In unserer medialen Umwelt wird die Aufmerksamkeitsspanne der Verbraucher zunehmend zum raren Gut. In den heutigen wettbewerbsorientierten Märkten kommt daher der richtigen Produktpositionierung eine besondere Bedeutung zu.
Wem es nicht gelingt, seine Produkte nachhaltig im Denken des Marktes zu verankern, wird es heute weitaus schwieriger haben, als früher, seine Produkte zu verkaufen. Hier stelle ich fünf Punkte vor, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihre Marke und Ihre Produkte zielorientiert entwickeln wollen.
Viele Unternehmen verfolgen einen sehr (zu) engen Forschungsansatz. Um Anforderungen zu erheben, konzentrieren sie sich auf die Befragung ihrer direkten Kunden, vergessen aber andere wichtige Interessengruppen, wie Mitarbeiter, oder die Medien. Andere Unternehmen konzentrieren sich auf die Produktfeatures, vergessen jedoch andere wichtige Aspekte, die zum Produkt gehören, wie zum Beispiel Service oder Verpackung. Diese Unternehmen übersehen, dass Kaufentscheidungen immer auch eine emotionale Komponente haben, oder, dass Wettbewerber in Feldern entstehen können, die man selbst nicht im Visier hat.
Als es noch ausgereicht hat, einfache Produkte in eng definierte Märkte zu verkaufen, mag dies ausgereicht haben. In der heutigen Zeit – bei gestiegenen Ansprüchen, und einer zunehmenden informatorischen Vernetzung – muss man die Positonierungsübung aus einer wesentlich breiteren Perspektive starten. Zudem ist es wesentlich wichtiger geworden, über das „warum“ eines Produktes nachzudenken, und weniger über das „was“.
Obwohl die großen Zusammenhänge wichtig sind, sollten Sie darauf achten, die Bedeutung Ihrer Marke für potentielle Kunden nicht überzubewerten. Obwohl die Positionierung die Grenzen testen sollte, ist es wichtig, darauf zu achten, dass hierbei die Grenze zur Unglaubwürdigkeit nicht überschritten wird. Daher sollten Sie darauf achten, bei Ihrer Produktpositionierung dicht an der Wahrheit zu bleiben.
Eine Produktpositionierung, die Sie Ihrem CEO nicht in einer Fahrstuhlfahrt erklären können, ist höchstwahrscheinlich immer noch zu kompliziert. Obwohl das Finden der richtigen Produktpositionierung eine komplexe Aufgabe sein kann, ist es wichtig, darauf zu achten, dass das Endergebnis einfach zu verstehen ist. Oft ist die beste Positionierung diejenige, die sich in wenigen Worten dokumentieren lässt. Um diese Positionierung zu finden, ist das Vereinfachen unerlässlich. Und es ist wichtig, das Produkt präzise zu schneiden. Ein Ansatz, es mit Ihrem Produkt jedem Recht machen zu wollen, ist hierbei sicherlich falsch.
Eine Produktpositionierung bleibt so lange theoretisch, wie es Ihnen nicht gelingt, sie in die Praxis umzusetzen, und sie zu verkörpern. Daher folgt nun die Ideenbildungsphase, in der Sie sich griffige Formulierungen und Slogans überlegen, um Ihre Positionierung in die Köpfe von Markt und Mitarbeiter zu transportieren, und dort zu verankern.
Die Produkt- und ganz besonders die Firmenpositionierung ist nicht etwas, dass nur Ihre Marketingabteilung angeht. Es handelt sich zudem nicht um eine Einmalaktivität. Es ist unerlässlich, dass Ihr gesamtes Unternehmen die Marke und die Markenwerte lebt. Ihre Positionierung sollte sich deshalb in jeder Ihrer Transaktionen wieder finden. Zudem sollten Sie die Positionierung regelmäßig überdenken, jedoch immer mit Vorsicht anpassen, um die einmal erreichten Bekanntheiten nicht zufällig in Gefahr zu bringen.
Das Original dieses Artikels ist auf →Der Produktmanager erschienen (©Andreas Rudolph). Regelmäßige Artikel gibt es über die (→Mailingliste), oder indem Sie →mir auf Twitter folgen. In der Online Version finden Sie hier die versprochenen weiterführenden Links: