Die Volkswirtschaftslehre weiß es schon lange – nun spricht es sich auf in der Betriebswirtschaftslehre rum. Der Schlüssel zum Erfolg, und damit die Frage, ob Unternehmen und Wirtschaft wachsen, liegt in ihrer Innovationskraft begründet.
Heute geht es um diverse Studien und Presseberichte, die helfen, diesen Zusammenhang empirisch zu belegen.
Im Handelsblatt wird eine neue Studie besprochen, die darauf abzielt, den Nutzen des Internet zu quantifizieren (siehe Weiterführende Informationen). Hierzu vergleicht der Autor der Studie die Effekte des Internet mit den Effekten, die die Erfindung des Buchdrucks hatte.
Er kommt zu eindeutigen Aussagen über die Rolle der Innovationen, wie die folgenden Zitate zeigen:
Eine neue Studie zeigt: Innovationen beflügeln den Wohlstand. Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg hat alles angefangen und auch heute fördern Erfindungen die Produktivität von Firmen…
Dabei herrscht in der Wachstumstheorie schon lange Konsens, dass technischer Fortschritt eine der zentralen Triebfedern für höheren Wohlstand ist…
Aus ökonomischer Perspektive betrachtet hatte die Erfindung des Buchdrucks ähnliche Folgen wie heute das Internet, argumentiert Dittmar: Es wurde billiger und einfacher, Wissen zu speichern und auszutauschen.
Die erwähnte Studie zeigt recht deutlich, daß diejenigen Regionen in Europa Wachstumsvorteile hatten, die in der Lage waren, den Buchdruck einzusetzen. Da die Diffusionsgeschwindigkeit des technische Wissens damals sehr gering war, konnte man nämlich Wachstumsunterschiede zwischen Regionen erkennen, die die neue Technologie eingesetzt haben, und solchen, die dies nicht taten. Dies belegt den wirtschaftlichen Nutzen dieser Technologie.
Diese Betrachtung ist nur ein Beispiel aus der volkswirtschaftlichen Wachstumstheorie, das den direkten Zusammenhang zwischen Innovation und Wachstum belegt. Der Zusammenhang gilt jedoch nicht nur auf volkswirtschaftlicher Ebene, sondern auch auf Unternehmensebene, wie die folgenden Artikel zeigen.
Es ist ein Beispiel unter vielen. Erst neulich hat die Softwarefirma SAP über ein hohes Wachstum, und von dem stärksten dritten Quartal in der Unternehmensgeschichte berichtet.
Ein Artikel in der britischen Computer Weekly (siehe Weiterführende Informationen) vermeldet, daß dieses überraschend große Wachstum der SAP auf die Innovationsstrategie zurückzuführen ist, die das Unternehmen verfolgt.
Im einzelnen werden Innovationen bei der Lieferfrequenz eines Kernproduktes (d.h u.a. Prozessinnovationen) erwähnt, sowie ein neues Produkt im Datenbankumfeld, das sehr gut angenommen wird (Produktinnovationen):
“ SAP reported record third quarter software revenue and notched up the seventh consecutive quarter of double-digit growth in software and software-related services.But if ERP is no longer the big push for the German enterprise software house, what are its customers actually buying?
The answer lies in the business software’s company’s strategy laid out by co-chief executives Jim Hagemann Snabe and Bill McDermott since taking over the helm at SAP in early 2010 and their emphasis on non-disruptive innovation. – Computer Weekly
Auch dieses Ergebnis deutet darauf hin, daß innovative Produkte und Unternehmenserfolg eng zusammenhängen. Noch drastischer kommt dieser Zusammenhang in dem folgenden Beispiel zur Geltung.
Apple ist ein interessantes Beispiel, da die Firma einmal fast bankrott war, und heute zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehört. Innovative Produkte haben dabei einen sehr großen Anteil am turn-around gehabt.
In einem Interview, das Steve Jobs 1996 geführt hat, ist er auf die Rolle eingegangen, die die Innovation bei der Gesundung und dem späteren Erfolg von Apple gespielt hat (siehe Weiterführende Informationen).
Gefragt, was bei Apple damals in der schlechten Phase schief gegangen ist, hat er relativ klar geantwortet, daß die Firma damals den Fehler gemacht hat, zu wenig Innovationen herzubringen. Hierbei war interessanterweise nicht eine zu geringe Investition das Problem, sondern sie war die mangelnde Fähigkeit der Firma, wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln.
Rukeyser: …What went wrong at Apple?
Jobs: Oh gosh. You know I haven’t been there in a long time. My perception may not be complete. But from the way I see it, Apple was a company that was based on innovation. When I left Apple ten years ago, we were ten years ahead of anybody else. It took Microsoft ten years to copy Windows.
The problem was that Apple stood still. Even though it invested cumulatively billions in R&D, the output has not been there. People have caught up with it, and its differentiation has eroded, in particular with respect to Microsoft.
And so the way out for Apple — and I think Apple still has a future; there are some awfully good people there and there is tremendous brand loyalty to that company — I think the way out is not to slash and burn, it’s to innovate. That’s how Apple got to its glory, and that’s how Apple could return to it.
Allen Beispielen und Studien ist eins gemein: Die Fähigkeit, innovative Produkte zu entwickeln ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. Dabei kommt es offensichtlich nicht so sehr auf die höhe der Investition in die Innovation an (z.B. Forschungsbudget), sondern es kommt vielmehr auf die Effektivität und Kreativität an.
Meiner Erfahrung nach sind mehrere Faktoren entscheidend, damit ein solches Klima entsteht. Dies sind unter anderem die Folgenden:
Der Nutzen liegt auf der Hand. Das Produktmanagement liefert einen wichtigen Beitrag bei der Umsetzung,
In den folgenden Artikeln im Internet finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: