Es haben sich einmal wieder einige interessante Blogbeiträge, und Nachrichten in meiner Inbox gesammelt.
Heute möchte ich Ihnen diese Artikel kurz vorstellen, und – ihr und da – eigene Erfahrungen beisteuern.
In dem Artikel →Kapitalismus in der Reichtumsfalle (Die Zeit) geht es um ein Thema, das gerade dann wichtig ist, wenn man über neue und innovative Produkte nachdenkt.
Die zentrale These des Autors ist, daß die Wirtschaft in den letzten Jahren zwar nominell gewachsen ist, jedoch nicht absolut, und, daß das Wachstum immer mehr zum Erliegen kommt. Insgesamt stellt er fest, daß der Wachstumsmotor der westlichen Volkswirtschaften nicht nur wegen der Wirtschaftskrise ins Stocken geraten ist, sondern eben auch aus strukturellen Gründen.
Offenbar nähern sich die meisten hoch entwickelten Industrieländer diesem Punkt. Die Geschäfte sind nicht leer, keineswegs, die Leute kaufen ein, aber sie kaufen nur ungefähr so viel wie im vergangenen Jahr oder im Jahr davor. Damit die Maschine läuft, damit die Wirtschaft wächst, müssen sie mehr kaufen und dann noch mehr, jedes Jahr.
Das aber ist schwierig. Die Märkte sind satt. Hier und da schlucken sie noch ein besonders kluges Smartphone, einen besonders schicken Laptop. Mehr geht nicht mehr hinein.
Seine Kapitalismuskritik führt zu der Frage, „ob es eine Alternative zum Kapitalismus gibt, in der sich die Menschen damit begnügen, Wohlstand zu bewahren statt ihn zu mehren“. Richtig beantworten tut er seine Frage nicht.
Ich denke, daß die Gedankengänge nicht abwegig sind. Eben gerade war in den Nachrichten zu hören, daß eine sichere Wasserversorgung weltweit immer mehr zum Problem wird. Auch wird vielen Menschen immer klarer, daß das Wirtschaften zunehmend Nachhaltigkeit erfordert. Bereits das zeigt ja, daß hier ein Bedeutungswandel einsetzt.
Darüberhinaus ist der Artikel sehr gut geschrieben. Daher: Lesen!
Viele Firmen arbeiten mit Crowdsourcing-Techniken, die ja auch schon hier ein Thema waren. Mittels dieser Techniken versucht man, das Internet zu verwenden, um Kunden in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Ein Beispiel hierfür ist die Plattform der Firma Dell mit dem Namen Dell Ideastorm, die dazu dient, Anforderungen einzusammeln (siehe Weiterführende Informationen).
In dem Artikel →Crowdsourcing: Mein Burger, meine Prinzenrolle werden diverse Projekte beschrieben, die mit der Crowdsourcing Technik arbeiten. Es werden aber auch die Gefahren angesprochen, die hiermit verbunden sind.
Insgesamt sieht der Artikel das Thema aus Marketingsicht und da kann viel falsch laufen. Das Cowdsourcing ist aber auch eine Technik, um die Allgemeinheit in den Innovationsprozess einzubinden.
Die dort relevanten Problembereiche werden nicht näher behandelt, wie zum Beispiel, daß es vielen Initiatoren zunehmend schwerer und schwerer fällt, echte Experten zu finden, die kostenlos und unbezahlt in einem Innovationsprojekt mitwirken.
In dem oben gezeigten Video wird die Vision der zukünftigen mobilen Arbeitswelt gezeigt. Das Video ist ist aber auch deshalb interessant, weil die dort gezeigte Benutzeroberfläche sehr innovativ ist.
Obwohl das Video sehr interessant ist. Mir persönlich fehlt allerdings etwas die „Innovation“, um hier von einer „Vision“ sprechen zu können. So sind viele der gezeigten Elemente schon mit heutigen Techniken möglich, und verfügbar. Zum Beispiel ist die Idee eines Kühlschrankes, der sich selbst füllt genauso alt, wie der TablettPC, der die Nutzer dabei unterstützt, ihre Arbeitstage zu organisieren.
Das Handelsblatt hat neulich folgenden Aufruf gestartet:
Zukunft passiert nicht, sie wird gemacht. Handelsblatt-Reporter haben daher die Zukunftslabore der zehn innovationsfreudigsten Unternehmen der Welt besucht. Ab heute berichten sie unter dem Titel „Wo die Zukunft entsteht“ in einer neuen Serie von Dingen, die wir eigentlich für undenkbar halten. Flugzeuge, die ohne Sprit auskommen, Autos, die fliegen, Smartphones, die Telefongespräche simultan übersetzen und damit die Sprachbarrieren der Welt aufheben, Nahrung, die wie Medizin wirkt. Ich habe jede Zeile dieser Serie mit geradezu kindlicher Faszination gelesen.
Was mich jetzt interessieren würde: Was erwarten Sie selbst von der Zukunft? Da Sie mit Ihrer Firma, Ihrem Institut, Ihrer Partei, vor allem aber mit Ihrer Kreativität direkt am Projekt Zukunft beteiligt sind, lassen Sie mich und die anderen Leser an Ihrer persönlichen Vorstellung für das Jahr 2020 teilhaben, wenn Sie mögen. Die interessantesten Beiträge – am besten nicht länger als 300 Worte – werden wir im Anschluss an die Serie in der Zeitung veröffentlichen. Sie erreichen mich unter: steingart@handelsblatt.com
Ich finde zwei Dinge recht spannend. Einmal die deutliche Hinwendung zum Thema Innovation, die in dieser Deutlichkeit vor einigen Jahren noch undenkbar war. Dann finde ich aber auch interessant, daß das Handelsblatt plant, die Zukunftsvisionen seiner Leser abzudrucken.
Wie der Artikel zum Thema Crowdsourcing zeigt, kann ein solcher Aufruf auch nach hinten losgehen. Es kann aber auch sehr spannend werden, wenn erstzunehmende Experten mitmachen. Weil ich auf den letzten Fall setze, mache ich heute etwas Werbung für diesen Aufruf.
In meinen älteren Artikeln finden Sie weiterführende Informationen zum heutigen Thema:
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: