Derzeit nehme ich an einem mehrwöchigen Online-Schulungsprogramm zum Thema Datenbanken teil, und habe daneben kaum noch Zeit. Ich werde zu gegebener Zeit mehr hierüber berichten.
Trotzdem ist mir neulich noch eine Arbeit aufgefallen, die die Vorgehensweise bei der adaptiven Entwicklung zeigt. Ich möchte Sie Ihnen schon deshalb nicht vorenthalten, weil die Arbeit einen guten Einblick in die Arbeit eines Produktentwicklers liefert.
Unter dem Titel „Stanford Students Design Recyclable Laptop with Autodesk Inventor Software“ (siehe die Links unter Weiterführende Informationen am Artikelende) zeigt das Video, wie eine Studentengruppe vorgegangen ist, um ein elektronisches Gerät zu entwickeln und was dabei herausgekommen ist.
Konkret wurde die in dem Video gezeigte Studentengruppe von der Firma Autodesk im Rahmen des Programmes „Inventor of the month“ für ihr Projekt geehrt, das die Entwicklung eines recyclebaren Laptops zum Ziel hatte.
Das Video zeigt ein computeranimiertes Modell des entwickelten Gerätes, und verdeutlicht mit Hilfe einer Zeichnung, die an eine „Explosionszeichnung“ erinnert, das Ineinandergreifen der einzelnen Module.
Interessant hierbei ist die Simulationsfähigkeit, die das eingesetzte Tool liefert – statt also aufwendig ein physisches Modell zu bauen, unterstützt die Modellierungssoftware den Konstrukteur mit einem virtuellen Modell, welches bereits frühzeitig Konstruktionsmängel aufdecken hilft.
Auch ist bemerkenswert, wie die Arbeitsgruppe dieses Tool einsetzt, um einen zusammenhängenden Montage-/ Demontageablauf durchzuspielen.
Hierbei werden dieselben Konstruktionszeichnungen verwendet, die später auch für die Fertigung des Gerätes notwendig sind, d.h. die einzelnen Arbeitsschritte greifen ineinander.
Die interviewten Studenten nennen im Interview einige interessante Rahmenbedingungen zu ihrem Projekt. So hat die Gruppenarbeit mehrere Monate gedauert, und es waren einige 100 Iterationen notwendig. Dies sind meiner Erfahrung nach durchaus praktikable Größenordnungen.
Auch wird deutlich, wie wichtig die genaue Analyse der Kundenbedarfe ist, und welche Auswirkungen diese Bedarfe haben.
Gleich zu Anfang definieren die Studenten das Hauptproblem, das den Rahmen ihrer Entwicklung abgibt: Ein Laptop ist deshalb so schwer zu recyceln, weil er aus vielen unterschiedlichen Teilen besteht, die sich nur sehr schwer voneinander separieren lassen.
Hieraus ergibt sich der Ansatzpunkt für Ihre Konstruktion. Sie wollen ein Gerät entwerfen, daß sich einfach demontieren läßt. Hätten sie ein anderes Kundenproblem fokussiert, wäre vermutlich eine andere Lösung herausgekommen.
Das Video verdeutlicht die Vorgehensweise eines Entwicklerteams, und eignet sich daher gut für Schüler, die wissen wollen, wie ein Ingenieur später im Beruf arbeitet.
Fachlich wird das Thema in den diversen Vorlesungen behandelt, die sich mit dem Thema „Modellbildung und Simulation“ auseinandersetzen.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: