Im → Harvardbusinessmanager ist unter dem Titel Global oder Local – Prüfen Sie Ihre Strategie (→ Teil 1 und → Teil 2), eine Artikelserie zu finden von Marcus Alexander und Harry Korine.
Die Autoren befassen sich mit dem Scheitern vieler Unternehmen bei ihrem going global, und stellen das folgende Buch vor: Harry Korine, Pierre-Yves Gomez: „Leap to Globalization.“; PFEIFFER & CO, Mai 2002.
In dem Artikel ist zu lesen, dass Unternehmen, die ihre Globalisierungsstrategien schlecht durchdenken, leicht in wirtschaftliche Probleme geraten können. Die Autoren stellen fest, dass viele Unternehmen der Globalisierungswelle kritiklos folgen. Manche lassen sich von den guten Beispielen zu dieser kritiklosen Haltung inspirieren. Die Autoren bemerken, dass erstaunlich viele Unternehmen bereits den Anfangsfehler machen, und die Annahmen nicht weiter hinterfragen, dass sie überhaupt global tätig werden müssen, und inwieweit:
„Manche Unternehmen sind gescheitert, weil ihre globalen Strategien von Grund auf falsch waren, andere, weil sich die Umsetzung als schwieriger herausstellte als vorher angenommen. Wir glauben, dass viele der Fehlschläge hätten vermieden werden können – und sich in Zukunft vermeiden ließen -, wenn Unternehmen sich ernsthaft mit den folgenden drei Fragen beschäftigen:
1. Werden wir von einer Internationalisierung profitieren?…
2. Haben wir die nötigen Fähigkeiten im Management?..
3. Sind die Kosten größer als die Vorteile?…
Speziell im Hinblick auf die Kosten halten die Autoren fest, dass viele Unternehmen die wahren Kosten der Globalisierung übersehen, oder zumindest unterschätzen. Diese finden sich deshalb oft in einer Situation wieder, in der sie den angestrebten Deckungsbeitrag nicht erzielen. In vielen Fällen sind hierfür produktgetriebene Gründe verantwortlich, wie die Autoren feststellen:
„Das ist der Fall, wenn Unternehmen die Praktiken in nationalen Sparten vereinheitlichen und wenn sie dabei Kunden vertreiben oder Manager von den Anforderungen ihrer jeweiligen Märkte ablenken“
Ich habe festgestellt, dass viele (gerade kleine) Unternehmen den Anpassungsbedarf unterschätzen, der notwendig ist, damit ihre Produkte in fremden Märkten erfolgreich sind. Sobald diese Unternehmen (gezwungenermaßen) lokale Anpassungen vornehmen, laufen sie oft in das zweite Problem: Die Produktarchitektur ist nicht in der Lage ein Produkt zu unterstützen, dass aus international gültigen Merkmalen besteht, und aus lokalen Anpassungen. Wenn man daran denkt, dass lokal verkaufte Produkte ja auch oft gewartet und weiterentwickelt werden, kann sich dieser Mangel schnell zu einem profunden Kostentreiber entwickeln.
Hier einige typische Anforderungen, die zu lokalen Anpassungsbedarfen führen:
Man sollte meiner Meinung nach im Rahmen der eigenen Globalisierungsstrategie darauf achten, dass speziellen Anforderungen Rechnung getragen wird. Ich halte es deshalb für sinnvoll, einen Globalisierungsansatz zu verfolgen, der ein schrittweises Lernen ermöglicht. Beispielsweise kann man zunächst mit firmenfremden Partnern in Nebenmärkten beginnen, um anschliessend mit einer eigenen Organisation und gewachsener Erfahrung A-Märkte zu erschliessen.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: