In zweiten Teil der Serie → Erfindungen in Zeiten der Sparsamkeit (Teil 2) geht es Hamel und Getz darum, dass die Innovationen Potential haben müssen, und radikal sein sollten.
Die Autoren definieren dies wie folgt:
„Für die meisten Unternehmen geht es nicht mehr vorrangig darum, genügend Geld in Innovationen zu stecken. Sie müssen ausreichend in Ideen investieren, die das Potenzial haben, die Wettbewerbsposition merklich zu verbessern.“ – sagen Hamel und Getz
Radikal muss nicht zwangsläufig „teuer“ oder „riskant“ bedeuten. Vielmehr zeichnen sich solche Ideen nach diesen Autoren dadurch aus, dass sie die folgenden Kriterien genügen:
- Sie verändert die Erwartungen und Verhaltensweisen der Kunden….
- Sie verändert die Ausgangssituation im Konkurrenzkampf. …
- Sie verändert die Wirtschaftlichkeit der Branche. …
Die Möglichkeiten hierzu sind besonders groß, wenn Trendbrüche auftreten. Ich würde persönlich noch ergänzen, bzw unterstreichen wollen:
Die Autoren drücken den letzten Punkt wie folgt aus:
„Bahnbrechende Neuerungen zielen in der Regel auf die Lösung von Problemen ab, die der Kunde kaum benennen kann. Unglücklicherweise fördert die konventionelle Marktforschung nur selten Bedürfnisse zu Tage, die unerfüllt geblieben sind.“ – sagen Hamel und Getz
Um zu breitgefächerter Innovation zu kommen, schlagen die Autoren vor, dass das Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreift, um den Mitarbeitern das Erfinden beizubringen.
Ich würde noch ergänzen wollen, dass das Ausbildungniveau genererell wichtig ist. Deshalb sollte der Staat vermehrt in Bildung investieren, und auch Unternehmen sollten darüber nachdenken, inwieweit es Sinn macht, an Mitarbeitertrainings zu sparen.
Da nicht jede Idee im stillen Kämmerlein durchdacht werden kann, halten die Autoren Markttests und Experimentieren für wichtig. Dies ist besonders sinnvoll, um schrittweise Erfahrung zu sammeln, und wird in den letzten Jahren auch verstärkt in der Softwareindustrie gemacht.
Dort werden z.B. Mock-Ups (d.h. Grobentwürfe) eingesetzt, um Kundenmeinungen zu erheben. Auch werden spezielle Ramp-Up Programme mit einer begrenzten Kundenzahl durchgeführt, bevor ein Produkt an den Massenmarkt gegeben wird. Dies dient letztendlich auch dazu, das Produkt noch genauer auf die eigentlichen Bedarfe auszurichten.
Die Autoren schlagen vor, folgende Grundsätze zu beachten:
Letztendlich geht es um die Steigerung der Produktivität der Innovationstätigkeit, oder, wie die Autoren es ausdrücken:
„Um mehr Wachstum pro investierten Dollar zu erzielen, muss Ihr Unternehmen mehr Innovationen pro investierten Dollar hervorbringen. Dies erfordert eine drastische und dauerhafte Steigerung der Innovationsproduktivität. Knausern hilft nicht weiter. Ihre Firma muss sich vergrößern, verstärken und vervielfachen, um Wachstums-Weltmeister zu werden.“ – sagen Hamel und Getz
Ergänzend hierzu empfehle ich Ihnen, sich mit Clayton Christensen zu befassen, der sehr viel zur Thematik „disruptive Innovation“ geforscht und geschrieben hat. Hier eines seiner Schlüsselwerke: → Innovation – The Innovator’s Dilemma.
Haben Sie weitere Ideen? Geben Sie sie gerne als Kommentar auf!
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: