Die Brookings Institution hat eine Studie für den amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht, die zeigt, wie grundlegend sich viele Arbeitsplätze in den USA, und damit der Arbeitsmarkt, seit dem Jahr 2000 digitalisiert haben.
Sie finden die relevante Studie sowie den Zeitungsbericht aus dem Wall Street Journal, in dem darüber berichtet wurde, im Anhang.
Demnach hat die Brookings Institution – ein US-amerikanischer Think Tank- über 500 Berufe in einer Datenbank des amerikanischen Arbeitsministeriums für die Jahren 2002 bis 2016 untersucht. Insbesondere hat man sich angesehen, wie die Digitalisierung Einzug in die Arbeitswelt gehalten hat.
Dabei ist herausgekommen, daß der größte Digitalisierungsschub bei den Arbeitsplätzen mit geringem oder mittleren Qualifikationsbedarf stattgefunden hat.
Die Studie kommt hierbei zu den folgenden Schlüsselergebnissen:
Digitalisierung und der damit verbundene Wandel der Arbeitswelt findet demnach statt.
Eine deutsche Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (siehe Anhang) beleuchtet die bisherigen Veränderungen und Folgen durch die Digitalisierung für Arbeitsmarkt, Ausbildung und Qualifizierung hierzulande.
Angenommen, die amerikanischen Ergebnisse lassen sich 1:1 auf Deutschland übertragen, ergänzt diese Studie das dort gewonnene Bild.
So findet man dort Angaben zum Substituierbarkeitspotenzial der einzelnen Berufe, und damit Angaben zu der Frage, „…welche Berufe, Branchen und Regionen wie stark von den technologischen Veränderungen betroffen sein könnten und wo ein entsprechender Bedarf an Nachqualifizierung, aber auch Umschulung und Weiterbildung besteht.“
Es zeigt sich, daß auch hier nicht alle Berufe gleichermaßen dem Veränderungsdruck unterliegen, sondern, daß auch hier der Wandel auf einige Berufe beschränkt ist.
Auch findet man hier, wie in den USA, regionale Schwerpunkte bei der Änderung der Berufe.
Insgesamt kommt die Studie auch in Bezug auf die Berufsgruppen zu ähnlichen Ergebnissen:
„Demnach gibt es tatsächlich mindestens zwei gegenläufige Effekte: Zum einen werden sehr wahrscheinlich bestimmte Tätigkeiten zukünftig nur noch (oder zum größten Teil) von Computern und computergesteuerten Maschinen erledigt; insbesondere dann, wenn diese produktiver sind (also zum Beispiel die gleiche Stückzahl zu geringeren Kosten, oder eine größere Stückzahl zu gleichen Kosten produzieren). Zum anderen führen derartige Produktivitätssteigerungen jedoch in der Regel zu geringeren Preisen der Endprodukte, was sich positiv auf die Güter- und Arbeitsnachfrage auswirkt (vgl. Acemoglu/Restrepo 2018b; Graetz/Michaels 2018). Dem Substitutionseffekt stehen also arbeitsplatzschaffende Effekte gegenüber“
IAB 11|2019 Digitalisierung der Arbeitswelt: Bisherige Veränderungen und Folgen für Arbeitsmarkt, Ausbildung und Qualifizierung
Insgesamt bleibt festzustellen, daß auch hier der Wandel real ist, und daß Anstrengungen notwendig sind, damit die Arbeitnehmer diesen Wandel bewältigen können.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph).
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