Vielleicht kennen Sie die Bedeutung des Buchstabens „P“ noch aus Ihren Marketingvorlesungen. In den typischen dort gelehrten Marketingmodellen wurden so nämlich die Faktoren abgekürzt, die für den Markterfolg entscheidend sind. So steht zum Beispiel das erste „P“ für den Preis, und das nächste für „P“romotion (Werbung).
Sie haben sicher schon erkannt, daß es mir heute um ein marketinglastiges Thema geht, das man auf neudeutsch auch gerne als „Branding“ bezeichnet.
Doch bevor wir dazu kommen: Auf dem Foto links ist das Haus von Goethe, dem berühmten Dichter, abgebildet. In einem Post in der letzten Woche habe ich Ihnen Schiller’s Haus gezeigt. Beide liegen im Zentrum von Weimar nur wenige hundert Meter auseinander.
Jens Martin Skibsted und Rasmus Bech Hansen haben sich in ihrem Artikel →The Key To Long-Term Dominance? Marketing Fades, But Product Always Lasst Gedanken gemacht über die „P“s, die heute wichtig sind. Sie kommen zum Schluss, daß heutzutage das „P“rodukt das Wichtigste sei.
Sie behaupten, daß die alten Regeln heute nicht unbedingt mehr gelten, nach denen es gereicht hat, Produkte mit viel Werbung und zu einem attraktiven Preis in den Markt „zu drücken“.
Wie die Autoren in ihrem Artikel schreiben, halten sie aber auch eine Definition für gut, die davon ausgeht, daß der „P“urpose (Zweck) einer Firma/eines Produktes wichtig ist, damit man in der heutigen Welt bestehen kann:
So far, we believe the best suggestion comes from Mats Lederhausen, a former McDonald’s executive turned entrepreneur, who argues that the purpose of an organization or a product is the most important marketing P in the world today. Products or companies without a purpose will face an uphill battle in a transparent world.
Ich denke, daß sich der Markterfolg aus einer Mischung der Faktoren „P“rodukt, und „P“urpose ergibt (wobei natürlich die anderen Faktoren nicht gänzlich unbedeutend geworden sind).
Dabei beantwortet der eine Faktor die Frage, warum und weswegen das Unternehmen (und Produkt) existieren (sollte), und der andere Faktor bildet dies in gebrauchsfertiger Form ab.
Eine starke Marke ist genau das Vehikel, daß die Orientierung liefert, und das die Differenzierung zum Wettbewerb unterstützt. Die Markenbildung, bzw das Branding bietet das Rüstzeug, um die Marken zu erschaffen, bzw zu formen.
Das Branding
Das „Branding“ und damit die Markenbildung setzt an dem Purpose an und strahlt auf die anderen Faktoren aus. So müssen Produkte zum Unternehmenszweck passen, und authentisch sein. Deshalb entwickeln erfolgreiche Firmen nicht einfach drauf los, sondern sie entwickeln die Produkte, die zu ihrer Marke passen (und unterlassen schon mal Entwicklungen, die nicht dazu passen).
Branding und die Marketing-Communications gehören nicht unmittelbar zu den Kernaufgaben eines Produktmanagement. In vielen, gerade größeren, Firmen sind diese beiden Funktionen sogar strikt getrennt. Daher ist es ganz hilfreich, einmal über den Tellerrand zu schauen.
Neulich bin ich auf den Blog (siehe →TheBrander.Com) eines kleinen Schweizer Beratungshauses gestoßen (→Branders), der sich genau dem Thema Branding widmet. Ich finde den Blog aus zwei Gründen bemerkenswert:
Nur ein Beispiel: Unter Technologie behandelt der Blog eine kleine Firma, die anspruchsvolle Stoffe herstellt (→Création Baumann – der Stoff, aus dem Träume sind), und die Innovationen wie folgt sieht:
Für Philippe Baumann ist die Unverwechselbarkeit der Produkte eine Lebensversicherung für seine Firma. Kann ein Stoff kopiert werden, verliert das Original seine Konkurrenzfähigkeit. Also geht es darum, einzigartige Textilien herzustellen, die ihren Preis rechtfertigen.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema im Internet:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: