Der angekündigte Blogumbau ist immer noch in Arbeit, da hier doch mehr Arbeit anfällt, als gedacht. Das passt indirekt zum heutigen Thema.
Am Wochenende habe ich mich angeregt über das Marketing unterhalten, und die Rolle, die ein Fachblog in einer kleinen Firma einnehmen kann.
Eine gute Möglichkeit, einmal wieder über das Bloggen zu reflektieren.
Es gibt in der Praxis wohl soviele unterschiedliche Blogtypen, wie es Geschäftsmodelle gibt. Ich möchte mich heute mit meinen Überlegungen auf eine Blogart beschränken, mit der ich mich etwas besser auskenne.
Hierbei handelt es sich um den Fachblog, den man oft im Zusammenhang mit erklärungsbedürftigen Produkten findet.
Jede kleine Firma, die erklärungsbedürftige Produkte anbietet, steht vor mehreren großen Problemen. Um nur einige zu nennen, sind dies die Fragen:
Normalerweise geben sich solche Unternehmen gerne eine wertorientierte Marketingstrategie, und haben oft auch kaum andere Möglichkeiten, ihre komplexen Produkte anders zu positionieren.
In der wertorientierten Marketingstrategie verfolgt man das Ziel, den potentiellen Kunden den Nutzen der Produkte so zu vermitteln, daß er sich mit seinen Aufgabenstellungen wiederfindet. Dabei ist der Kostenaspekt (für ein kleines Unternehmen) nicht zu vernachlässigen.
Genau hier helfen die erwähnten Fachblogs. Inhaltlich weist der Blog, den Sie hier gerade lesen, starke Ähnlichkeit mit einem solchen Blog auf.
Mit einem Fachblog verfolgt man das Ziel, Kunden regelmäßig gute, und für ihn relevante Inhalte zu liefern. Neben dem eigentlichen Blog, beziehungsweise den individuellen Artikeln, gehört die Einbindung in soziale Medien dazu, die die Verteilung der Informationen übernehmen.
Um nur einige zu nennen; ich habe mit dem folgenden sozialen Medien gute, aber auch schlechte Erfahrungen gesammelt.
Mit Diensten wie Twitter oder auch Facebookseiten vernetzt man sich mit Leuten, die einem folgen, oder mit Leuten, denen man selbst folgt. Manche Leute haben viele Tausend „Followers“.
Diese Dienste geben einem die Möglichkeit, seinen „Abonnenten“ kurze Nachrichten oder auch Hinweise zu senden. Ich nutze solche Medien beispielsweise mit guten Ergebnissen dafür, um Zeitungsartikel weiter zu verteilen, oder, um meiner Umwelt Hinweise zu geben, die wichtig für das Fachgebiet sind.
Da sich Twitter und Co in den Browser einnisten, geht dies auch ganz einfach. Würde es (mir) um Marketing gehen, hätte ich zwei Vorteile:
Auf der anderen Seite erlaubt es mir ein Dienst wie Twitter, Neuigkeiten aufzunehmen, die andere Leute mir zusenden. Neben dem Aspekt der Kommunikation, hilft ein Dienst wie Twitter also auch dabei, selbst auf dem Stand des Wissens zu bleiben.
Ich persönlich investiere mindestens 30 Minuten pro Tag, um Informationen zu verteilen.
Viele Informationen, die man im Rahmen einer wertorientierten Strategie im Internet findet, hat den Charakter eines „Links“ auf einen Artikel oder eine Webseite. Hierfür benutze ich einen speziellen Dienst (Delicious), der inzwischen wieder aktiv weiterentwickelt wird, um solche Links zu sammeln, und zur Verfügung zu stellen.
Die marketingtechnische Funktionsweise ist ähnlich, wie die von Twitter.
Jeder Blog versendet automatisch Nachrichten an die Umwelt. Ein sehr altes Protokoll, das hierfür genutzt wird, ist das RSS Protokoll, welches zum Beispiel neue Blogposts verteilt.
Leser können sich hiermit subskribieren, und sich so regelmäßig neue Artikel zusenden lassen. Ich persönlich biete RSS in meinen Blogs an (d.h. Interessenten können sich einschreiben), nutze RSS aber auch selbst, um mich fortzubilden.
Zusammen mit einem Tablet – PC kann man sich so recht einfach eine eigene Zeitung zusammenstellen, bzw erreiche auf dem gleichen Weg potentielle Kunden.
Zentral für jede Marketingstrategie sind die Inhalte, die man zur Verfügung stellt, und die Kommentare, die man ggfs beantwortet.
Dabei sind Blogs technisch relativ einfach zu beginnen – WordPress offeriert sogar eine 5 Minuten Installation. Die Crux liegt im Betrieb, und dem notwendigen Fachwissen, um einen Blog relevant zu machen.
Aufwendig wird die Erstellung eines Blogs dadurch, daß man Erfahrungen benötigt, um die Website sinnvoll zu erweitern und auszugestalten.
Ich persönlich habe für den Produktmanager drei große Migrationen hinter mir, und mehrere kleinere Erweiterungen, und habe schon einige Ergänzungen ausprobiert. Ich kann sagen, daß die Erstinbetriebnahme weitaus aufwendiger ist, als die 5 Minuten, von denen oft die Rede ist.
Der zweite große Bereich ist die Einbindung in eine Kommunikationsstrategie. Auf der einen Seite soll der Blog gut in das soziale Umfeld eingebunden sein (dies erhöht die Reichweite). Auf der anderen Seite sollte dies auch so geschehen, daß der Betrieb nicht zu viel Aufwand mit sich bringt.
Neben rein technischen Fragen, steht hier Marketingwissen im Vordergrund der Betrachtungen. Beides, sowohl die Blogplattform, als auch die Markteinbindung muss man lernen, um darin sicher zu werden.
Der Unterhalt/ Betrieb zerfällt in mehrere Teilbereiche:
Diese Bereiche, so zeigt die Erfahrung, unterschätzt man gerne. Ich zum Beispiel investiere mehrere Stunden pro Woche in diese blognahen Aktivitäten.
In Wirklichkeit erfordert also ein Blog, der länger im Betrieb ist viel Arbeit. Speziell, wenn er als Marketinginstrument genutzt wird, sollte der lange Atem gegeben sein.
Dies waren nur einige Aspekte. Man könnte sicher noch sehr viel mehr sagen. Ich zum Beispiel habe zum Start vor Jahren ein dickes Fachbuch gelesen, und seitdem viel dazugelernt.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:
Interessanter Artikel in einem neuen Format