Das Handelsblatt hat heute einen Artikel über Innovation → Gute Ideen allein sind nicht viel wert.
Im Wesentlichen wird gesagt, dass
Im Moment suchen viele Firmen händeringend nach den Innovationen, die es ihnen erlauben, die gegenwärtige Wirtschaftskrise zu überstehen. Das ist aus meiner Sicht eine sehr gute Entwicklung.
Wenn ich mich allerdings umsehe, und mir die realen Produkte ansehe, komme ich oft zu dem Schluss, dass viele Unternehmen dabei folgende Fehler begehen:
Vielen Produkten ist anzusehen, dass das Unternehmen die Anforderungen der Nutzer schlicht nicht verstanden haben. Ich besitze zum Beispiel ein Stativ, bei dem die Kameraplatte so schlecht durchdacht ist, dass sie sich (mitsamt Kamera) unvermittelt lösen kann.
Nachdem ich den Fehlkauf eingesehen habe, und mit ein gut durchdachtes Produkt gekauft habe, habe ich verstanden, was mit „den Bedarf zu verstehen“ gemeint ist. Die Frage, die ich im Hinterkopf hatte: Warum hat der Stativhersteller nicht einmal selbst probiert, eine schwere Kamera auf seiner Kameraplatte zu befestigen.
Einige Unternehmen schätzen ihre eigenen technologischen Möglichkeiten vollkommen falsch ein, und denken, weil sie gut auf dem einen Gebiet sind, warten Kunden nur darauf, dass sie Produkte auf einem angrenzenden Gebiet herstellen. Das ist leider oft nur eine fromme Wunschvorstellung. Ich halte es für ganz wichtig, diesen Abgleich vorher zu machen. Zum Beispiel schaffen es manche Kamerahersteller erst nach einigen Versuchen, eine Digitalkamera herzustellen, die auch gehobenen Ansprüchen und den besseren Wettbewerb gerecht wird. Viele dieser Hersteller waren die Bosse der Analogzeit.
Wie Sie wissen, war Apple mit iPod und iTunes garnicht der erste Hersteller mit diesem Angebot. Sie waren jedoch der erste Hersteller, der ein bis dahin gegebenes Denkmuster in ihrem Sektor verlassen hat. Das hat letztendlich ihr Produkt sehr erfolgreich gemacht. Früher hat Apple versucht neue Produktgattungen als Erster herauszubringen. Die Firma hat erst später (kurz vor einer Unternehmenspleite) ihre Innovationsstrategie geändert auf eine Verfolgerstrategie (d.h. sie bringen nun eher Produkte heraus, bei denen bereits jemand Anders den Markt bereitet hat).
„Brainstorming alleine reicht nicht, man muss sich quälen, und Gummi auf die Strasse bringen„, d.h. Innovationen auch liefern.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: