Kurz vor der Winterpause hat Beyoncé ein neues Album veröffentlicht

Das Jahresende nähert sich wie jedes Jahr um diese Zeit im Sauseschritt. Gerade eben habe ich einige Weihnachtsgrüße von Webseitenbetreibern in meiner Mailbox gefunden, und fast werden die Weihnachtsmärkte schon wieder abgebaut.

Auch ich werde bald die übliche Weihnachtspause einlegen, und bis zum nächsten Jahr einmal nicht an das Bloggen denken.

Bevor es in dem Trubel untergeht, möchte ich Ihnen deshalb in meinem letzten Artikel des Jahres ebenfalls schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.

Work-Life Balance und Marketing

Das Jahresende markiert für viele Menschen eine gute Gelegenheit, mal wieder an die Work-Life Balance zu denken.

Für viele Menschen gehört das Thema Musik dazu. Gut, dass gerade gestern eine Künstlerin ein neues Album auf eine Art und Weise herausgebracht hat, von der man auch als Produktmanager oder Marketingexperte fachlich lernen kann.

Nicht jedermann kennt die Musik von Beyoncé (einer texanischen Sängerin) oder mag sie gar. Daher hat vielleicht nicht jedermann mitbekommen, dass es gerade diese Künstlerin war, die gestern ein neues Album veröffentlicht hat.

Das alleine wäre hier normalerweise nicht unbedingt erwähnenswert. Allerdings ist diese Neuvorstellung aus folgenden Gründen aus der Marketingsicht generell interessant:

  • Sie hat das Album ohne den üblichen großen Marketing-Tam-Tam exklusiv und „heimlich“ auf Apples‘ iTunes zum Download zur Verfügung gestellt.
  • Das Album vereinigt die Arbeiten einiger bedeutender Künstler (so haben z.B andere bekannte Musiker teilgenommen, oder auch Modefotografen). Trotzdem scheint nicht einmal die Fachwelt richtig verstanden zu haben, was hier als ein neues Album entstehen wird.
  • Das neue Album besteht neben den Musiktiteln aus vielen Musikvideos, und stellt so eine neue Kategorie dar.
  • Es ist wohl so gut gemacht, dass sich die Neuerscheinung auch ohne Werbung im Fanlager schnell herumgesprochen hat. Auch wurde das Album trotz fehlender Werbung bereits am ersten Tag so oft gekauft, daß es einen Spitzenplatz in den Charts einnimmt.

Presse

Mir sind mehrere Presseberichte in die Hände gefallen, die auf das Marketing näher eingehen, das hinter dieser Neuerscheinung steht.

So schreibt die New York Times (siehe Referenzen am Artikelende unter „weiterführende Informationen„), daß der Rollout ein großer Erfolg war, obwohl, und gerade, weil man sich nicht an die übliche Vorgehensweise gehalten hat:

„The stealth rollout of the album, “Beyoncé,” upended the music industry’s conventional wisdom, and was a smashing success. It sold 365,000 copies in the United States on its first day,

…the episode contains some lessons — and possibly a future blueprint — for the music industry. In bypassing the industry’s traditional promotional machinery, she demonstrated social media’s power to amplify news and to forge a direct connection to her audience. The release was “designed to highlight that it’s about her and her fan relationships,” said Alice Enders, a media analyst with the firm Enders Analysis in London.

…..The online reaction to the album’s release — according to data from Twitter cited by Billboard, the news generated 1.2 million tweets in 12 hours — became a news story in itself. ….

The release also showed the marketing value of no marketing….. „

Die Zeit (Link – siehe unter „weiterführende Informationen„) erwähnt eine zweite Besonderheit:

„Beyoncé ist ein visuelles Album, denn „ich sehe Musik“, sagt die Sängerin. So tauchen nach zehn Minuten Ladevorgang nicht nur 14 Lieder in der Musikbibliothek auf, sondern auch 17 Videos. Zu jedem Song und einigen Bonustracks hat Beyoncé Knowles Videoclips gedreht, in Rio de Janeiro, New York, Paris …“

Speziell diese Videos zeugen von hoher filmischer Qualität und machen deutlich, wie wichtig die Optik (z.B. ein gutes Userinterface) zunehmend wird.

Was lernt man daraus?

Die folgenden abgeleiteten Tipps könnte man einmal für den nächsten Produkt-Launch im Hinterkopf behalten:

  • Qualitativ hochwertiges Produkt anstreben.
  • User Interface der Software und Markenerleben höher betonen als früher.
  • Regeln gelegentlich neu definieren.
  • In den direkten Kontakt mit den Fans treten.
  • Die Macht des Social Web nutzen („no Marketing“)

Wie ich eben nach dem Upgrade auf WordPress 3.8 gesehen habe, hat auch das WordPress – Team gute Arbeit geleistet. Das UI ist sehr schön geworden. Glückwunsch. 

In diesem Sinne, treffen wir uns hier hoffentlich im nächsten Jahr in alter Frische.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.

In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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