Ingenieurmangel an der Wurzel packen – The Maker-Movement

Demnächst werde ich mit einem anderen Blogger zusammen Artikel schreiben, die sich der Frage widmen, wie man dem akuten Ingenieurmangel begegnen kann, der in unseren Breitengraden herrscht.

Ein Aspekt hierbei ist sicher der Stellenwert, den die technischen Fächer einnehmen, und das Image des Ingenieurs. Am Wochenende habe ich wieder den (sehr inhaltsreichen) Make-Newsletter erhalten, der genau zu dieser Frage passt, und wollte meinen heutigen Beitrag eigentlich mit einer großen Warnung beginnen.

In der Vorbereitung zu diesem Artikel habe ich aber gesehen, dass es sich stattdessen lohnt, für eine neue Messe namens „Maker Faire“ Werbung zu machen, die bald in Hannover veranstaltet wird, um es bei einer kleinen Warnung zu belassen – offensichtlich bewegt sich die heimische Szenerie in die richtige Richtung.

Heute will ich deshalb nochmal einen näheren Blick auf das neue Maker-Movement werfen, das gerade aus den USA zu uns kommt, und so quasi die erwähnte Artikelserie gedanklich vorbereiten. Und ich will natürlich den Messebesuch empfehlen.

Hannover Industriemesse

Gerade beginnt die diesjährige Industriemesse in Hannover. Wie Sie den Artikeln, die ich in der Sektion weiterführende Informationen beigelegt habe, entnehmen, ist ein wichtiger Trend der diesjährigen Messe das Thema „Integrated Industrie“, das das folgende Zitat erläutert:

… es zeichne sich eine Entwicklung ab, die ein „Meilenstein für die künftige industrielle Entwicklung“ sei: das Prinzip der „Integrated Industry“, also die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung sämtlicher Produktionsebenen – gleichzeitig auch das Leitthema der diesjährigen Hannover Messe. (Quelle: Heise Verlag)

Diese Schwerpunktsetzung zeigt, dass die Welten der Informationstechnik und der generellen Technik immer mehr zusammenwachsen, und wir demnach in Zukunft immer mehr technikbegeisterte IT’ler benötigen, oder aber IT-lastige Ingenieure.

Auf jedem Fall benötigen wir mehr Qualifikation, die heute noch immer knapp ist.

Making als neuer Trend

Unter dem Motto „Making als neuer Trend“ habe ich bereits in einem früheren Artikel das Makemagazin eingeführt. In diesem Artikel habe ich mit folgenden Worten auf den neuen Trend hingewiesen und so das Motto der diesjährigen Hannovermesse quasi schon vorweg genommen:

„Trend,….sich mit handwerklichen Themen zu befassen, und Dinge herzustellen. Hierbei kommt es immer mehr zu einer Verbindung von virtuellen Welten (Internet), und den realen Welten.“

Gleichzeitig habe ich dort die Maker Faire Messe erwähnt, die bereits mehrfach in den USA stattgefunden hat, und jeweils viele technikbegeisterte Besucher versammeln konnte.

Das Makemagazin gibt den besagten inhaltsreichen Newsletter heraus, und kann auch sonst mit einer inspirierenden Homepage aufwarten (siehe weiterführende Informationen).

Inzwischen hat auch die c’t Redaktion aus dem Heise Verlag eine analoge Zeitschrift für den deutschsprachigen Raum aufgelegt (ebenda).

Beiden Publikationen ist gemein, daß dort sehr viele Projekte veröffentlicht werden, die sich einer Nahtstelle zwischen Spielen, Lernen und realer Anwendung abspielen, und dabei Spass machen.

Beide Publikationen, und auch die erwähnte Maker Faire, die hieraus hervorgegangen ist, eignen sich demnach für Laien. Und, sie sind dazu angetan, Laien in die Schönheit der Technik einzuführen. Vielleicht werden wir so zu einem anderen Image der technischen Berufe kommen.

Schauen Sie sich doch diese beiden Publikationen einmal näher an, ob das nichts für Sie oder Ihre Kinder ist.

Maker Faire in Hannover

Die erste Maker Faire in Deutschland wird am Samstag, den 3. August 2013 im →Hannover Congress Centrum stattfinden. Dieses Messeformat kommt ursprünglich aus den USA und wurde dort vom O’Reilly-Verlag initiiert.

Die Messe richtet sich explizit auch an private Anwender und bietet denen ein Forum, um Projekte zu zeigen, bzw kennenzulernen. Es können sowohl Privatleute, als auch kleine Firmen dort als Händler auftreten. Sowohl der Eintritt als auch die Standgebühr ist moderat.

Die Veranstalter sprechen davon, es zu einem Festival werden zu lassen. Der Spass scheint demnach nicht zu kurz zu kommen.

Ich finde diese Maker Faire aus zwei Gründen interessant:

  • Sie bringt diesen wichtigen Trend nach Deutschland, sodaß wir ihn nicht verpassen.
  • Sie führt neue Schichten an die Technik heran, bzw hat zumindest das Potential dazu.

Wenn Sie in der Nähe wohnen, lege ich Ihnen diese Messe ans Herz. Mal überlegen, ob ich selbst auch dorthin fahren werde – ich hätte ja eine weitere Anfahrt.

Abschliessender Tipp

Der erwähnte Newsletter des Make-Magazins hatte ja, wie gesagt viele interessante Information dabei (ich kann diesen Newsletter nur empfehlen – siehe die entsprechende Homepage).

Unter anderem wurde da eine sehr interessante Sourcingplattform dargestellt, also eine Website, die Bauteile vermittelt. Anscheinend läd man 3-D Modelle des gewünschten Projektes hoch, und die Website zeigt einem auf, wo man die Teile herbekommt, um das Projekt umzusetzen:

The search engine 3Dpartsource.com allows potential buyers to upload a 3D model of a part and see what’s available in different materials and sizes. On the other side of the transaction, suppliers and manufacturers can upload their entire catalogs to the service — as 3D models. The company’s philosophy: „a 3D model contains a thousand specs (makezine.com)

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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