Marke Eigenbau (Buchbesprechung)

Ich lese gerade das Buch → Marke Eigenbau: Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion von Holm Friebe und Thomas Ramge. Die Autoren beschreiben ihr Buch sicher am Besten selbst:

Inhalt

Inhaltlich handelt das Buch von Trends, über die ich teilweise hier schon behandelt habe, insofern passt es gut hierher.

Beispiele für Themen die behandelt werden, sind die Prinzipien von Wikinomics und Crowdsourcing, oder die Überlegungen von Hippel zu der Rolle von Lead-Usern im Produktentwicklungsprozess:

Die Grundthese des Buches ist, dass sich derzeit eine Gegenbewegung ergibt zur Welt der globalen arbeitsteiligen Produktion: Die manufakturartige Herstellung von kleinen Serien, teilweise in Handarbeit.

Unterstützt vom Internet sind immer mehr Menschen in der Lage, sich eine Teil- oder Vollerwerbsexistenz aufzubauen, indem sie die Ergebnisse Ihrer Hobbies vermarkten. Es bilden sich vermehrt kleine Marken heraus; schliesslich wird die Marke Eigenbau selbst zur Marke.

Beispiel: Etsy

Um nur ein Beispiel zu nennen, behandelt das Buch den Internetmarktplatz → ETSY, der Anbieter von Kleinserien dabei unterstützt, Ihre Arbeiten zu vermarkten. Aus der Sicht des Produktmanagements finde ich dort folgende Sachverhalte sehr interessant:

  • Die Seite unterstützt seine User strategisch. Sie bietet ihnen Lehrgänge und weitere Hilfestellungen an, die ihnen dabei helfen, Ihr eigenes Marketing zu optimieren. Damit wird eine Verbundenheit erreicht, die u.a. dafür sorgt, dass sich die Verkäufer auf diesem Marktplatz als Community begreifen, und Etsy weiterempfehlen.
  • Die dort angebotenen Produkte haben teilweise ein erstaunlich hohes Qualitätsniveau, und weisen eine große Vielfalt auf. Produktmanager, die eher im Konsumgüterbereich arbeiten, werden hier sicher auch fündig, wenn sie neue Trends aufspüren wollen.

Bewertung

Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben. Es reiht die Beschreibung von einem Beispiel aus dem Themenkomplex an das nächste Beispiel, d.h. man kann sich relativ einen guten Überblick über die einzelnen Entwicklungen und das ganze Bild verschaffen.

Meiner Meinung nach kommt die Interpretation etwas kurz. Auch gibt es nur wenige strategische Empfehlungen, und es wird kaum auf die Implikationen dieses Trends eingegangen, und seine theoretischen Hintergründe. Damit erfordert die Umsetzung in der eigenen Praxis, ein gewisses Vorverständnis zu Themen rund um die Innovation, das vielleicht nicht bei jedem unbedarften Leser vorhanden ist.

Mehr Information

Hier einige weiterführende Links, zu diesem weiterzuempfehlenden Buch:

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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