In der heutigen Welt ist ein vielversprechender Artikel über den Innovationsstandort Deutschland zu finden. Der Titel lautet → Schnell forschen, langsam wachsen.
Gestern noch Innovationswüste; heute beschreibt Michael Gneuss einige positive Entwicklungen, die in der letzten Zeit in Sachen Innovation in unserem Land stattgefunden haben. Allerdings ist auch noch Verbesserungspotential zu erkennen. Ein guter Grund, sich daher heute einmal näher mit dieser Nachricht zu befassen.
Vorbildliches Forschungssystem – zu schwache Cluster. In etwa so läßt sich demnach die Situation in unserem Land beschreiben, die im dem Artikel aufgezeigt wird. Hier die zentralen Thesen aus dem Artikel:
„Die deutschen Konzerne haben auch in der Krise die Investitionsbudgets für Forschung und Entwicklung (FuE) weitgehend verschont. Für Oliver Koppel, Experte für Innovationsökonomik beim Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist das ein gutes Zeichen.
…hält die deutsche Innovations- und Forschungslandschaft zumindest in Europa für vorbildlich. Auch die industrielle Forschung in Deutschland hält er für stark. „Siemens muss in dieser Hinsicht auch den Vergleich mit US-amerikanischen Konzernen nicht scheuen.“
Allerdings fällt es unseren neuentstehenden Unternehmen schwer, so zu wachsen, daß sie in eine Umsatzgrößenklasse über 1 Mrd Euro kommen. Einen wichtigen Faktor darin, daß viele Unternehmen mittelständisch bleiben, hat die zu schwächliche Ausbildung der Cluster in unserem Land. Denn es gilt:
..Erklärung sei schwierig. „Die Risikobereitschaft ist in den USA ausgeprägter, aber es gehört noch viel mehr dazu“, erklärt er. In Clustern wie dem Silicon Valley oder rund um das MIT in Boston seien Ökologien entstanden, in denen alle Erfolgsfaktoren zusammenkommen. Diese Ökologien seien aber nicht auf grünen Wiesen anzusiedeln. In Deutschland gebe es keine Cluster, in denen alles so wie bei den US-Vorbildern vorzufinden sei. Licht merkt an, dass der Erfolg auch viel mit der Nachfrage zu tun hat. „Es reicht nicht eine FuE-Landschaft aufzubauen, Start-ups müssen auch schnell auf Nachfrage stoßen.“
Gegenwärtig liegt das Manko demnach weniger im Bereich der Innovation, als im Bereich Marktumfeld, bzw im Bereich tragfähiger Marktnetzwerke (Cluster), d.h. Gruppen von Unternehmen, die sich gegenseitig befruchten. Hierzu sagt zum Beispiel der Artikel:
„Terzidis hält die Symbiose aus einer exzellenten Universität, einer ausgeprägten Gründerkultur, eines tüchtigen Mittelstands und eines großen Konzerns an der Spitze in einem Cluster für die perfekte Konstellation, die SAP auch fördert.“
Meiner Meinung nach kann eine solche Konstellation nur das Ziel sein. Um dort hinzukommen benötigen unsere Unternehmen gangbare Konzepte, und ein gemeinsames Verständnis darüber, daß Kooperationen sinnvoll sind, und überbetriebliche Offenheit. Dann muss jedes Unternehmen dafür sorgen, daß es das Thema Partnering strategisch angeht. Elemente einer solchen Strategie sind wie folgt:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: