Im Internet wurde lange über das Web 2.0 gesprochen, in dem es um Kollaboration geht. Zwischenzeitlich rückt das Web 3.0 verstärkt in den Fokus der Betrachtungen.
Im Harvardbusiness-Manager beginnt eine Serie, die sehr gut zu meinen Inhalten rund um die Themen Innovation, und disruptive Innovation passt → Mission: Management 2.0, bzw das Buch von Hamel → Das Ende des Managements: Unternehmensführung im 21. Jahrhundert.
Hier zunächst die Kernideen des Artikels:
„Um diese Probleme erfolgreich angehen zu können, müssen sich die verantwortlichen Führungskräfte und die Experten erstens eingestehen, dass das Management 1.0 – das Paradigma des Industriezeitalters, das auf Prinzipien wie Standardisierung, Spezialisierung, Hierarchie, Kontrolle und Primat der Interessen der Anteilseigner beruht – an seine Grenzen gestoßen ist. Sie müssen sich damit abfinden, dass die geschäftlichen Notwendigkeiten von morgen nicht mit den auf bürokratischer Arbeitsteilung basierenden Managementmethoden von heute gelöst werden können.“ – Gary Hamel im Harvardbusinessmanager
Der Artikel stellt 25 Forderungen vor, die ein erstes Bild einer möglichen Entwicklungsrichtung vorzeichnen. Aus der Sicht eines Produkt-Managers halte ich die folgenden Forderungen für besonders relevant:
Obwohl diese Überlegungen zunächst einmal unternehmensinterne Fragestellungen betreffen, haben sie einen externen Bezug.
Meiner Meinung nach ist es zum Beispiel gerade in der Produktentwicklung wichtig, die Anforderungen von verschiedenen Intessengruppen zu berücksichtigen. Es kann nicht gelingen, dass man ein kundenzentriertes Produkte entwirft, ohne intensiv mit Kunden gesprochen zu haben.
Sofern das Produkt ein dezidiertes Marktsement bedient, dort die Anforderungen aber komplett abdeckt, mag es ok sein. Allerdings werden Produkte, die Anforderungen in einem Segment nur teilweise abdecken für andere Nutzer im Segment lückenhaft bleiben. Deshalb wird ein durchgängiges Produktmanagement notwendig.
Auch wird es zunehmend wichtiger, über den Wertbeitrag eines Produktes nachzudenken. Denken Sie an dieser Stelle nur an Schlagworte wie „Nachhaltigkeit“, „Umweltverträglichkeit“, „soziale Relevanz“, die immer wichtiger werden.
Viele Kommentatoren gehen davon aus, dass in Zukunft Netzwerke von Unternehmen, und nicht Einzelunternehmen gegeneinander antreten. Immer mehr Unternehmen erkennen deshalb den Nutzen einer kollaborativen Produktentwicklung.
Beispiele sind Communities, die im Rahmen der Web 2.0 Initiativen vielfach entstehen (siehe → Buchbesprechung Wikinomics (Die Revolution im Netz). Diese stellen die bisherige Strategie dahingehend auf den Kopf, dass es zunehmend wichtiger wird, dass sich Unternehmen öffnen, und in ihr Umfeld einbetten. Hierzu gehört auch die notwendige Offenheit, speziell gegenüber Partnern.
Im Industriezeitalter hat man gerne versucht, gleichartige Massenprodukte herzustellen. Die Idee dahinter war, dass man über die Menge Skaleneffekte erzielen konnte, die sich in niedrigen Kosten niedergeschlagen haben.
Viele der heutigen Märkte sind individualisiert, d.h. dass Kunden eher Einzigartigkeit nachfragen. Auf der anderen Seite sind Fertigungsmethoden heute vielfach so flexibel, dass sie die industrielle Herstellung von Individualprodukten ermöglichen. Eine Umstellung der Produktion auf solche Produkte macht es allerdings auch notwendig, über das vielfach praktizierte Outsourcing kritisch nachzudenken, oder über die Verlagerung von Fertigung an Billigstandorte.
Auch Produkte entwickeln sich. Die erwähnten natürlichen Ausleseprinzipen lassen sich auch in der Produktenwicklung anwenden. Beispiele hierfür sind Lead-User, oder Communities, die um manche Produkte herum entstehen. Diese haben vielfach den Zweck, Standardprodukte so zu modifizieren, und weiterzuentwickeln, dass sie die Anforderungen besser abdecken.
Es bietet sich an, solche Anstrengungen dem Produktmanagement regelmäßig zu beobachten, wenn nicht sogar, zu fördern. Hier einige Artikel zum Thema: → Hören Sie nicht einfach auf Kunden: Fragen Sie Lead Users, → Innovationen: Erfindungen in Zeiten der Sparsamkeit.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: