolle der eigenen Ressourcen.
Wie in dem erwähnten Artikel →Selbstmanagement – Wie Kreativität funktioniert zu lesen ist, ergibt sich Kreativität aus dem geordneten Zusammenspiel von rechter und linker Gehirnhälfte. Diese beiden Gehirnhälften spielen auf eine definierte Art zusammen, wenn der jeweilige Besitzer kreativ tätig ist.
Der Artikel beschreibt die folgenden Phasen in der die kreative Arbeit und Problemlösung abläuft:
Zunächst ist es wichtig, die Aufgabenstellung (analytisch) zu durchdringen, um genau zu verstehen, um was es genau geht. Hierbei hilft laut der Forschung, wenn man den Stand der Technik kennt. In der zweiten Phase der kreativen Problemlösung befasst sich das Gehirn unterbewusst mit der Lösung des Problems. Die eigentliche kreative Leistung entsteht normalerweise in einem Zustand der Ruhe. In Ruhe fällt einem die Lösung auf eine Fragestellung häufig schlagartig ein. In der abschliessenden Phase geht es um die Bewertung und Einordnung der Idee.
Warum ist nun regelmäßiges Training und das auf-dem-Stand-der-Technik-bleiben wichtig? Die Antwort lautet, weil aktuelles Wissen eine notwendige Voraussetzung für die erste Phase der Problemlösung ist:
„Wenn ein Mensch erst einmal das Problem oder die kreative Herausforderung definiert hat, ist die erste Stufe der Kreativität eine Tätigkeit der linken Gehirnhälfte. Sie setzt paradoxerweise voraus, zunächst das aufzunehmen, was bereits bekannt ist. Jeder kreative Durchbruch basiert auf dem, was zuvor existierte.
Dies bedeutet, daß es sowohl für das Produktmanagement, als auch für den Rest der Organisation sehr wichtig ist, auf der Höhe der Zeit zu bleiben, und konstant zu lernen. Dies zeigt: Trainings, an denen ja gerade in einer Rezession gerne gespart wird, haben damit eine hohe Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit der Firma, und stellen nicht nur ein notwendiges Übel dar.
Dies zeigt auch: Das Produktmanagement leistet einen wichtigen Beitrag, weil sich die Mitarbeiter auch damit befassen, festzustellen „was bereits bekannt ist“ (z.B. welche Trends rund um das eigene Produkt es aktuell gibt).
Die Aussagen in dem oben erwähnen Artikel zeigen übrigens auch eine wenig beachtetete Bedeutung eines zweiten Themenbereiches auf, das derzeit unter der Überschrift „Burnout“ überall in der Presse diskutiert wird, jedoch mit anderem Fokus.
Grob gesprochen arbeiten viele Menschen so lange und intensiv, und finden wegen der gestiegenen Anforderungen und der permanenten Erreichbarkeit immer weniger Freiraum, sich zu entspannen. Eine wachsende Zahl von Menschen wird hiervon ernsthaft krank. Der folgende Artikel, der heute ebenfalls im Manager Magazin veröffentlicht wurde zeigt diese Problematik auf, und bleibt dabei nur ein Beispiel aus einer Flut von Nachrichten aus diesem Bereich:→Burn-out-Kliniken – Mit der Ruhe kommt die Kraft.
Gegenwärtig läuft die Diskussion um das Thema Work-Life Balance in eben diese gesundheitlich motivierte Richtung. Dabei ist offensichtlich, daß das fehlende Haushalten mit den Kapazitäten neben den individuellen Schicksalen, und den höheren Krankheitskosten aber offensichtlich auch negative Auswirkungen auf die kreativen Prozesse einer Firma hat (siehe das Zitat weiter oben).
Genau diese Kreativität ist aber für eine Wissensgesellschaft wie die unsere eminent wichtig. Daher ist die Work-Life-Problematik aus mehrfacher Hinsicht ein Problem.
Dies zeigt; Für Firmen ist es nicht nur wichtig, daß die Mitarbeiter „auf dem Stand des Wissens“ bleiben, sondern eben auch, daß der Arbeitsdruck (z.B. im Produktmanagement) erträglich bleibt.
Für mich persönlich erklärt dies, warum in einem Produktbacklog Functions und Features oft die gleiche Bedeutung haben, wie eine hohe Qualität. Während Functions and Features festlegen, was ein Produkt kann, definiert die Qualität eben, inwiefern man dasProdukt stressfrei verwenden, oder herstellen kann.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema im Internet – genauergenommen im Blog des Zweiten Deutschen Fernsehens:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: