Ich habe aus aktuellem Anlass in den letzten Wochen kurzentschlossen, entweder als Mentor oder als Teilnehmer an diversen Hackathons zur Bekämpfung der Corona Krise teilgenommen.
Hier fasse ich meine Erfahrungen zusammen, und empfehle bei der Gelegenheit Hackathons u.a. der EU zur Teilnahme.
Der WirvsVirius Hackathon wurde unter Schirmherrschaft der Bundesregierung durchgeführt, und hat es aufgrund der schieren Größe direkt ins Guiness Buch der Rekorde geschafft. Der Event wurde ziemlich kurzfristig aufgesetzt. Ganz unten finden Sie Links, die Sie zu den relevanten (offiziellen) Twitter-, bzw YouTube Accounts führen, wo Sie sich im Detail und transparent über vergangene und neue Hackathons informieren können.
Ursprünglich waren wohl über 40 Tausend Teilnehmer angemeldet, 28.000 waren dann ganz aktiv am Veranstaltungswochenende dabei. Es sind fast 3000 Challenges entstanden und ausgearbeitet worden. Altermäßig und was die (IT) Erfahrung betrifft, war von jung bis alt, und von erfahren bis NewBee alles vertreten.
Inzwischen wird gerade ein Solution Enabler Programm sowie ein Solution Builder initiiert und implementiert, dass dann zum Ziel hat, weit über 100 der vielversprechendsten Projekte ganz schnell zur Anwendungsreife zu bringen. Die Projekte werden gerade ausgewählt.
Hierbei entstehen open Source Lösungen, die der Welt dann auch generell weiterhelfen, um diese und zukünftige Krisen besser zu bewältigen (siehe die angefügten Links).
Wie ich Im Verlauf der Veranstaltung gelernt habe, fand der erste solche Covid Hackathon lokal in Estland statt, das ja bereits weitgehend digitalisiert ist. Wohl auch aufgrund der großen weltweiten Ressonanz der viel größeren deutschen Veranstaltung, die die Idee übernommen hat, gab und gibt es inzwischen weitere landesspezifische, regionale oder globale Hackathons (mit teilweise noch mehr Teilnehmern).
Aktuell steht mindestens noch ein globaler Hackathon an, den noch einmal Estland organisiert, und auch die EU wird am Ende des Monats im selben Format tätig (Links habe ich unten angefügt).
Wer sich engagieren möchte, um konkret etwas gegen die aktuelle Krise zu tun, findet dort reichlich Gelegenheit, und offene Ohren, um sich auszutoben und einzubringen.
Aus Sicht der zu erwartenden Ergebnisse funktioniert das Format “Hackathon“ bekannterweise sehr gut, und man kann hiermit insbesondere schnell, viele Innovationen generieren und ausarbeiten.
Dies war auch in diesen Hackathons nicht anders. Das Klima, und die Kooperationswilligkeit war und ist hierbei immer noch erstaunlich gut und groß. Ein solch positives Fazit ist bei solch großen Gruppen, und ganz besonders in den sozialen Medien, ja nicht zwangsläufig immer der Fall. In diesen Veranstaltungen ist es mir aber direkt aufgefallen, wie offen die Menschen zusammengearbeitet haben – und dies ist nicht nur mir aufgefallen.
Das Engagement läßt sich auch daran ablesen, daß viele Teilnehmer und Projekte weitermachen. Die Sache ist wichtig genug, und eine gute Lösung für die globale Covid-Krise liegt vielen Menschen am Herzen – daran wird es wohl auch liegen, dass ein so großer Drive entstanden ist.
Ich persönlich habe verschiedene Projekte beratend begleitet, und bei der Erstellung von User Stories geholfen, Lösungsideen gereviewed, um nur einige Aktivitäen zu nennen. Darüberhinaus habe ich sowohl Projekte aus dem Hackathon bewertet, als später dann auch Projekte evaluiert, die sich für das Solution Enabler Programm beworben haben.
Besonders erstaunt war ich zu sehen, wieviele gute Ideen es gab, und wie weit viele Teams in so kurzer Zeit gekommen waren. Man hatte mir und den 600 anderen in meiner Rolle zwar Kriterien für die Bewertung an die Hand gegeben. Es war aber trotzdem nicht ganz einfach, die wirklich guten Beiträge zu identifizieren – Die Ergebnisse lagen oft einfach viel zu nahe beisammen, und manchmal waren nur Nuancen verantwortlich für Unterschiede in der Bewertung.
Um Fehler möglichst auszuschliessen, wurde jedes Projekt übrigens von 5 Mentoren bewertet, und dann im Anschluss von einer Jury noch einmal abschliessend betrachtet. Beim Solution Enabler waren es sogar 9 Mentoren, die pro Projektvorschlag eine Meinung abgegeben haben, bevor dann die Jury tätig wurde.
Einen Nebeneffekt möchte ich auch noch erwähnen: Als medizinischer Laie, der sich auch überhaupt nicht mit dem Gesundheitswesen auskannte, wußte ich vorher sehr wenig. In relativ kurzer, aber intensiver Zeit am Thema – und das zusammen mit Gleichgesinnten – hat sich dies aber ein stückweit und sehr schnell geändert.
Mein persönliches Fazit aus diesen Hackathons ist:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph).
Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: