Die folgenden Trends sind nicht neu::
Ein schönes Beispiel für die Verbindung von realen Produkten mit einer virtualisierten Welt habe ich auf der → Homepage von Nike gefunden.
Dies Beispiel ist gleichzeitig interessant, weil es die Möglichkeiten des Web 2.0 ausnutzt, um mit Kunden in Kontakt zu kommen, und um Produkte gemeinsam mit Kunden zu entwickeln. Das Beispiel passt gut zu meinem früheren Beiträgen zu → Lead Users und → Wikinomics.
Nike bietet Kunden die Möglichkeit, Standardprodukte den eigenen Wünschen anzupassen. Man kann sich zum Beispiel Turnschuhe auswählen, und diverse Produktmerkmale den eigenen Vorlieben anpassen und ändern. Hierzu gehören Designmerkmale, aber auch Funktionsmerkmale. Diese selbstgestalteten Produkte werden in der normalen Produktion individuell hergestellt.
Hiermit kann man sehr gut Kunden ansprechen, die Wert legen auf individualisierte Produkte. Über die Kommentarfunktion kann es gelingen, Kunden in einen Dialog einzubeziehen. Die Variationsmöglichkeiten sind so begrenzt, dass das Feature der inviduellen Produzierbarkeit bezahlbar bleibt.
Auf der Webseite findet sich ein interaktiver Produktkonfigurator, sowie kontextbezogene Information zu den ausgewählten Grundmodellen, und deren Technologien. Desweiteren findet man dort Einsatzbeispiele und Nutzensituationen, in denen die typischen Personas gezeigt werden, die die Produkte nutzen. Hiermit kann es gelingen, dem potentiellen Kunden die notwendige Randinformation zu geben, und ihn einzubeziehen.
Mit ein wenig Suchen im Netz findet man regelrechte Fancommunities, die die einzelnen Designs bewerten, und gegenseitig handeln. Dies kann dabei helfen, frühzeitig über Kundentrends zu erfahren, und trägt dazu bei Evangelisten herauszubilden, die Produkt und Marke authentisch unter sich (Word of Mouth)vertreiben.
Über die Webseite lanciert Nike ebenfalls einen Design Contest, d.h einen zeitlich begrenzten Event. Hier erstellen die Kunden eigene Designs, und reichen diese ein. Die erfolgreichsten und schönsten Designs werden mit einem eigenen Schuh belohnt.
Mit einer solchen Vorgehensweise lassen sich mehrere Dinge erreichen:
Man mag sich fragen, ob dieses Angebot nutzt, und welche Bedürfnisse es anspricht. Hierzu habe ich auf der Homepage von Microsoft eine interessante Studie gefunden, die die Hintergründe beleuchtet (Download der Studie → Social Media Advertising with Microsoft).
Frei nach dieser Studie, hat die Forschung demnach ein neues Phänomen im Social Networking identifiziert, nämlich den des neuen Konsumenten. Der neue Konsument ist machtvoll und kontrolliert seine eigenen Inhalte. Werbetreibende müssen folgenden Anforderungen begegnen, um mit ihnen umgehen zu können:
In Zukunft wird die Macht der Empfehlung zunehmend wichtiger – wie einige der dort zitierten Studien zeigen. Hierbei sind die folgenden Fälle zu unterscheiden:
Kunden wollen zunehmend einen zweiseitigen Dialog, d.h. sie wollen sich aktiv beteiligen können. Hierzu wird es wichtig, die eigentlichen Meinungsführer zu identifizieren.
Eine Möglichkeit dies zu tun ist es, Landkarten anzulegen über einzelne Themen, die im Blogspace besprochen werden, und das Netzwerk zu ermitteln, dass sich hieraus ergibt. Die Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, mit diesen Meinungsführern in Kontakt zu kommen. Der Schlüssel hierzu ist Inhalt, der so gut ist, dass Meinungsführer ihn mit anderen teilen. Hierbei, ist es laut dieser Studie, sehr wichtig auf die kulturellen Unterschiede zu achten.
So haben deutsche Internetnutzer andere Interessen und Vorlieben in Bezug auf Social Media, als andere Europäer.
Um die Bindung mit Meinungsführern sogar noch auszubauen, ist ein kollaborativer Ansatz notwendig. Hierzu kann man zum Beispiel Geschäftsmodelle entwerfen, die Menschen, die im Social Web aktiv sind, auch finanziell an Erfolgen beteiligen, die durch ihre Empfehlungen zustandekommen. Ziel hierbei ist eine Community von Anwälten in der eigenen Sache (Evangelisten) zu schaffen.
Hier die Schritte, die die Microsoft Studie den Unternehmen vorschlägt, um mit dem Social Web in Kontakt zu kommen:
Hier die goldenen Regeln
„Advertizers need to realise it’s not enough to just be online, they have to be part of the new online world and they have to be invited in by customers. For those who understand this and get it right the future opportunity is vast. Those who don’t risk being left behind“ – Microsoft
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: