Heute morgen habe ich einen Artikel gelesen der sich der Frage widmet, auf welche Dinge sich Neustarter in einer Rolle im Produktmanagement konzentrieren sollten.
Wie immer sehe ich einige Inhalte anders, und habe noch weitere Ideen – im großen und Ganzen „passen die Hinweise aber schon“ (wie man in Bayern sagen würde).
Ich habe den Artikel „12 things product managers should do in their first 30 days at a new company“ und weitere weiterführende Information ganz unten verlinkt.
Der erwähnte Artikel gibt seinen Lesern 12 Verhaltenstipps mit unter dem Weg, und wählt hierbei den folgenden Fokus:
„Here are some tips for how to approach that first month. Emphasize these three areas: People, Product, and Personal:…“
Generell sind die Tipps nicht von der Hand zu weisen. Den dritten Tipp würde ich jedoch anders angehen. Dort heißt es:
„3. Ask everyone this question
“What can I do to make your life easier?” You’re showing that you’ve here to help, not to command. How they answer is almost as important as what they say. You’ll get a true indication for how they perceive the PM role, and what they need from you. „
Ich denke, daß es zwar wichtig ist, die Erwartungen zu verstehen. Allerdings sollte man jedoch das Thema „Produktmanagement“ auch strategisch angehen, d.h sich nicht zu sehr auf die reinen Erwartungen konzentrieren – und das sollte auch möglichst früh klar werden.
Einmal haben gerade Organisationen, in der die Funktion neu ist ganz unterschiedliche Erwartungen, und man sollte aufpassen, nicht zum „generischen Problemlöser“ zu werden. Zum anderen hat man selbst ja oft gerade die Fachkenntnisse, die sonst niemand in dem Team hat.
Daher sollte die Frage allerhöchstens dazu dienen, „Erwartungen“ zu verstehen, und nicht mißverstanden werden als ein „Aufgaben übernehmen“.
Der Artikel erwähnt zwar das Thema „Lernen“, jedoch für meinen Geschmack zu sehr am Rande. Generell ist es – zumindest bei komplexen Produkten – oft notwendig, sich sehr tief einzuarbeiten, bevor man überhaupt sinnvoll arbeiten kann.
Daher ist es hilfreich, sich Möglichkeiten zu verschaffen, das Produkt kennenzulernen und gleichzeitig einen Beitrag zur täglichen Arbeit zu leisten. Hierfür bietet das „Testen“ der Software gute Möglichkeiten.
Auf der referenzierten Website des „ISTQB„ finden sich viele Testverfahren. Besonders gut im Hinblick auf die Kriterien „Lernen“ und „Fehler finden“ finde ich die Testmethode des „Explorativen Testens“ (siehe auch die Artikel zu dieser Methode hier im Blog).
Mit dieser Methode erkundet man das System anhand vorgegebener Testtouren, die einem den roten Faden geben. Besonders hilfreich ist dieser Test, wenn man ihn mit erfahrenen Teammitgliedern im Pairing Modus machen kann.
Wie gesagt, kommt mir bei den Tipps die strategische Komponente zu kurz. Deshalb würde ich auch frühzeitig damit beginnen, daß ich mir ein Verständnis über Markt und Wettbewerb verschaffe.
Die Kollegen von Pragmatic Marketing haben hierfür den Begriff der „Product Triage“ geprägt. Im Prinzip geht es darum die Marktanalysedaten zusammenzutragen, um dann festzustellen, wie es um die kommerzielle Seite des Produktes bestellt ist.
In dem unten referenzierten Artikel heißt es hierzu:
„In a new job, we make assumptions about the product plan. Is there a plan? Are there any suggestions in the plan needing proof? Validate the plan with your assessment of the market. The five boxes of Market Analysis make a good starting point.“
Wie auch immer: der Spaß sollte nicht zu kurz kommen.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Folgeartikel zum Thema gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen.
In der Online Version des Artikels finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: