Inzwischen ist die Frage nach dem Schwerpunkt ja schon fast eine Serie – Features oder Qualität?
Ich erlebe es immer wieder, daß man so genau und ausgefeilt an Spezifikationen arbeiten kann, wie man will. Oft lernt man die wahren Anforderungen erst dann kennen, wenn der Nutzer die Software in den Händen hält, und sie ausprobieren kann.
Um die Weihnachtszeit ging eine Meldung durch das Netz, die sehr gut zeigt, wie wichtig, die Qualität einer Softwareanwendung sein kann, gerade, wenn es sich um geschäftskritische Anwendungen handelt (→Barneys Forced to Cancel Several Online Orders Three Days Before Christmas Due to Unfortunate IT Glitch):
The luxury retailer emailed customers four days before Christmas, informing them that due to technical problems with their system, their Holiday orders will not be filled this year, Racked is reporting. Here’s the email customers received:
Die erwähnte e-Mail, die dort im Wortlaut abgedruckt wird, sagt im Grundsatz aus, daß es aufgrund eines Softwarefehlers zu Datenverlusten gekommen ist, und daher einige Aufträge nicht ausgeführt werden können.
Um die Kunden nicht zu verprellen, war der betroffene Hersteller gezwungen, jeden betroffenen Kunden aufzusuchen, und weitere Schritte zu besprechen.
Der Softwarefehler hat somit mindestens den entgangen Umsatz gekostet, und die Kosten für die Kundenpflege. Er war also vermutlich alles andere als billig, und zeigt, daß Qualität auch einen Wert hat.
Im Entwicklungsprozess macht man diverse Tests, oder prüft die Qualität der Software mit anderen Methoden. Manche dieser Tests finden sogar mit Kunden statt.
Viele Hersteller liefern jedoch die eigentliche Software nicht sofort dann aus, wenn diese fertig entwickelt und intern getestet ist. Sie geben die Software vielmehr in zwei Schritten frei, die man oft als „Betatestphase“, und als „Golden Master“ bezeichnet.
Der Beta Test wird genau zwischen Fertigstellung und endgültiger Freigabe durchgeführt, und dient dazu, die Nutzungserfahrungen von realen Nutzern einzusammeln, bevor man die generelle Auslieferung riskiert. Gegenwärtig macht zum Beispiel die Firma Adobe einen Beta Test zu einer neuen Version eines Bildbearbeitungsprogrammes (siehe →Lightroom 4 beta now available).
Wie in dem verlinkten Artikel dargestellt, unterliegen Beta Tests eigenen Regeln, um auf der einen Seite sicherzustellen, daß sich Nutzer beteiligen. Auf der anderen Seite soll sichergestellt bleiben, daß diesen Kunden keine (finanziellen) Nachteile entstehen, insbesondere, wenn sich herausstellt, daß die Software noch fehlerhaft ist. Adobe macht dazu diese Tests auf der Grundlage von kostenlosen Beta Versionen, die eigentlich bereits fehlerfrei arbeitet. Es gibt jedoch auch andere Ansätze.
Beta Tests haben viele Vorteile:
Hier finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema im Internet:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: