Das „Internet der Dinge“ hat das Potential, die Wirtschaft und den Wettbewerb grundlegend zu ändern. Forrester Consulting hat im Auftrag der SAP eine Studie hierzu veröffentlicht.
Hierzu wurden Firmen in unterschiedlichen Ländern befragt. Die Ergebnisse und die daraus resultierenden Handlungsempfehlungen sind demnach global gültig.
Für die unten verlinkte Studie „The Internet Of Things Has The Potential To Connect And Transform Businesses“ sind circa 400 Führungskräfte in unterschiedlichen Unternehmen weltweit befragt worden. Die Befragten haben angegeben, daß ihre Unternehmen das „Internet der Dinge“ („IoT„) entweder bereits nutzen, oder daß sie planen, diese Technologie einzuführen.
Die mehrseitige Studie kommt zu wichtigen Ergebnissen in unterschiedlichen Bereichen.
Die Schlüsselergebnisse werden in den folgenden Absätzen näher beleuchtet.
In den nächsten 12 Monaten wollen 83% der befragten globalen Unternehmen IoT dazu nutzen, um das Einkaufserlebnis der Kunden zu verbessern. Man erhofft sich, daß das IoT einen intelligenten Weg darstellt, um mehr aus den Daten zu machen, die rund um den Einkaufsprozess anfallen.
Laut Forrester wird insbesondere die digitale Einsicht in die Kundenwünsche die Währungen der Zukunft sein. Analytisch orientierte Firmen sehen das IoT als den technologischen Enabler auf dem Weg hin zum datenzentrierten und kundenfreundlichen Unternehmen. 71% der Unternehmen erwarten von IoT bessere Analysen.
Ein konkretes Anwendungsbeispiel wäre ein Shop, der iBeacons benutzt, um Kunden situationsbezogen die Informationen auf das Handydisplay zu geben, die sie benötigen, um eine Einkaufsentscheidung zu fällen.
IoT Installationen sind heutzutage oft noch komplex, und technologisch riskant. Unternehmen benötigen fachkundige Unterstützung bei der Ausarbeitung der Pläne, wobei ein großer Anteil der Firmen noch keine Hilfestellung in Anspruch nimmt.
Insbesondere fehlt es vielen Unternehmen anbieterseitig derzeit noch an der Standardisierung der Lösungen, und man vermisst Referenzarchitekturen.
Als Herausforderung wird von 35% der Befragten die Sicherheit der Anwendung gesehen, 31% sehen die Komplexität bei der Einführung und noch 29% vermuten hinter IoT Integrationsprobleme.
Nur wenige Unternehmen nutzen derzeit das Potential des IoT, hiermit neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, und auch nur ein kleiner Anteil der heutigen Firmen geht davon aus, daß das IoT einen Beitrag zur Innovation der Geschäftsmodelle leistet.
Man sieht demgegenüber heutzutage das IoT eher als ein Mittel, bestehende Geschäftsmodelle, besser und effizienter zu gestalten. In konkreten Zahlen geben 46% „Effizienzsteigerung“ an, während nur 34% der Firmen IoT als ein Mittel sehen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Die Studie gibt folgende Empfehlungen:
Eine empfehlenswerte Studie. Dennoch liegt es liegt auf der Hand, eine Art „Automatisierung“, wie sie das IoT bietet, unter Effizienzgesichtspunkten zu verstehen.
Meiner Meinung nach unterschätzen jedoch viele Firmen das Potential, welche das IoT bietet, um hiermit zu vollkommen neuen Geschäftsmodellen zu kommen, die eine ganz andere Effizienz erfordern.
Ein konkretes Beispiel wäre eine Firma, die heute Maschinen verkauft. Wenn eine solche Firma über Sensoren an der Maschine in der Lage wäre, vorherzusehen, wann die Maschine defekt sein wird, könnte diese Firma den Kunden statt der Maschine das Versprechen verkaufen, so-und-so lange produzieren zu können.
Aus einem Maschinenbauer, der Maschinen verkauft, würde so ein Anbieter einer Serviceleistung werden, der mit ganz anderen Geschäftsmodellen Geld verdient – nur eine Frage der Sichtweise.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.
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