Adaptive Innovation am Beispiel von Napoleon und Mighty

In einem früheren Artikel habe ich mich mit dem Thema der Adaptive Innovation befaßt. Vor einigen Wochen hat die Firma Abobe auf ihrer Hausmesse zwei neue Geräte (Napoleon und Mighty) vorgestellt, die ein sehr gutes Beispiel für dieses Konzept abgeben. Hierauf will ich heute eingehen.

Zur Erinnerung, hier ein Zitat aus meinem besagten Artikel (siehe weiterführende Informationen am Artikelende), das nochmal auf die erwähnte Methode eingeht:

Adaptive Innovation wird als Methode gesehen, mit der man zielgerichtet zwischen den Phasen „Lernen“ und „Bauen“ wechseln kann, um so die Strategie stückweise an die Marktgegebenheiten anpassen zu können.

Das Projekt kurz umrissen

Adobe hat neulich mit den beiden Geräten Napoleon und Mighty zwei Hilfsmittel vorgestellt, die viele Benutzer von Tablet-Computern sicher sehr gut verwenden können. Beide Geräte befinden sich derzeit noch im Entwurfsstadium und sind daher noch nicht käuflich zu erwerben.

Napoleon ist hierbei eine Art intelligentes Lineal, das man dazu verwenden kann, um gerade Linien auf dem Bildschirm eines Tablet PC zu zeichnen. Mighty ist ein intelligenter Stift, der es dem Nutzer erlaubt, Daten an einen Cloudspeicher weiterzugeben. Er geht hiermit über denFunktionsumfang eines normalen Stylus hinaus, da diese nur die Bedienung des Tablet PC unterstützen, jedoch keine eigene Intelligenz aufweisen.

Der folgende Film zeigt die Geräte und ihre Grundidee. Der Film macht deutlich, daß es sich um Innovationen handelt, die auf einen genau umrissenen Bedarf abzielen, d.h sicher ihrenMarkt finden werden:

http://youtu.be/KstD0WZ55I8

Entstehungsgeschichte

Die Entstehungsgeschichte ist neulich von Adobe selbst auf der Plattform www.Behance.Net veröffentlicht worden. Hierbei handelt es sich um eine Plattform, auf der kreativ tätige Menschen ihre Produkte und Werke vorstellen können (Links, siehe weiterführende Informationen).

Der Artikel beschreibt die wesentlichsten Elemente des Entwicklungsprozesses detailliert, und zeigt so einen typischen Projektablauf.

Eingangs wird die Benutzung und der Aufbau der Geräte gezeigt. Dann wird der Use Case beschrieben, und die Persona „God Stylus“ vorgestellt, die offenbar die kumulierten Anforderungen repräsentiert, die diese Geräte erfüllen sollen.

Der Artikel geht dann auf die Modellbildungsphase ein und zeigt Abbildungen von Gerätemodellen („Mockups“), typischen Nutzern und Nutzungsszenarien. Auch wird die Prinzipskizze des Gesamtsystems bestehend aus Stift, iPhone und iPad gezeigt, die am Anfang der Entwicklung stand (nachgezeichnet im Artikelbild).

Anschliessend werden diverse Phasen des Entwicklungsprozesses skizziert, und es wird gezeigt, wie Design und Funktionsumfang langsam dem finalen Modell angenähert  wurden. Hierbei fällt ins Auge, daß Modelle eine relativ zentrale Rolle einnehmen.

Das Gerät selbst wird ergänzt um Zubehör, und stützt sich offensichtlich auch auf Erweiterungen in der Software ab, die beispielsweise die Kommunikation mit der Cloud ermöglichen. Die Beschreibung endet mit der Präsentation auf der Hausmesse und der Vorbereitung dieser Demo.

Quasi nebenbei werden weitere wichtige Elemente der Produktentwicklung ebenfalls gezeigt, und runden das Bild ab:

  • Die Urheberrechte und Patente werden zeitlich früh im Gesamtprozess gesichtert,
  • Es arbeiten relativ kleine Teams an der Entwicklung, und haben jeweils spezialisierte Aufgaben,
  • Sponsorship durch Kollegen und Vorgesetzte ist wichtig,
  • Sobald möglich (z.B. Patente sind eingereicht), und noch vor der Fertigstellung stellt man das Produkt bei den  Zielkunden vor z.B. um Feedback zu erhalten, das man wieder in das Produkt einführen kann.

Ich würde aus eigener Erfahrung behaupten, daß der Projektablauf typisch ist für einen Entwicklungsprozess, und damit ist der Artikel gut geeignet, um Schülern und Studenten die Praxis eines Produktentwicklers näherzubringen.

Weiterführende Informationen

Das Original dieses Artikels ist auf Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links:

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