Ein CNN-Artikel mit dem Titel → Teaching an old dog new tricks: How to fix Microsoft befasst sich mit der strategischen Positionierung von Microsoft, und stellt die Frage, wie Microsoft wieder an die Spitze des Marktumfelds kommen könnte.
Der Artikel übertreibt es etwas – Microsoft ist derzeit das viert größte Unternehmen. Aber, die Firma bringt bald ihr bahnbrechendes, neues Betriebssystem heraus, und trotzdem redet kaum jemand davon.
In diesem Sinne hält CNN Microsoft für bankrott, weil die Firma nicht mehr die Aufmerksamkeit und Spitzenposition besitzt, wie vielleicht früher. Dies gilt insbesondere im Mobilbereich:
„But when it comes to mobile devices — the biggest area of growth in consumer tech — Microsoft still lags behind its rivals.“
Der Artikel diskutiert einige Dinge, die Microsoft besser machen könnte – darum geht es mit heute, und weniger um die Firma selbst. Diese Vorschläge sind nämlich durchaus universell verwendbar.
Im ersten Punkt fordert der Artikel, daß Microsoft sich auf wenige Produkte konzentrieren sollte, und diese wenigen Produkte besonders gut machen sollte – dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.
Auch der zweite Punkt geht in dieselbe Richtung – man sollte den Markt anführen und nicht nur den großen Rivalen folgen:
1. Make fewer things extremely well. …. „They let broken products hang on for far too long,“ resulting in mediocre stuff that few people care about, she says.
4. Lead instead of follow. Whether fair or not, the perception exists that Microsoft largely follows what Apple and Google do rather than making its own waves
Aus meiner Erfahrung sind innovative Produkte, die gut ausgeführt werden eine wichtige Voraussetzung für eine gute Position im Markt. Um innovative Produkte hervorzubringen, sollte die Firma
Darüberhinaus ist es auch wichtig, daß der Markt die Produkte auch wahrnimmt. Daher ist ein gutes Marketing unabdingbar, sowie eine gewisse Offenheit.
Der Cloud gehört die Zukunft, wie der folgende Ratschlag zeigt, auch wenn dadurch – wie bei Microsoft – das eigene Geschäftsmodell „Betriebssysteme“ gefährdet wird.
„2. Move all their software to the Web. Microsoft is in a bit of a pickle. Consumers want to manage, view and manipulate their files from any device connected to the Internet (aka cloud computing).“
3. De-emphasize the desktop. … While the desktop will certainly remain an important computing tool for the foreseeable future, it’s no longer the primary tool. It’s really just one of many available portals now.
Generell fangen das Cloud- und das Mobile Business gerade an, Fahrt aufzunehmen. Die großen Anbieter positionieren sich sehr aggressiv mit Clouddiensten. So ist Oracle neulich in den Ring gestiegen, oder haben Amazon, und Google Angebote für die Cloud gemacht, die auf die Konsumenten abzielen.
Auch SAP bietet betriebswirtschaftliche Software in der Cloud an, oder verfolgt eine aggressive Mobile Strategy. Aber auch kleine Unternehmen sind aktiv. So haben sich zum Beispiel über 50 neue Internetfirmen in Berlin angesiedelt, die mit der einen oder der anderen App für mobile Geräte ihren Erfolg suchen.
In meiner Erfahrung hat sich die Cloud inzwischen etabliert, wobei man nach wie vor einige Abstriche bei Anwendungsfällen machen muss, bei denen es auf Datensicherheit ankommt.
Um in der Cloud erfolgreiche zu sein, benötigt man ebenfalls gute Produkte. Es kommt aber insbesondere auch auf schnelle Entwicklungszyklen an, um auf neue Anforderungen schnell zu reagieren, und auf die Kostenposition/ die Effizienz.
Wenn man sich nur ansieht, wie viele Leute inzwischen ein Smartphone besitzen, ist klar, daß dem mobilen Arbeiten ebenfalls die Zukunft gehört.
Gute, benutzbare Anwendungen, die tun, was sie sollen, sind unabdingbar. Dabei sind die Plattformen, wohl weitgehend gesetzt (Android, und iOS). Für Firmenkunden kommen aber noch mehr Punkte dazu – Sicherheit der Daten, Strategien, Verwalten der Geräte, etc. Hierfür benötigt man Plattformen, wie zum Beispiel das SAP Afaria.
Die nächsten Forderungen gehen in die Richtung „Statussymbol“, Markt, und Partner. Auf den Punkt gebracht, sollte eine Firma „cool“ sein. Die Produkte müssen irgendetwas haben, was sie erstrebenswert macht. Darüberhinaus benötigen gute Produkte auch ein Netzwerk von Partnern (keine Firma kann Alles machen), und für diese Partner sollte die Zusammenarbeit lukrativ sein:
6. Be „cool“ in its own way. As dominant as Microsoft was in the ’90s, its products were never a status symbol like Apple’s are today.
7. Be the developer’s favorite again. Microsoft Windows didn’t become a juggernaut by being a better experience than Macintosh. It became a juggernaut because it offered third-party developers more money, which in turn resulted in more programs, which in turn brought in more users. Not any more.
Wie man coole Produkte entwirft habe ich schon an anderen Stellen beschrieben. Der zweite Punkt („Partner“) verlangt nach einer offenen Kultur, die die Partner auch leben läßt.
Gerade im Mobile Business sollte der Anbieter der Plattform definierte Schnittstellen zu Partnern vorsehen, und diesen auch genug Raum geben, die eigenen Angebote zu vertreiben.
Dies bedingt aus meiner Erfahrung eine passende Unternehmenskultur, und Offenheit, aber auch eine Plattform, an die sich Partner andocken können.
Im Internet finden Sie weiterführende Artikel, in denen Sie mehr Informationen über die vorgestellten Konzepte:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: