Über einfache Tools den Einstieg ins IoT schaffen

Zur Zeit arbeiten sich viele Kollegen und berufliche Bekannte „spielerisch“ in das Thema „Industrie 4.0“ ein. Oft sind es, wie ich, Quereinsteiger in dieses Thema, und damit Leute, die bisher mit der Elektronik wenig Erfahrungen gesammelt haben.

Mancher von denen ist zudem zwar in der Makerszene aktiv, hat aber nie eine formale Ingenieursausbildung absolviert.

Für solche Quereinsteiger sind einfache Werkzeuge hilfreich, von denen ich heute einige hier (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) einführe.

Tinkerforge

Tinkerforge hat auf der CEBIT den Innovationspreis Mittelstand bekommen und bietet ein modulares System von Mikrocontrollern und Sensoren an, die sich ohne große Lötkenntnisse zu größeren Einheiten zusammenstecken lassen.

Der Blog (siehe Link am Artikelende) zeigt einige typische Aufbauten. Dort ist zu sehen, daß z.B. einzelne Sensoren auf unterschiedlichen Platinen untergebracht sind, die nur übereinander gestapelt werden müssen, um eine größere, leistungsfähigere Einheit zu bilden.

Dieses Konzept ist deshalb gerade für Quereinsteiger interessant, weil man so relativ schnell zu einer funktionierenden Hardware kommt, und sich selbst eher auf das Programmieren konzentrieren kann.

Um Ihnen einen Eindruck zu geben, bietet hierbei der Education Kit zum Beispiel folgende Inhalte:

„The Education Kit contains nearly all sensor and human input Bricklets as well enough Master Bricks to control them all at the same time. This kit is very well suited for programming training courses at schools or universities.“

Little Bits

Little Bits verfolgen ein ähnliches Konzept. Diese Plattform bietet ebenfalls zusammenstreckbare Module, die man so über Magnete verbinden kann, daß man ohne Löten komplexere Geräte erhält.

Wenn Sie zum Beispiel eine Druckmaschine bauen wollen, um eine Steuerung zu programmieren, stecken Sie sich einfach mehrere Controller für Motoren und Sensoren zur Lageerkennung zusammen, und schon haben Sie ein funktionierendes Modell.

Die Website macht zwar eher den Eindruck, als wären hauptsächlich Kinder die Zielgruppe. Das täuscht jedoch. So liefert z.B. der Smart Home Kit die folgende Funktionalität:

„Meet the kit that will take your home to the 21st century. It can turn any object into an internet-connected device. Automate your curtains to open at sunrise. Make a remote controlled pet feeder. You can even connect to Minecraft!“

Texas Instruments

Während die erstgenannten Lösungen von kleinen Firmen stammen, ist Texas Instruments sehr breit aufgestellt. In dem Bereich der Industrie 4.0 bietet das Unternehmen sowohl die Mikrocontroller, als auch die Sensorik, und vieles mehr. Und man erhält dort einen direkten Zugang zu begleitendem Know How.

Interessant ist hierbei, daß man sich quasi einen leistungsfähigen Basis-Controller kaufen kann, den man dann durch aufgesteckte Erweiterungen dem eigenen Bedarf anpasst. Beispielsweise kann man einen Aufsatz für „Capacitive Touch“ bekommen, und kann so ohne großen Aufwand direkt alternative Bedienungskonzepte ausprobieren.

Weithin sind die Sensoren interessant, weil sie fast jeden denkbaren Anwendungsfall abdecken. Beispielsweise bekommt man für geringes Geld einen „Sensortag“ der reichlich Sensorik bietet, und kann mit dem Gerät ohne Umwege Messwerte erfassen.

Besonders fällt auch die Produktlinie der „Low Power MCUs“ ins Auge. Dies sind Geräte und Controller, die besonders energieoptimiert sind, d.h. ganz neue Szenarien möglich machen.

Mit SimScale und Make gratis simulieren lernen wie die Profis

Während es bisher um Geräte ging, dreht sich diese Veranstaltungankündigung um Werkzeuge für den Entwurf der Mechanik, die der Quereinsteiger benötigt.

Wenn Sie Geräte im IoT Umfeld entwickeln, stellt sich schnell die Frage nach der Festigkeit der Bauteile oder nach dem Schwingungsverhalten. Ingenieure setzen hierbei im Konstruktionsprozess die Finite-Elemente-Methode ein. Der quereinsteigende Maker hat aber oft weder das Know How, noch die Software-Tools.

Hier ist die Webinar-Veranstaltung interessant, die SimScale zusammen mit Make anbietet. Inhalt (siehe Link am Artikelende) ist wie folgt:

„In Zusammenarbeit mit der Make-Redaktion hat SimScale jetzt ein spezielles, deutschsprachiges Webinar namens „Gratis simulieren lernen wie die Profis“konzipiert, das in drei einstündigen Online-Video-Sessions anhand von Beispielen aus der Maker-Praxis an drei verschiedene Simulationstypen heranführt. So wird ein Quadrocopter-Arm auf Festigkeit untersucht, das Schwingverhalten des Rahmens eines 3D-Druckers analysiert und schließlich der Luftstrom und damit die Kühlung in einem Gehäuse simuliert.“

Falls Sie so kurzfristig nicht teilnehmen können: Die Webinnre werden aufgezeichnet und lassen sich auch später ansehen.

Veranstaltung über Produktentwicklung

Hinterher sollen ja irgendwann echte Produkte aus diesen Aktivitäten entstehen. Deshalb mag für manchen von Ihnen zur Abrundung die folgende Veranstaltung über Produktentwicklung, Ressourcen- und Projektmanagement interessant sein, die im Juli in Düsseldorf stattfinden wird (Link, siehe am Artikelende):

„Planview setzt auch dieses Jahr seine Veranstaltungsreihe Business Breakfast fort. Das nächste findet am Montag, den 4. Juli 2016, von 9.00 bis 12.30 Uhr im Hyatt Regency in Düsseldorf statt. Einer der Schwerpunkte auf dieser kostenfreien Veranstaltung wird ein Kundenvortrag der Vaillant-Group zum Thema „Optimierung des Vaillant Produkt Roadmap Prozesses mit Planview Enterprise“ sein.“

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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