Anleitung zum Kreativsein

In seinem Artikel → Anleitung zum Kreativsein geht Johann Füller auf die diversen Ansätze ein, mit denen Kunden in Innovationsprozesse eingebunden werden.

Crowdsourcing

Speziell geht es ihm hierbei um einen Ansatz, der unter den Stichworten Crowdsourcing, oder Wikinomics in der Literatur behandelt wird. Hierbei laden Unternehmen externe Experten ein, damit ihnen diese bei der Ideensuche behilflich sind.

Die Anzahl der Marktplätze mit diesem Fokus, und die Anzahl der Mitmachaufrufe, die einen von Firmen direkt erreichen, nehmen in letzter Zeit stark zu. Manch einer befürchtet sogar inzwischen, dass derzeit des Guten zuviel gemacht wird:

„Drohen also diese Wettbewerbe aufgrund ihrer inflationären Vermehrung und ihres Missbrauchs für Werbezwecke einen frühen Tod zu sterben, bevor sie ihr kreatives Potenzial unter Beweis stellen konnten?“ – fragt Füller

Nutzungsrechte

Füller stellt in seinen Artikel mehrere Erfolgsfaktoren dar, die einem helfen können, diese Wettbewerbe für alle Beteiligten erfolgreich zu gestalten. Der für mich vielleicht wichtigste Punkt befasst sich mit der Frage, wie die Rechte an den Ideen behandelt und gestaltet werden:

“ Sind die Nutzungsrechte für die Vorschläge und Designs einseitig zugunsten des Unternehmens formuliert, kann dies Teilnehmer abschrecken. Setzt das Management im Streitfall dann die eigenen Ansprüche gegenüber einem Nutzer durch, kann dies schnell zahlreiche negative Kommentare in Blogs, Foren und auf der Wettbewerbsseite auslösen.

Bei Tchibo und Enlightened bleibt das geistige Eigentum für einen Vorschlag daher bei den Teilnehmern. Sollte das Unternehmen ihn umsetzen, kommt es zu einer gesonderten Vereinbarung. Allerdings haben sich beide Firmen das Recht einräumen lassen, die Ideen und Designs zu veröffentlichen, um sie in Broschüren oder im Internet präsentieren zu können. Gerade für professionelle Designer sind solche ausgewogenen Regeln wichtig.“ – sagt Füller

Fazit

Ich denke, dass es ganz wichtig ist, die Programme so auszulegen, dass eine Win-Win Situation überhaupt erst entstehen kann. Bei diesen Programmen darf man zunächst nicht vergessen, dass Experten daran teilnehmen, u.a. auch deshalb, weil sie ggfs an der besseren kommerziellen Verwertung ihres Know-Hows nichts auszusetzen hätten, oder, weil sie nicht abgeneigt wären, sich ein zweites Standbein zu erschliessen. Dies setzt voraus, dass ihnen auch der ökonomische Nutzen zukommen kann.

Auch ist es so, dass diese Wettbewerbe die sozialen Motive der Menschen ansprechen. Ich kenne keinen Menschen, der es mag, wenn sich fremde Leute mit seinen Federn schmücken. Es würde deshalb aus meiner Sicht der Grundidee der Ideenmarktplätze stark zuwiderlaufen, wenn man versuchen würde, ein Programm aufzusetzen, dass die Regeln zu einseitig definiert.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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