Nach zuletzt bitterkalten Tagen, Verkehrschaos (schneebedingt), und nach einigen Gläschen Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt wird es langsam offensichtlich: Das Jahresende naht. Es wird Zeit, sich zu fragen, was das nächste Jahr wohl bringen mag.
Als echter PM werde ich auch in diesem Jahr gut vorbereitet am IT Gipfel teilnehmen, und bringe meine persönlichen Lieblingstrends gleich mit: Produkte, die begeistern – Geschäftsmodelle im Internet – Sicherheit ganz wichtig.
Im vergangenen Jahr habe ich wieder viele gute, aber leider auch schlechte IT Produkte gesehen. Ganz unverkennbar ist das iPad zum Massenphänomen geworden.
Spätestens damit ist ganz deutlich geworden, daß in der heutigen IT ganz andere Kriterien gelten, als noch vor Kurzem. Ich bin mir nicht sicher, ob auch schon jede unserer IT Firmen dies so verstanden hat. Zeit wird’s.
Ein kleiner Rückblick: Damals, als es mit den PCs losging, konnte Software eigentlich nicht kompliziert genug sein. Schliesslich war man jung, und man brauchte das Geld. Gezahlt haben die Laien, denen man zuerst die individuelle Software schrieb, die man ihnen anschliessend erklären durfte.
Das war den Laien auf Dauer zu unwirtschaftlich. Deshalb wurde standardisiert, und auf-Teufel-komm-raus Funktionalität entwickelt. Erklärtes Ziel war die Erschaffung der ultimativen SMAUPA („super-mega-app of ultimate power and awesomeness“) Applikation, wie es die → Kollegen von Forrester Research in einem Artikel ausdrücken. Oder, wie wir hier zu sagen pflegen, „die eierlegende Wollmilchsau“.
Nur die Nutzer begannen irgendwann zu stöhnen, weil SMAUPA abgekürzt SB lautet; SB wie „schwer bedienbar“. Kunden stöhnen? Nicht gut….. Viele Firmen fingen daraufhin eilig an, ihre SMAUPA’s zu vereinfachen.
Manche sind beim berühmten „Lipstick on a Pig“ stehengeblieben. Bei anderen Firmen sind die Apps herausgekommen, wie sie zum iPad gehören, und die Webservices, die zum zweiten Trend gehören, auf die ich heute eingehe: den Geschäftsmodellen im Internet.
In 2011 kommen die Apps auf den PC. Genaugenommen wird das Konzept von Apps und Appstore in das neue Mac Betriebssystem der Firma Apple aufgenommen. Es ist also abzusehen, daß die Zeit der SMAUPA’s vorbei ist, und wir in Zukunft überall Apps verwenden werden.
Und nun Sie, werter Gipfelteilnehmer: Können alle unsere deutschen IT Firmen Apps?
Ich denke nicht. Um erfolgreiche Apps zu schreiben, ist es notwendig, daß sie genau verstehen, was Kunden sich wünschen. Gerade auf diesem Gebiet sind viele techniklastige IT Firmen noch schlecht aufgestellt, da ihnen oft ein professionelles Produktmanagement fehlt.
Ok. Damit ist die Hausaufgabe für Weihnachten klar – Darüber nachdenken, wie meine Firma aufgestellt sein muss, damit sie versteht, was Kunden wollen.
Bereits in den letzten Jahren hat sich ein Trend gezeigt, der spätestens 2010 offensichtlich geworden ist: IT kann uns teurer sein, als vielen lieb ist. Die hohen Kosten bemerken viele Unternehmen, die eine funktionierende IT Landschaft unterhalten müssen, um ihren Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten.
Viele dieser Firmen blicken in den Himmel, und sehen ihren Ausweg in der „Cloud“ (Wolke). Diese Firmen verzichten auf eine eigene Rechnerlandschaft, und nutzen stattdessen fremde Rechner, die in virtuellen Netzen organisiert sind. Über das Internet greifen sie auf Software zu, die sich irgendwo im Netz befindet, und sie speichern auch ihre Daten dort.
Aus diesem himmlischen Trend ergeben sich zwei Anforderungen, die unseren IT Firmen im nächsten Jahr Kopfzerbrechen bereiten werden, die aber auch Chancen bieten können:
Glücklicherweise hat das BMWi eine Studie zum Thema „Das wirtschaftliche Potenzial des Internet der Dienste“ veröffentlicht. Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) hat zudem zehn Thesen zu Sicherheit und Datenschutz in Cloud Computing formuliert (nachzulesen bei → www.kompetenznetze.de)
Um 2010 gleich richtig starten zu können, sollten Sie, werter Gipfelteilnehmer die ruhigen Weihnachtsfeiertage nutzen, um beide Studien zu lesen.
In den folgenden Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: