Eine neue Wirtschaftsordnung

Der Artikel von → Sebastian Dullien im heutigen Manager Magazin befasst sich mit einer geänderten Wirtschaftsordnung in  Reaktion auf die gegenwärtige Wirtschaftskrise. Er präsentiert einige interessante Grundgedanken, die zu einem neuen, „besseren“ Kapitalismus führen könnten.

Thesen

Hier eine seiner vielen Thesen:

„Neben einer besseren Finanzmarktregulierung müssen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass Nachfrage ohne steigende Verschuldung geschaffen werden kann. Global gedacht bedeutet dies, dass die Schaffung von Nachfrage über Löhne und Gehälter erfolgen muss, die möglichst in jedem Land mit dem Produktivitätswachstum steigen sollten. Das zentrale Instrument zum Management dieser Nachfrage ist eine aktive Lohnpolitik…“

Die Thesen sind eigentlich nichts Neues. So war auch der 1929iger Krise ein großes Ungleichgewicht in der Einkommensverteilung vorangegangen, das sich im weiteren Verlauf relativiert hat.

Lehren 1929

 

Damals hat man die Lehre gezogen, dass es für die Gesellschaft als Ganzes sinnvoll ist, für einen Ausgleich zu sorgen und Ungleichgewichte zu begrenzen. Gerade in den letzten Jahren vor der gegenwärtigen Krise hatte eine analoge Entwicklung stattgefunden, und die Einkommensschere hat sich weit geöffnet.

Zum Thema Exportlastigkeit stellt er fest:

„So wird auch hierzulande zunehmend die Frage diskutiert, ob die extrem hohe Exportabhängigkeit vielleicht ein Irrweg war und wir nicht ein neues Wachstumsmodell brauchen. Diese Überlegung ist richtig….“

Hier stimme ich ihm nicht vollständig zu. Internationaler Handel kommt durch eine internationale Arbeitsteilung zustande.

Ein hoher Exportanteil drückt hierbei letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft aus, und ist nicht per se ein Problem, solange die Bilanzen des Güteraustauschs im Gleichgewicht bleiben. Auch führt normalerweise eine große Exportnachfrage zu steigenden Löhnen im Exportsektor, die sich letztendlich auch in andere Bereiche fortpflanzen, d.h. ist als etwas Positives zu sehen.

In den letzten Jahren war es jedoch in Deutschland so, dass die Löhne unter Druck geraten sind, obwohl das Land international erfolgreich war. Dies hat zu einer einseitigen Entwicklung geführt, die sich letztendlich in der Labilität niederschlägt, die wir gegenwärtig beobachten.

Meiner Ansicht nach müßte z.B. über die aktive Lohnpolitik versuchen, das gesamte Land profitieren zu lassen. Auch sollte etwas dagegen getan werden, dass viele Bürger von der Entwicklung abgehängt werden.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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