Ich bin (auf meiner Facebookseite) gefragt worden, was denn nun aus meinem iPod geworden ist, der ja neulich aus banalen Gründen aufgegeben hat (siehe →Kundenorientierung, Qualität und Apple’s iPod Nano 6Gen)
Ich habe den iPod demontiert. Es funktioniert sehr gut, wie im Internet beschrieben (und in meinem oben erwähnten Artikel zusammengefasst)- wenn man handwerklich begabt ist, und, wenn man die Werkzeuge besitzt.
Hier ein kurzer Zwischenbericht, meiner DIY Reparatur.
Der Fehler liegt auch genau an der Stelle, wo vermutet. An der fraglichen Stelle gibt es den Schalter, den man von außen bedient.
Dieser Schalter betätigt einen Microschalter, der an einem Kabel befestigt ist, und direkt darunter liegt. Bei meinem Gerät ist der kleine Abstandhalter verrutscht, und der Kraftschluss zwischen dem Knopf und dem Microschalter klappt nicht mehr, da die Abstände wohl nicht mehr stimmen d.h. ein rein mechanisches „pillepalle“ Problem.
Da es eine sehr fummelige Stelle ist, ist es nicht einfach, diese beiden Einheiten gegeneinander so auszurichten, daß beide Teile aufeinanderpassen. Daran arbeite ich derzeit noch.
Aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht ist die Konstruktion nicht sonderlich dauerhaft ausgeführt.
Gründe
Wäre ich Apple Produktmanager, würde ich mir mal ein wenig Zeit nehmen, und mir die Infos im Netz ansehen (das Problem kommt häufiger vor, ob man es nun will oder nicht), und die Geräte, bei denen das vorkommt, und wo sich Leute bei Apple melden, austauschen, da man nur hinsehen muss, um festzustellen, daß die Konstruktion eine Art Sollbruchstelle darstellt.
Da Millionen Geräte verkauft worden sind,tritt das Problem anscheinend nur bei manchen Produktionschargen auf – oder man bereits Änderungen vorgenommen (ich habe mein Gerät direkt nach Erscheinen gekauft).
Ein Totalversagen eines >150.- Euro Gerätes mit dem Schadensbild, das ich bei meinem iPod diagnostiziere, würde ich persönlich als Produktmanager jedenfalls nicht hinnehmen, da absehbar ist, daß man Kunden damit eher verärgert, als glücklich macht.
Wenn es übrigens garnicht mehr anders geht: man kann Gehäuse zusammen mit der Kopfhörerbuchse fertig aufgebaut kaufen, d.h. kann die alte Platine, etc weiterverwenden, und kommt so für sehr viel weniger als die von Apple geforderten 100.- zu einem wieder funktionierenden Gerät (ohne Gewähr).
Bei diesem Gerät hier, aber wohl auch beim neuen MacBook Pro mit Retina Display scheint die Grenze der Reparierbarkeit erreicht zu sein, oder wird sogar aktiv unterbunden (wenn man zumindest den Artikeln im Internet glauben darf, die zum MacBook erschienen sind, kann man bei diesem Gerät keinerlei Reparaturen mehr durchführen, und man kann das Gerät auch nicht mehr aufrüsten).
Als Kunde sollte man sich vor Augen führen, daß man unter Umständen – wenn es dumm läuft, wie bei meinem iPod – „Edelschrott“ zu Hause stehen hat. Bei einem 150.- Gerät kann man dies vielleicht verkraften. Bei einem Laptop für einige Tausend Euro kann man das sicher nicht mehr hinnehmen.
Auch wenn u.U designtechnische Entscheidungen hierzu führen, wäre jeder Hersteller, der so vorgeht gut beraten, Reparaturprogramme vorzusehen, die Kunden nicht verärgern, bzw an seinen Kulanzregeln zu arbeiten. Das ein so komplexes Gerät, wie der MacBook Pro keine Schwachstelle hat (und Service benötigt), muss mir niemand erzählen.
Im Internet finden Sie weiterführende Artikel:
In meinem Blog finden Sie ebenfalls weiterführende Artikel:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: