In der letzten Zeit bin ich wieder auf einige Artikel gestoßen, die ich Ihnen heute als kommentierte Zusammenstellung weitergeben will.
Es geht um die Fragen, wie man Geschäftsmodelle entwirft, wie moderne Webseiten aussehen, was sich unter Modebloggern tut, und mit welchen Ideen Startups zu günstiger Werbung kommen.
Der Harvard-Business-Manager hat heute den Artikel →Geschäftsmodelle richtig gestalten im Programm, in dem es um die Ausgestaltung von Geschäftsmodellen geht. Wie üblich, muß man sich dort mit dem Lesen (oder Drucken) beeilen. Mit Sicherheit wird der Artikel in wenigen Tagen oder Wochen zahlungspflichtig sein. Besuchen Sie die Seite daher noch heute, und drucken Sie den Artikel.
Inhaltlich betrachtet stellen die Autoren eine Studie vor, die sich inhaltlich einem wichtigen Problem widmet:
Das Geschäftsmodell zum Wettbewerbsvorteil auszubauen ist allerdings eine Kunst, die die meisten Manager noch nicht richtig beherrschen. Unseren Studien der vergangenen sieben Jahre zufolge liegt das Hauptproblem darin, dass die Unternehmen isoliert vorgehen, wenn sie innovative Geschäftsmodelle entwickeln und testen – so wie Ingenieure, die neue Technologien oder Produkte testen. Doch Erfolg oder Misserfolg hängen wesentlich davon ab, wie sich das Geschäftsmodell im Zusammenspiel mit anderen Marktteilnehmern schlägt.
Die Autoren zeigen in ihrem Artikel, daß ein erfolgreiches Geschäftsmodell dadurch entsteht, daß Manager im operativen Geschäft die richtigen Entscheidungen treffen. Hierbei spielen die folgenden Arten von Entscheidungen eine Rolle:
Meiner Erfahrung nach entstehen Geschäftsmodelle oft iterativ, und selten „am grünen Tisch“. Man benötigt daher einen hemdsärmeligen Ansatz, der aus den Phasen Planen-Kontrollieren-Anpassen besteht, und der das konstante Lernen erlaubt.
Die notwendige Voraussetzung eines guten Geschäftsmodells ist die detaillierte Kenntnis über den Markt (Kunden, Wettbewerber, etc), sowie eine detaillierte Vorstellung über die Vision des Unternehmens („wohin soll die Reise gehen?“).
Gerade heute habe ich ein bestelltes Buch zum Thema erhalten. Ich werde daher mit Sicherheit in Zukunft mehr hierzu schreiben.
In dem Artikel →Function is nothing without beauty: 10 sites doing it right finden Sie zehn gutgemachte Websites, und einen wahren Spruch (sinngemäß übersetzt) „Funktion ist Nichts ohne Bedienbarkeit“. Ich fand insbesondere die Webseite von Square interessant, sowie die Seite von Gojee.
Square mag ich, weil sie ein gutes Beispiel für eine selbsterklärende Software liefern:
Take one look at Square and you’ll know exactly what the product is and what the site offers.
Bei Gojee erkennt man den neuen Trend zu größen, hochauflösenden Fotos. Zudem wurden die Köche (um die es geht) dort sehr symphatisch aufgenommen – als Einzelpersonen in ihrem Arbeitsumfeld, sehr unprätentiös:
“Recent trends in website design include use of larger graphics, photos and high res images,” says NYC Creative Director Matthew Moore.
Gerade hat ja die Modewoche in Berlin ihre Tore geschlossen. Man spricht davon, daß sich die Modeschauen in Berlin inzwischen gut etabliert haben, und, daß sich die Stadt einen Namen in Sachen Mode machen. Nicht verwunderlich, daß sich das Handelsblatt sich die entwickelnde Bloggerszene auf diesem Sektor angesehen hat (siehe →Bloggen, um gesehen zu werden). Der Artikel liefert drei sehr interessante Statements:
Modeinteressierte, die sich schnell über aktuelle Trends informieren wollen, greifen immer seltener zu Fashionmagazinen und surfen stattdessen im Netz. Mode-Blogs werden immer beliebter, auch in Deutschland.
und
Ein Grund, warum Deutschland noch hinterher hinkt, sind wohl auch die eklatanten Unterschiede zwischen den Bloggern. „Es gibt viele Blogger, die mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe ihre Blogs betreuen und wirklich etwas zu sagen haben“,…
und
Von ihren Internetseiten können nur die wenigsten Blogger leben. Viele der bekannten Blogs arbeiten mit Verlagen zusammen und finanzieren sich teilweise über Bannerwerbung.
Gerade bei den Foto- und Modeblogs ist es mir neulich aufgefallen, wie riesig die Entwicklungsschritte sind, und wie viel hier einzelne Leute auf die Beine stellen. Ich kann daher nicht ganz verstehen, warum ausgerechnet die Blogger Schuld daran sein sollen, daß Deutschland hinterherhinkt, und halte es auch für wenig plausibel.
Meiner Erfahrung nach unterscheidet sich vielmehr die hiesige Kultur stark von der Kultur – zum Beispiel – in den USA. Während dort die Diskussionskultur weitaus ausgeprägter ist, scheinen Leser in Deutschland eher in einer Konsumentenhaltung zu sein. Dies ergibt, in Bezug auf Blogs, eine vollkommen andere Startposition.
Daß man vom Bloggen alleine nur schwerlich leben kann, kann ich allerdings unterstreichen. Ein Blog lohnt sich deshalb entweder aus Spaß, oder eben als Ausdrucksmittel im Rahmen der Unternehmenskommunikation, wie auch der nächste Artikel zeigt.
In der Zeit ist der Artikel →Mit Facebook und Twitter zum Unternehmenserfolg zu finden. Darin geht es um Marketingstrategien für Start-Ups. Neben Guerilla-Techniken geht es auch um eher bodenständige Ansätze, bei denen man sich zum Beispiel eine Fangemeinde aufbaut, indem man regelmäßig gute Inhalte veröffentlicht.
Insgesamt bieten die neuen Medien sehr viele Ansätze, um kostengünstig und effizient zu werben. Trotzdem benötigt man auch hier eine ausgefeilte Strategie, wie der Artikel sagt:
Eine derart rege Fangemeinde aufzubauen kostet viel Ausdauer. Matti Niebelschütz ist quasi permanent online und hat die Fanseite im Blick. Außerdem nimmt er sich pro Woche etwa vier bis fünf Stunden Zeit, um neue Blogbeiträge zu schreiben oder mit Kunden zu kommunizieren – mitunter auch abends und am Wochenende.
Ich selbst blogge hier zum Spaß, kann aber bestätigen, daß regelmäßiges Bloggen auch regelmäßige Leser bringt (ich will jetzt nicht sagen „Fangemeinde“).
Allerdings sollten gerade Gründer den Aufwand nicht unterschätzen, da es ja nicht mit einem Einmalaufwand getan ist. Man muss schon bereit sein, über längere Zeit einige Stunden pro Woche zu investieren, und sollte das Schreiben und Recherchieren schon beherrschen, damit dies in einem überschaubaren Rahmen bleibt.
Über das Bloggen kann man aber, quasi nebenbei, schon einen Teil seiner Fortbildung erledigen. Das ist ja für Gründer ebenfalls wichtig.
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: