Selbstmanagement und der Mut zur Kreativität

Tom Kelley und David Kelley schreiben im Harvard Business Manager über das Thema Kreativität.

Ich habe den Artikel unter den weiterführenden Information ganz unten verlinkt, und will Ihnen heute Ergänzungen und eigene Erfahrungen zum Thema liefern.

Verschüttete Kreativität

Die Autoren berichten in ihrem Artikel von den Erfahrungen, die die D-School (Stanford University) dabei macht, wenn sie Managern und Studenten dabei hilft, innere Kreativitätsblockaden zu überwinden.

Auf der Grundlage langjähriger Erfahrungen behaupten sie, daß Jedermann kreativ sein kann – diese Kreativität nur machmal verschüttet worden ist. Sie helfen den Kunden Schritt für Schritt, die ursächlichen Ängste abzulegen:

Vielfältige Ängste verhindern, dass Menschen ihre guten Ideen weiterentwickeln und in die Tat umsetzen.
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Die meisten Menschen sind von Natur aus kreativ. Als Kinder denken wir uns fantasievolle Spiele aus, stellen sonderbare Fragen, malen Kleckse auf Papier und behaupten allen Ernstes, das seien Dinosaurier. Doch im Lauf der Zeit fordern Sozialisation und Schulausbildung ihren Tribut, und viele Menschen beginnen diese Impulse zu unterdrücken. Wir lernen, uns vor dem Urteil unserer Mitmenschen zu fürchten, werden vorsichtiger und überlassen unserem analytischen Verstand die Regie.

Mehrere Ansätze helfen ihrer Meinung hierbei. So sei es zum Beispiel hilfreich, die Comfort-Zone zu verlassen, um mit Menschen zu sprechen, die von den eigenen Entscheidungen abhängig sind. Dies eröffnet oft neue Einsichten.

Auch sagen Sie, daß man Kreativität mit einer Vorgehensweise wieder lernen kann, die der Vorgehensweise gleicht, die Psychologen im Rahmen der Verhaltenstherapie anwenden, um Patienten angstfrei zu bekommen: Schritt für Schritt zu Erfolgserlebnissen anleiten.

Weitere Vorgehensweisen

Wer hat nicht eigene Erfahrungen zum Thema? Mit haben die unten erwähnten Ansätze geholfen.

Permanenter Kontakt

Meiner Erfahrung nach ist der Ansatzpunkt der oben erwähnten Autoren richtig, daß man mit „Kunden“ sprechen soll, um so die wahren Anforderungen zu erfahren. Dies ist oft ein Augenöffner. Dies alleine reicht jedoch nicht.

Ergänzend hierzu sollte man Techniken anwenden, um ein solches Gespräch zu verstetigen und zu generalisieren. Beispielsweise liegen viele Kundenprobleme auf der Hand. Statt einzelne Kunden zu befragen, ist es manchmal hilfreich Kunden nur die Plattform zu geben auf der sie sich austauschen, um selbst auf Augenhöhe an der Konversation teilzunehmen (und zu lernen).

Auch hilft es oft, sich in einem Arbeitsgebiet systematisch mit der Erhebung von Frühwarnindikatoren zu befassen. Beispielsweise lassen sich viele Herausforderungen beobachten, vor denen Kunden stehen, auch ohne, daß sie diese artikulieren.

Spielen lernen

Die Autoren behaupten richtigerweise, dass manche Menschen sich die Kreativität einfach nicht mehr zutrauen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, daß ich irgendwann damit begonnen habe, das „Spielen“ wieder zu erlernen.

Ein Ansatz ist, daß man sich bewußt Zeit nimmt, und damit beginnt, handwerkliche Fähigkeiten und Hobbies wiederzubeleben. Man kann auch versuchen, neue Themengebiete zu erlernen, die nicht unmittelbar zur eigenen Arbeit gehören, nur um in den Modus des Probierens zurückzukommen. Andere Leute malen, fotografieren, oder entwickeln Software,…., oder spielen einfach mit den eigenen Kindern.

Wichtig ist nicht, was man macht, sondern, daß man sich neue Denkanstöße gestattet, und, daß man neue Impulse aufnimmt.

Kreatives Umfeld

Neben dem Mut zur Kreativität ist ebenfalls das kreative Umfeld wichtig. Beispielsweise kann dies eine anregende Büroarchitektur und Einrichtung sein, die Impulse liefert. Oder man verwendet Arbeitsmethoden, wie das Design Thinking, wo direkt klar wird, daß es um Kreativität und kreativen Austausch geht.

Auch machen meiner Meinung nach Freiheiten Sinn, wie zum Beispiel die Möglichkeit, an eigenen Lieblingsprojekten zu arbeiten, die manche Firmen ihren Mitarbeitern geben (Good Friday, bzw TGIF-Projekte).

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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